Kunst wird zur Aktion

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Die Idylle ist perfekt: Wald, Wiesen, eine Gräfte und kontemplative Stille. DA, das Kunsthaus Kloster Gravenhorst könnte an keinem schöneren Ort sein. Das ehemalige Zisterzienserinnenkloster im nördlichen Münsterland bietet als Kunsthaus seit 2004 einen Erfahrungsraum für zeitgenössische, spartenübergreifende Kunst und Kultur. Hier finden Kunstprojekte mit international arbeitenden Künstlern, wechselnde Ausstellungen mit Licht- und Klangkunst statt. Außerdem werden Stipendien vergeben, die äußert gefragt sind.

Mit seiner Installation versetzt Kurt Laurenz Theinert die historischen Räume in einen magischen Zustand; Foto: Kurt Laurenz Theinert

Das Kunsthaus Kloster Gravenhorst in der Nähe von Hörstel besitzt eine große Anziehungskraft, vielleicht weil es so idyllisch gelegen ist und seine Besucher gleich mit seinem meditativen Charme gefangen nimmt. Hinzu kommen Ausstellungen und Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen und Theatervorstellungen, die auch bei der ländlichen Bevölkerung gut ankommen. Das vielfältige Veranstaltungsprogramm lädt Erwachsene, Kinder und Jugendliche zum Mitdenken, Mitmachen und Miterleben ein.

In diesem Jahr stand besonders das Kunst-Film-Projekt „Minenspiel“ von Simone Zaugg in der öffentlichen Diskussion. Die Schweizer Künstlerin Simone Zaugg hat in einem künstlerisch filmischen Dialog die Region rund um das letzte deutsche Bergwerk in Ibbenbüren begleitet, das vor seiner endgültigen Schließung steht. Die Premiere des Films und die Finissage des Projektes finden am 26. Januar 2019 um 17 Uhr statt. Sinnlich beeindruckend ist das Projekt „Klangbilder Gravenhorst – sculpturetones“ von Axel Schweppe und Wolfgang Stamm. Besucher sind noch bis Jahresende aufgerufen Gegenstände wie Rohre, Pfannen, Töpfe und so weiter abzugeben, mit denen man Töne und Klänge erzeugen kann. Axel Schweppe (Köln) und Wolfgang Stamm (Wiesbaden) haben aus den gesammelten Alltagsgegenständen und Fundstücken bereits ein erstes „Klangbilder“ gefertigt.

Schüler steuern für das Projekt “Asphaltbibliothek des Aktionskünstlers Brandstifter gefundene Zettel bei; Foto: Michael Jezierny

Vom 2. Dezember bis zum 24. Februar ist die Ausstellung „Winterlicht. Orte ohne Absicht – Lichtträume“ zu sehen.

Mitte Oktober hat die Jury für das Projektstipendium KunstKommunikation im DA die drei Kunstprojekte ausgelobt, die im kommenden Jahr realisiert werden sollen. Die Entwürfe und Projektskizzen können auch die Besucher noch bis zum Ende Januar begutachten. Die Jury hat sich für drei Projekte entschieden: „Preserved // Grünkohl / Gravenhorst“ von Swaantje Güntzel und Jan Philip Scheibe aus Hamburg, „Orbis Aurea“ von Andy Brauneis aus Kaufering und „Einst war jetzt“ von Claudia Antonius und Jörg Jozwiak aus Wien. Diese Projekte haben die besonderen Anforderungen des Stipendiums erfüllt. Im kommenden Jahr sollen sie die Besucher zum Mitmachen und Mitdenken einladen.

DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstr. 10, 48477 Hörstel, Öffnungszeiten Di-Sa 14:00-18:00 Uhr, So u. Feiertage 11:00-18:00 Uhr, Tel. 05459/91460, www.da-kunsthaus.de

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