Vor dem Schmerz nicht kapitulieren

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Im Interview erklärt Dr. med. Athour Gevargez die Beschwerden seiner Patienten, die oft mit speziellen Rückenleiden in seine Praxis für interventionelle Schmerztherapie nach Rheda-Wiedenbrück kommen und wie er ihnen helfen kann. 

Moderne Technik und das persönliche Gespräch mit dem Patienten sind Bestandteile der interventionellen Schmerztherapie; Foto: H. F. Gruber

Westfalium: Mit welchen speziellen Rückenleiden kommen die meisten Patienten zu Ihnen? 

Dr. Gevargez: Die Beschwerden unserer Patienten sind sehr unterschiedlich. Viele besuchen uns nach längerer Krankheitsphase, in der im Vorfeld einige Therapien, wie lokale Injektionen, Krankengymnastik, Akkupunktur oder Schmerzmedikation, ohne Besserung erfolgt sind. Gerade diese Patienten sind geeignet für unseren Fachbereich, da hier im Vorfeld die konservative Therapie ausgeschöpft worden ist. Bei einigen dieser Patienten ist es sogar zu einer Chronifizierung des Schmerzes gekommen. Dabei ist das Spektrum sehr breit, angefangen mit Nacken-Schulter-Arm-Schmerzen, Rücken- und Beinschmerzen sowie Brustschmerzen bis hin zu Gesäß- und Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen.

Westfalium: Hilft es eigentlich, wenn man über das Fitnessstudio oder diverse Kurse versucht, die Rückenmuskulatur aufzubauen? 

Dr. Gevargez: Die Antwort ist ein „jein“. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Patienten, die sich in der akuten Phase ihrer Beschwerden befinden, in der sie sich kaum bewegen können, der Schonung bedürfen. Hier kann Krankengymnastik oder Fitness, die zu früh einsetzt, das Problem eher verstärken. Zumeist gehen diese Patienten schon von sich aus keiner körperlichen Betätigung nach. Wir empfehlen immer, das aktive Training erst nach wenigstens 50-prozentiger Besserung der Schmerzsituation zu beginnen, um ein effektives Resultat zu erzielen.

Westfalium: Sind die Beschwerden meist auf eine verspannte Muskultatur zurückzuführen oder auf tatsächliche Schäden am Knochen oder Gelenk? 

Dr. Gevargez: Auch hier gibt es keine allgemeine Antwort. Sehr häufig haben die Patienten sehr verspannte Muskeln, die aber meist infolge einer Reizung an der Wirbelsäule entstehen. Natürlich ist es sinnvoll, gerade bei solchen Beschwerden ohne begeleitende neurologische Ausfallerscheinungen, die Muskulatur zu behandeln. Hilfreich sind dann lokale Wärme, Akupunktur, Training oder Massagen. Sollte keine Besserung eintreten, wäre eine weitergehende Diagnostik angebracht.

Praxis für interventionelle Schmerztherapie OWL, Hauptstr. 17-19, 33378 Rheda-Wiedenbrück, Tel. 05242/405570, www.is-praxis.de 

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