Westfalen – Drei, zwei, eins – auf die Räder! Denn Radausflüge im Kreis Soest sind so einfach und so spontan möglich, wie nie zuvor. „Radeln nach Zahlen“ heißt das Prinzip des neuen Knotenpunktsystems, mit dem der Kreis Soest von nun an jede Radsaison bereichert. Eine Planungskarte zur Planung von Radtouren steht ab sofort zur Verfügung.
Viele haben sie in der Landschaft schon entdeckt – die „Knotenpunkthütchen“ in der landesweiten rot-weißen Radverkehrsbeschilderung und manch einer fragt nach den Hintergründen. Das Knotenpunktsystem wurde als ein Baustein des „Radnetzes Südwestfalen“ – eines Förderprojekts der REGIONALE 2013 – in den Tourismusregionen Sauerland und Siegerland-Wittgenstein, also auch im Kreis Soest, angelegt.
Die Idee dahinter: Radwege flächendeckend auf- oder auszubauen, die beliebten Radrouten wie zum Beispiel die Römer-Lippe-Route mit dem MöhnetalRadweg, RuhrtalRadweg oder dem SauerlandRadring zu verbinden, Sehenswürdigkeiten anzusteuern und Radlern im Alltag und in der Freizeit die Fahrt von A nach B zu vereinfachen. Radtouren können mit dem Knotenpunktsystem ohne langwierige Vorausplanung, unternommen werden. „Das Prinzip wird in den Tourismusregionen Sauerland und Siegerland-Wittgenstein übernommen“, erläutert Stefan Hammeke, Radverkehrsbeauftragter des Kreises Soest. „Der Kreis Soest kooperiert mit dem Sauerland-Radwelt e. V. und den Tourismusorganisationen Sauerland-Tourismus und Tourismusverband Siegerland-Wittgenstein“.
Im Kreis Soest wurde das Radwegenetz nun fertiggestellt. „Das Radnetz hat sich um über 350 Kilometer Netzrouten erweitert. Es ist in eine Wabenstruktur eingeteilt. An den Eckpunkten jeder Netzwabe ergeben sich ‚Knotenpunkte‘, die die Waben miteinander verbinden. Die Knotenpunkte sind mit zwei Ziffern durchnummeriert. An jedem Knoten werden die umgebenden Knotenpunktnummern richtungsweisend angezeigt. So ist die Weiterfahrt also in Richtung des nächsten gewählten Knotenpunktes möglich“, schildert Stefan Hammeke das Knotenpunktsystem.
Radeln nach Zahlen funktioniert also ganz einfach: Der Radler schreibt vorab eine Zahlenfolge auf – und folgt dann der entsprechenden Beschilderung. Die Routen lassen sich miteinander verbinden und beliebig verlängern oder kürzen – je nachdem wie viel Puste, Zeit oder Lust dem Radler noch bleibt. Damit der Radfahrer auch weiß, wo er sich befindet, werden bis zur kommenden Radsaison im April 2016 an den meisten Knotenpunkten Infotafeln installiert, die den aktuellen Standort und die nächstgelegenen Waben anzeigen.
Unter der Internetadresse www.tourismus-kreis-soest.de/Entdecken/Radfahren2 steht nun auch eine Planungskarte für Radtouren im Radnetz des Kreises Soest zur Verfügung. Bis zur kommenden Radsaison sollen noch möglicherweise vorhandene Fehler in der neuen Beschilderung beseitigt sowie verblichene bzw. abhanden gekommene Schilder im Bestand des Radverkehrsnetzes NRW ausgetauscht oder ersetzt werden.
Alle fünf Landkreise in Südwestfalen – Soest, Hochsauerlandkreis, Olpe, Märkischer Kreis und Siegen-Wittgenstein – haben sich an dem Projekt „Radnetz Südwestfalen“ beteiligt. Die wegweisende Beschilderung wurde mit einem Fördersatz von 70 Prozent vom Verkehrsministerium NRW, die Einrichtung der Knotenpunktinfotafeln zu 80 Prozent vom Wirtschaftsministerium NRW gefördert. Radfahrer genießen den Komfort des Knotenpunktsystems im Kreis Soest auf fast 800 Kilometern, in der Region Südwestfalen bald auf insgesamt rund 3.300 Kilometern.
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