Freie Bahn für die Bachforelle

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Westfalen – Nicht nur die Ruhr, sondern auch kleinere Fließgewässer, auf deutsch Bäche, sollen in einen besseren ökologischen Zustand versetzt werden. Damit Bachforelle, Flusskrebs und Köcherfliege freie Bahn im Bach haben, setzt  die Stadt Hattingen zur Zeit eine Gewässerbaumaßnahme gemäß der EG-Wasserrahmenrichtlinie am Sprockhöveler Bach in Höhe des Salzweges um.

Die Verbesserungen am Sprockhöveler Bach, der jetzt schon über weite Strecken einen naturnahen Eindruck macht, bestehen aus sechs kleineren Einzelmaßnahmen, die auf einer Länge von insgesamt einem Kilometer verteilt sind.

Die Verbesserungen am Sprockhöveler Bach, der jetzt schon über weite Strecken einen naturnahen Eindruck macht, bestehen aus sechs kleineren Einzelmaßnahmen, die auf einer Länge von insgesamt einem Kilometer verteilt sind.

“Die Wasserrahmenlinie der EU ist ein faszinierendes Projekt! Sie nutzt europaweit Mensch und Natur gleichermaßen. Sauberes Wasser in ökologisch intakten Gewässern sollen bis 2027 in ganz Europa der Standard sein!”, Bürgermeister Dirk Glaser ist begeistert von dieser Initiative der EU, die auch in Hattingen die Lebensqualität verbessern hilft.

Bei einem Ortstermin machten sich Bürgermeister, Baudezernent und Fachbereichsleiterin ein Bild von den Optimierungsmaßnahmen, die zur Zeit am Sprockhöveler Bach durchgeführt werden. Mit den Ingenenieurleistungen hat die Stadt den Ruhrverband beauftragt, allerdings bleibt noch genug zu tun mit Auftragsvergaben und vor allen den Grundstücksverhandlungen. “Wir können niemanden zwingen unsere Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerökologie auf seinem Grund und Boden zu dulden. Bei manchen Grundstücksbesitzern müssen deshalb langwierige Verhandlungen geführt werden”, so Melanie Jagusch-Klich und Peter Ickenstein, die im Fachbereich Stadtbetriebe und Tiefbau die Arbeiten koordinieren.

 Damit Bachforelle, Flusskrebs und Köcherfliege freie Bahn im Bach haben, setzt  die Stadt Hattingen zur Zeit eine Gewässerbaumaßnahme gemäß der EG-Wasserrahmenrichtlinie am Sprockhöveler Bach in Höhe des Salzweges um.

Damit Bachforelle, Flusskrebs und Köcherfliege freie Bahn im Bach haben, setzt die Stadt Hattingen zur Zeit eine Gewässerbaumaßnahme gemäß der EG-Wasserrahmenrichtlinie am Sprockhöveler Bach in Höhe des Salzweges um.

Die Verbesserungen am Sprockhöveler Bach, der jetzt schon über weite Strecken einen naturnahen Eindruck macht, bestehen aus sechs kleineren Einzelmaßnahmen, die auf einer Länge von insgesamt einem Kilometer verteilt sind. Hauptsächlich geht es um die Durchgängigkeit des Baches für Fische und die vielen kleinen Lebewesen, die einen Bach von einem Kanal unterscheiden. Bachflohkrebse, Eintagsfliegen, Köcherfliegen, Libellenlarven und Muscheln haben Probleme den Bach zu besiedeln, wenn sie nicht gegen die Strömung nach oben wandern können.

74 Maßnahmen sind in Hattingen geplant, 15 davon am Sprockhöveler Bach. Bis zu 90 Prozent der Kosten werden über Fördermittel finanziert.

74 Maßnahmen sind in Hattingen geplant, 15 davon am Sprockhöveler Bach. Bis zu 90 Prozent der Kosten werden über Fördermittel finanziert.

Typische Hindernisse sind Betonrahmenprofile, die Anlieger in den Bach gesetzt haben und als Überfahrt nutzen. Ludger Rullich vom Ruhrverband weist auf den glatten Boden aus Beton. “Hier strömt das Wasser ohne von Steinen oder Bodensubstrat gebremst zu werden. Die Strömung ist zu stark, dagegen können sich die kleinen Tiere nicht nach oben arbeiten. Wir bringen an solchen Stellen Steine in verschiedenen Größen in einer Mächtigkeit von etwa 30 Zentimetern ein. Dann haben die Bachbewohner eine Chance zu wandern.” Noch besser wäre es natürlich, man würde den Übergang ganz beseitigen, aber das machen die Anlieger nur selten mit.

Spannend wird es bei der Befischung des Angelsport-Vereins Henrichshütte. Im Auftrag der Stadt siedelt er die Fische um, die in einem Abschnitt des Baches leben, der mit einem Kleinbagger befahren werden muss. “Das ist eine willkommene Gelegenheit sich ein Bild von den Bewohnern zu machen”, so Walter Banhold vom ASV. Und tatsächlich das Bild ist überraschend, denn es landen neben einigen erwachsenen auch viele junge Bachforellen im Käscher. Ein sicheres Zeichen, dass sich die empfindlichen Fische hier erfolgreich fortpflanzen können. Und sogar eine Groppe wurde gefangen. Ein Fisch, der sehr hohe Ansprüche an die Wasserqualität stellt. Da die Groppe nicht gut schwimmt, stellen schon niedrige Schwellen ein nicht überwindbares Hindernis dar. Im Sprockhöveler Bach war ein Vorkommen dieses bemerkenswerten Fisches bislang nicht bekannt.

Neben dem Sprockhöveleer Bach werden in Hattingen in den kommenden Jahren auch Maßnahmen an Felderbach, Paasbach und Pleßbach durchgeführt. 74 Maßnahmen sind in Hattingen geplant, 15 davon am Sprockhöveler Bach. Bis zu 90 Prozent der Kosten werden über Fördermittel finanziert. Die jetzt vorgestellten Optimierungen an etwa 1,2 Kilometer Bachlauf schlagen mit 60 000 Euro zu Buche.

Fotos: Stadt Hattingen

Stadt Hattingen / Rathausplatz 1 / 45525 Hattingen

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