Kiepenkerl-Blog: Betriebsklima-Doping

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Humor war für mich immer ein guter Türöffner. Humor hebt das Arbeitsklima, entschärft angespannte Situationen, peppt langweilige Konferenzen auf, senkt den Krankenstand und erhöht die Leistung zum Nulltarif. Humor hat einen hohen Anti-Stressfaktor, voller positiver Nebenwirkungen, den man täglich hoch dosiert selbst anwenden und verordnen kann.

Humor

Humor ist eine der knappsten und deshalb wertvollsten Ressourcen. Nichts verbindet Menschen mehr als ein gemeinsames Lachen. Lachen ist die beste Medizin und ein Gegengift zum Ernst des Lebens. Mit Humor geht vieles leichter. Humor ist zwar kein Ersatz für Kompetenz, aber eine gute Ergänzung dazu. Humor ist eine effektive und kreative Kraft für alle, die ihre Ziele erreichen wollen.

Humor ist ein Anti-Mittel, voller positiver Nebenwirkungen, das man täglich hoch dosiert anwenden kann, um andere anzustecken. Wie die Ansteckung bei der Vogelgrippe und beim Gähnen funktioniert, ist nicht genau bekannt. Doch beim Lachen sollte man sich der Ansteckungsgefahr aussetzen, denn Humor schützt vor Krankheiten und erleichtert Problemlösungen im Alltag.

Augustin Wibbelt wusste, dass Humor Doping für die Seele ist:

„Der Humor wurzelt im Herzen,
der Witz ist oft herzlos.
Der Humor hat immer etwas
von trauernder Menschenliebe,
der Witz von lachender Menschenverachtung,
Der Humor kann demütig sein,
der Witz paart sich gern mit Stolz und Eitelkeit.“

An Königs- und Fürstenhöfen galt für den Hofnarren die Narren-Freiheit, die es ihm ermöglichte, ungestraft Kritik an den bestehenden Verhältnissen zu üben. Auch das Parodieren von Adeligen war Hofnarren erlaubt. Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert war der Hofnarr am Hofe auch für den Humor zuständig. So mancher Führungskraft wäre zu wünschen, dass sie die Stärke hätte, die Parodie der eigenen Schwächen zu ertragen und daraus zu lernen.

Doch nur wer verlässlich ist und mit offenem Visier kämpft wird den Erwartungen gerecht und bereitet den Menschen doppelt Freude – erstens versprechen, zweitens halten. Aus Erfahrung kenne ich die miserable Position von unzuverlässigen Menschen, die ihre Versprechen nicht halten. Mit seiner reichen Führungserfahrung hat Alfred Herrhausen allen Hasenfüßen den rechten Weg gewiesen:

„Wir müssen nicht nur das, was wir denken, auch sagen.
Wir müssen das, was wir sagen, auch tun.
Und wir müssen das, was wir tun, dann auch sein.“

Taktieren gehörte nie zu meinen Stärken. Wenn ich nach reiflicher Überlegung etwas für richtig halte, gehe ich dafür wie ein russischer T34 notfalls durch die Wand. Es ist kein Todesmut, unpopuläre Wahrheiten auszusprechen und dafür einzustehen. Wer aufgibt, hat mit Sicherheit schon verloren. Doch viele haben Angst vor den Folgen.

Angst – und als Folge Mobbing – diktieren auf vielen Unternehmensebenen das Verhalten von Mitarbeitern. Deshalb sollte der Hofnarr deutlich machen, dass …

  • durch Mobbing Schäden in Milliardenhöhe verursacht werden,
  • Querdenker erwünscht sind,
  • externe Berater häufig Inhalte vermitteln, die nur sie für hilfreich halten,
  • jeder überzeugungsberechtigt aber nicht weisungsberechtigt ist,
  • die Führung erkennt, dass Meetings und Besprechungen nur unentbehrlich sind, wenn man nicht arbeiten will öder Verantwortung abwälzen möchte,
  • nicht Entlassungen, sondern Transparenz und Befähigung im Kommunikationsprozess das Verhalten verändern.

Mein Rat: Nur wer selbst in schwierigen Situationen weiterkämpft, gibt dem Glück eine Chance.

 

 

 

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