Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis 2017 verliehen

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Oelde – Die Schriftstellerin Sabrina Janesch hat am 29. November aus den Händen von LWL-Direktor Matthias Löb den Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis entgegen genommen. „Sie verfügt über ein originäres und vitales Erzähltalent. Das hat sie in unterschiedlichen Genres und Themenbereichen unter  Beweis gestellt. Dabei orientiert sie sich nicht an literarischen Trends, sondern geht ihren eigenen Weg“, lobte Jury-Vorsitzender Löb, als er Janesch den nach der bekanntesten westfälischen Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff benannten und mit 12.800 Euro dotierten Literturpreis im Museum für Westfälische Literatur in Oelde (Kreis Warendorf) über­reichte. Der LWL verleiht den Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis seit 1953 alle zwei Jahre im Wechsel mit dem „Konrad-von-Soest-Preis“ (Bildende Kunst) und dem „Hans-Werner-Henze-Preis“ (Neue Musik). „Janeschs sensibles Gespür für historische Themen kommt vor allem in ihren Romanen ‚Katzenberge‘ und ‚Ambra‘ zum Ausdruck, in denen sie den Leser mit weitgehend unbekannten, konfliktbehafteten Kapiteln der deutsch-polnischen Geschichte bekannt macht. Sie ist eine engagierte und weltoffene Autorin, deren magischer Realismus Tradition und Moderne miteinander verbindet“, heißt es in der Begründung der Jury.

Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis

Preisträgerin Janesch Sabrina – Foto: Frank Zauritz

Ihr Debüt feierte Janesch im Jahr 2010 mit dem Roman “Katzenberge”. Es folgten “Ambra” (2012) und „Tango für einen Hund“ (2014). Der neue Roman “Die goldene Stadt” ist im August erschienen. Für ihre Arbeiten wurde sie mit zahlreichen Stipendien und Auszeich­nungen geehrt, die vom Mara-Cassens-Preis für den besten deutschen Debütroman und dem Niclas-Born-Förderpreis über den Anna-Seghers-Preis bis hin zum Förderpreis des Landes NRW reichen.

„Sabrina Janesch ist eine Schriftstellerin, die sich nicht verbiegen lässt. Ihr ist es existentiell ernst mit jedem Wort, das sie schreibt“, sagte Löb in der Laudatio. „Sie schreibt Bücher, die man gerne liest und die den Leser in den Bann ziehen. Es sind Bücher, die ihre unterhaltsamen Seiten haben und die dennoch im Kern ernsthafte Probleme ansprechen“, so der LWL-Direktor weiter, der betonte, dass Janesch mit 32 Jahren die jüngste Preisträgerin in der Geschichte des Droste-Preises ist und dennoch auf ein umfangreiches Werk verweisen kann.

Die deutsch-polnische Schriftstellerin wurde 1985 im niedersächsischen Gifhorn geboren. Sie studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim sowie Polonistik an der Jagiellonen-Universität Krakau. Seit 2009 arbeitet sie als Schriftstellerin und Publizistin.  Janesch lebt mit ihrer Familie in Münster.

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