Novemberklüngel auf dem Rittergut

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Stadthagen – Beim “Novemberklüngel” vom 9. bis zum 11. November präsentiert sich das Rittergut Remeringhausen zwischen Stadthagen und Bad Nenndorf in herbstlicher Atmosphäre. Es erwartet die Besucher eine stimmungsvolle Illumination von Innenhof und Park in den Abendstunden.

Novemberklüngel

In der großen Gutsscheune gibt es beim Novemberklüngel viele schöne Sachen zu entdecken – Foto Rittergut Remeringhausen

Bei anheimelndem Feuer- und Kerzenschein gibt es viele Dinge für Haus und Hof oder Leib und Seele zu entdecken. Ausgewählte Aussteller bieten besondere Geschenkideen, schönen Weihnachtsschmuck, ausgefallene Mode, Kulinarisches, Glühwein und andere Spezialitäten.

Der perfekte Ort, sich mit Freunden zum Bummeln und Entspannen in historischem Ambiente zu verabreden. Live-Musik von Schaumburger Künstlern unterhält die Besucher während des gesamten Novemberklüngel-Wochenendes. Der Freitag abend startet mit jazzig-poppigen Klängen des Duos „Pop2Jazz“, bestehend aus den bekannten Musikern Frizz Feick und Uli Meyer. Chor- Konzert- und Bühnenmusik bestimmt den Samstag – das „Gallhof Ensemble“ und die Sopranistin Heike Scholl-Braun eröffnen das Musikprogramm, bevor dann das Trio „Busses Welcome“ das Abendprogramm übernimmt und mit Jazz- und Pop-Standards unterhält.

Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt. Sowohl Liebhabern der deftigen Küche, aber auch Freunden süßer Leckereien wird kulinarisch einiges geboten. Im neuen Gartensaal hat wieder das beliebte „Guts-Café“ geöffnet und verwöhnt die Gäste mit Kaffee- und Teespezialitäten, frisch gebackenem Kuchen oder auch einer deftigen Suppe und natürlich mit Glühwein.

Das Rittergut Remeringhausen ist seit Jahrhunderten in Familienbesitz. 1565 erbte Börries von Münchhausen (* 1515), Herr auf Apelern, Drost zu Lauenau, das Rittergut Hessisch Oldendorf sowie einen Meierhof in Remeringhausen von seinem Schwiegervater Nikolaus von dem Bussche (Claus Büschen). Beide Anwesen vererbte Borries von Münchhausen seinem Sohn Ludolph von Münchhausen, der hier und in Oldendorf eine berühmte Bibliothek zusammentrug. Dieser wandelte durch Bauernlegen den Hof eines leibeigenen Meiers in ein eigenbewirtschaftetes Gut um; Status und die Vorrechte eines Ritterguts erhielt es jedoch erst unter seinem Sohn. Ludolph heiratete 1600 die 15-jährige Anna von Bismarck aus dem Hause Krevese und Schönhausen. Sie hatten 18 Kinder, darunter fünf Söhne. Ludolph errichtete in Remeringhausen ein Renaissanceschloss, von dem heute noch ein Nebentrakt steht. 1596 hatte er die dieses Gebäude schmückende Sonnenuhr von Henning Ebbeke, Amtmann zu Sachsenhagen, erworben.

Später wurde der Bau durch ein barockes Herrenhaus ersetzt, das heute noch steht. Das Rittergut befindet sich seit über 500 Jahren im Familienbesitz. Es war eines von vielen Gütern der Familie von Münchhausen in der Region, darunter Apelern, Lauenau, Stolzenau, Bettensen, Nienfeld und Hessisch Oldendorf (die vier ersteren noch im Besitz der Münchhausens). Nach dem Tod von Hans Georg Freiherr von Münchhausen 1952 erbte sein Neffe Eberhard von Breitenbuch das Rittergut Remeringhausen. Heutige Eigentümerin ist dessen Enkelin Tania von Schöning. Ab 2001 wurden alle Gebäude denkmalgerecht renoviert.

Einige Historiker vermuten, dass Remeringhausen (bis ca. 1700 „Remerhusen“) einst ein Spähposten der Römer war. Die Lage oberhalb einer weitläufigen Ebene ist ein Ort, an dem jede Truppenbewegung auf dem Hellweg als Vorläufer der heutigen B 65 beobachtet werden konnte. Die quadratische Geländeplattform, die nachweislich bereits um 1600 bestand, war typisch für befestigte Römerlager. Später hätte dieser Bereich den Bewohnern des Dorfes Heuerßen als Wehrburg gedient. Während des Dreißigjährigen Krieges diente das Rittergut der Familie von Münchhausen als befestigter Wehrhof.

Rittergut Remeringhausen, www.gut-remeringhausen.de

PS: Einen Artikel zur Veranstaltung “November Licht 2023” gibt es hier

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