Lebten einst tatsächlich Wasserbüffel und Säbelzahnkatzen in Westfalen? Was ist mit Wolf und Fischotter? Sind diese Tiere in Westfalen ausgestorben oder sind sie wieder da? In der Dauerausstellung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) erleben Besucher im LWL-Museum für Naturkunde in Münster das Kommen und Gehen von Tieren und Pflanzen anhand von über 900 Exponaten. Wie in einem Reisetagebuch der Jahrtausende können Besucherinnen und Besucher in der Ausstellung sehen, wer in Westfalen warum gekommen und wer gegangen ist: Tierarten kommen zurück, weil sie nicht mehr bejagt werden. Oder Pflanzenarten verschwinden, weil sich ihre Lebensbedingungen verschlechtert haben. Auch in Flora und Fauna ist Westfalen zugleich Einwanderungs- und Auswanderungsland. „Zentrales Element der Ausstellung ist daher eine 15 Meter lange Karawane der Tiere“, erklärt Museumsdirektor Dr. Jan Ole Kriegs.
Die Karawane geht auf die Veränderung der Artenwelt ein. Kriegs erläutert: „Arten sind aufgrund von Lebensraumveränderungen, Klimawandel, oder Umweltverschmutzung ausgestorben, andere sind vom Menschen ausgesetzt worden oder nach der lokalen Ausrottung wieder zurückgekehrt. So laufen einige der 59 Tiere in der Karawane aus der Ausstellung heraus wie der Wasserbüffel oder das Mammut. Diese Arten sind verschwunden oder werden derzeit seltener. Andere Tiere wiederum laufen hinein, wie etwa Wolf, Schwarzstorch, Fischotter oder Biber.“ Ein anderer Bereich der Ausstellung erzählt vom Klimawandel. Belege eiszeitlicher Knochenfunde verschwundener Tierarten sind als Originale in der Ausstellung zu sehen. Daneben können die Besucher am modernen „Zeitrad” verschiedene Phasen des Erdzeitalters erkunden, die von der Eiszeit (Quartär, vor 2,6 Millionen Jahren) bis in die Gegenwart reichen. Im Dioramen-Raum mit Lebensraumdarstellungen von Tieren und Pflanzen lernen die Besucher derzeit besonders intensiv erforschte Arten kennen. Die Ausstellungsobjekte zeigen sowohl die heutige Vielfalt an heimischen Pflanzen- und Tierarten als auch eizeitliche Fossilien, welche die Überreste vergangener Artenvielfalt darstellen. Die Ausstellung ist dank Brailleschrift, einem speziellem Audioguide und Tastmodellen für Menschen mit Sehbehinderung genauso geeignet wie für sehende oder hörbehinderte Menschen. Begleitend zur Ausstellung werden museumspädagogische Programme sowie Führungen angeboten. Einzelpersonen steht ein Audioguide mit einem familienfreundlichen Programm in Deutsch und Englisch zur Verfügung.
LWL-Museum für Naturkunde, Sentruper Str. 285, 48161 Münster, Öffnungszeiten Di-So 9:00-18:00 Uhr, Tel. 0251/59105,www.lwl-naturkundemuseum-muenster.de
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