Wattenscheider Tafel-Gründer geehrt

Bochum – Täglich um 5.30 Uhr beginnt Manfred Baasner mit seiner ehrenamtlichen Arbeit bei der „Bochumer und Wattenscheider Tafel“. Ab sofort trägt der 75-jährige dabei eine neue Kopfbedeckung: Am 15. Februar zeichnete die Privatbrauerei Moritz Fiege den Gründer und Motor des Vereins, der Woche für Woche Tausende von Menschen mit Lebensmitteln versorgt, wegen seiner Verdienste um das soziale Gefüge des Ruhrgebiets mit der Moritz Fiege Bierkutschermütze aus. Die Verleihung fand im Rahmen der jährlichen „Zwickelbierprobe“ statt.

Wattenscheider Tafel

Jürgen Fiege (l.) und Huge Fiege (r.) verleihen Manfred Baasner (m.), dem Gründer und Vorsitzenden der Wattenscheider Tafel, die Moritz Fiege Bierkutschermütze am 13.02.2019
– Foto Arne Pöhnert

Im Jahr des 100-jährigen Bestehens des Bochumer Schauspielhauses und des 100. Geburtstages der Bochumer Symphoniker wäre auch Ernst Fiege, der Vater von Jürgen und Hugo Fiege, 100 Jahre alt geworden. „In seinem Sinne – er war ein durch und durch sozialer Unternehmer – haben wir bei den Überlegungen zur Verleihung der Bierkutschermütze 2019 über die Lebenswirklichkeit von Familien im Ruhrgebiet nachgedacht“, sagen die Brauerei-Inhaber Jürgen und Hugo Fiege. Ihr Blick fiel auf einen Mann, der sein Wirken dort entfaltet, wo die Not der Menschen am größten ist: auf Manfred Baasner (75), den Gründer der Vereine „Wattenscheider Tafel“, „Bochumer Tafel“ und der „Bochumer Kindertafel“. „Die Bierkutschermütze 2019 ehrt Manfred Baasner für seine Verdienste um das soziale Gefüge der Stadt Bochum und seine große Lebensleistung“, so Jürgen und Hugo Fiege in der Jury-Begründung.

Wattenscheider Tafel

Jürgen Fiege und Hugo Fiege verleihen Manfred Baasner, dem Gründer und Vorsitzenden der Wattenscheider Tafel, die Moritz Fiege Bierkutschermütze am 15.02.2019 i.B.: Manfred Baasner – Foto Arne Pöhnert

Das Ehrenamt als Berufung

Manfred Baasner ist seit Gründung der Vorsitzende der Tafelvereine, seine Frau Larisa kümmert sich als hauptamtliche Geschäftsführerin um die Buchhaltung und die Finanzen. Der ehemalige Logistik-Unternehmer suchte nach einem schweren Arbeitsunfall vor 20 Jahren eine neue Herausforderung und fand diese im Ehrenamt. Für beide ist die Tafel-Arbeit zum Lebensinhalt geworden. Wo immer sie können, schaffen sie Öffentlichkeit für soziale Probleme wie Alters- und Kinderarmut, Einsamkeit und Bildungsferne. Bei Frank Plasbergs ARD-Talk „Hart aber fair“ ist Baasner ein geschätzter Gast.

Unverzichtbare Arbeit

Heute sind die drei Tafelvereine, kombiniert mit einem „Sozialen Kaufhaus“ und einem „Integrationszentrum“ für Sprachunterricht, zu Sozialunternehmen geworden, die unverzichtbare Arbeit leisten. Die Logistik trägt Baasners Handschrift: An 34 Ausgabestellen können zu Spitzenzeiten bis zu 16.000 Menschen pro Woche mit Lebensmitteln versorgt werden. Zwölf große Fahrzeuge holen Lebensmittel ab und beliefern die Ausgabestellen. Für die Lagerung stehen zwei Kühlhäuser und ein 800 qm großes Lager zur Verfügung. 120 Ehrenamtliche packen mit an. Auf die Unterstützung großer Unternehmen kann sich das Baasner-Team dabei ebenso verlassen wie auf die Hilfe regionaler Einzelhändler. Namhafte Spender stärken den Tafel-Aktiven den Rücken.

Heimatgefühl und Verbundenheit

Für sein bürgerschaftliches Engagement wurde Manfred Baasner bereits mit dem Bundesverdienstkreuz, dem Ehrenring der Stadt Bochum und dem Zu-kunfts- und Innovationspreis der CDU ausgezeichnet. Die MORITZ FIEGE Bierkutschermütze wird einen besonderen Platz im Herzen Baasners einnehmen. Als Sohn eines ostpreußischen Bierkutschers nimmt er den Preis mit Freude und Dankbarkeit entgegen: „Die Moritz Fiege Bierkutschermütze ist für mich eine wunderbare Auszeichnung. Sie drückt zugleich Heimatgefühl und Verbundenheit zu unserer Stadt aus. Ich trage sie stellvertretend für alle Helferinnen und Helfer der Tafelarbeit in Bochum. Sie bekommt bei der Tafel einen ganz besonderen Platz, und zwar ganz oben, denn mein Vater war selbst ein Bierkutscher.“

www.moritzfiege.de

 

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