Ahlen: Arnulf Rainer im Kunstmuseum

Westfalen – Das Kunstmuseum Ahlen zeigt aus Anlass des 85. Geburtstages von Arnulf Rainer vom 15. Februar bis zum  26. April 2015 Malerei, Arbeiten auf Papier des österreichischen Künstlers.

Arnulf Rainer: Grabes Frucht, 1973 - Fotos: Kunstmuseum Ahlen

Arnulf Rainer: Grabes Frucht, 1973 – Fotos: Kunstmuseum Ahlen

Arnulf Rainer ist weltweit einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart. Das Kunstmuseum Ahlen präsentiert eine retrospektiv angelegte Ausstellung mit ausgesuchten Arbeiten aus allen Werkphasen. Damit ist das Kunstmuseum Ahlen neben dem Museum Frieder Burda in Baden-Baden eine der wenigen Institutionen in Deutschland, die im kommenden Frühjahr eine Ausstellung des österreichischen Ausnahme-Künstlers zeigt.

In enger Zusammenarbeit mit der Familie des Künstlers sowie in Kooperation mit dem Arnulf Rainer-Museum in Baden bei Wien sind insgesamt rund 100 Exponate ausgewählt worden, darunter frühe, nur selten gezeigte Grafiken, die von der Auseinandersetzung mit dem Surrealismus geprägt sind, sowie die ersten tachistischen, stark reduzierten Zeichnungen aus den 1950er Jahren.

Arnulf Rainer: Teneriffa Kreuz

Arnulf Rainer: Teneriffa Kreuz

Die Ausstellung macht die Entwicklung zu den berühmten Übermalungen der 1970er Jahre sichtbar, von denen ebenfalls herausragende Exemplare gezeigt werden, darunter auch die späteren Bearbeitungen von bekannten Werken der Kunstgeschichte.

Der Überblick umfasst Arbeiten aus dem „Hiroshimazyklus“ (1982) und reicht bis zur Werkreihe der „Kreuze“ aus den 1990er Jahren. Gerade das Kreuzmotiv nimmt im OEuvre von Arnulf Rainer bis heute eine zentrale Rolle ein, wie auch die aktuellen „Teneriffa Kreuze“ zeigen. Unterstützt und möglich gemacht wird die Ausstellung durch den tatkräftigen Beitrag von Dr. Andreas Dombret, Frankfurt a. M., der zudem wichtige Leihgaben aus seiner Sammlung beisteuert. Die Ausstellung wird gefördert von der Sparkasse Münsterland Ost und der Theodor F. Leifeld-Stiftung. Es erscheint ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen und Texten von Burkhard Leismann, Andreas Dombret, Martina Padberg, Sandra del Pilar und Susanne Buckesfeld.

Im Werk von Arnulf Rainer sind sowohl expressive als auch konstruktive Bildauffassungen ver-eint; darin ist sein künstlerischer Ansatz mit der Programmatik des Kunstmuseums Ahlen eng verbunden, wo dies von Beginn an die beiden wesentlichen Blickwinkel der Kunstbetrachtung sind. Wenig bekannt ist zudem, dass Arnulf Rainer in den 1950er Jahren enge Verbindungen zu den Künstlern der Düsseldorfer ZERO-Gruppe wie Otto Piene, Heinz Mack und Günther Uecker pflegte und auch an gemeinsamen Ausstellungen beteiligt war.

Im Kunstmuseum Ahlen, das u.a. Werke von Heinz Mack und Adolf Luther präsentiert und in seinem Bestand hat, werden so die künstlerischen Verbindungen der ZERO-Gruppe auch über die Grenzen Deutschlands hinaus offenbar. Aus der damaligen gemeinsamen Basis entwickelte Rainer indes völlig eigenständige, radikale Ausdrucksmittel und künstlerische Verfahren.

Arnulf Rainer zählt damit seit den 1960er Jahren neben Gerhard Richter, Sigmar Polke und Georg Baselitz, Maria Lassnig, Louise Bourgeois und Bruce Nauman oder Yves Klein weltweit zu den einflussreichsten Künstlern der Nach-kriegszeit. Werke von Arnulf Rainer wurden im Guggenheim Museum New York, im Stedelijk Museum in Amsterdam, in der Tate Modern in London oder im Centre Pompidou in Paris gezeigt, auf der documenta in Kassel, in den Pinakotheken in München und in der Albertina Wien.

Kunstmuseum Ahlen / Museumsplatz 1 / Weststraße 98 / 59227 Ahlen
Telefon 023 82 –  91830
www.kunstmuseum-ahlen.de

Comments

  1. gute berichterstattung…….!

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