Der Kiepenkerl bloggt: Habemus Papam

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Am 13. März 2013 hat das Konklave in der Sixtinischen Kapelle Kardinal Jorge Mario Bergoglio zum 266. Papst der Katholischen Kirche gewählt. Der Heilige Vater hat sich für den Künstlernamen Franziskus entschieden. Schade, dass der Oberhirte mit 76 Jahren nicht mehr mitten im Leben, sondern an der Tür zum Ewigen Leben steht.

Beim Werk Gottes (Opus Dei) wurde den Eminenzen der gleichnamige Wein gereicht, den Papst Johannes Paul II. zwischen 1978 und 2005 von einem priesterlichen Geheimbund keltern ließ. Der konservativ ausgebaute purpurrote Rebensaft wird in der Provinz Latium nach Grundsätzen des frühen Mittelalters gekeltert.

Zum Beginn des Pontifikats von Benedikt XVI., wurde der Opus Dei als erster Wein der Katholischen Kirche zum Denominazione di Origine Controllata e Garantita (kurz DOCG) hochklassifiziert.

Opus-Dei-Pinot-Petri

Opus DeiPinot Petri
2003Latium
Indicazione Apostolica Tipica
Imbottigliato da Castel Gandolfo

750 ml    RRODOTTO IN ITALIA    13,5 vol

 

Nach Ansicht von Intensivanwendern entspricht der Weingeist von Opus Dei nicht mehr dem Zeitgeist. Sein hoher Tannin-Gehalt hinterlässt einen pelzigen Geschmack. Doch nach Angaben des Kellermeisters der Glaubenskongregation ist der Gerbstoffanteil wichtig für die Alterungsfähigkeit. Der maskuline Tropfen wird im Barrique ausgebaut und besitzt einen zölibatären Körper. Wegen seiner finessenarmen Nase und seiner geringen Restsüße ist der Opus Dei gut als Messwein geeignet.

Beim Dekantieren von Opus Dei sollte der Bodensatz nicht aufgewirbelt werden. Dafür sorgen die dicken Mauern des Vatikans. Vatileaks und Pädoleaks sollen Ausnahmen bleiben. Dabei sind Klärungsprozesse wichtig, damit Opus Dei durch Luftkontakt mit Schlotzern runder und für die Masse der gläubigen Simsekrebsler ansprechender wird.

„Im Wein liegt Wahrheit“, sagt eine alte Volksweisheit, und mit beiden stößt man bekanntlich an. Das Anstößige am Opus Dei ist aber nicht die biblische Wahrheit, sondern die Berufung auf überlebte Traditionen. Denn was spricht noch für die Unauflösbarkeit der Ehe, wenn Benedikt XVI. seine Bindung als Papst aufhebt und nicht ausharrt, bis der Tod Funktion und Person scheidet? Auch mit der Verhütung hat die Katholische Kirche so ihre Probleme. Bei Frauen ist ihr Standpunkt klar. Doch wie ist es um die Verhütung in der Kirche bestellt, wenn Päderasten-Schützer Kardinal Roger Mahony, dessen Diözese Los Angeles 660 Millionen Dollar Strafe an 508 Soutane-Opfer zahlen musste, zum Konklave nach Rom jetten durfte? Und was ist von den Beschlüssen des Zweiten Laterankonzils (1139) hinsichtlich des Zölibats zu halten, wenn heute die Seelsorge aufgrund von Priestermangel auf der Strecke bleibt?
Ist zu hoffen, dass sich Papst Franziskus nicht nur um die Armen kümmert, sondern auch um die, die wegen der Moralapostel arm dran sind!

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