Tebartz van Elst interessiert den Kiepenkerl

Tebartz van Elst und dessen Protzbau ist im Visier des Kiepenkerls: Seit seinem unrühmlichen Abgang in Deutschland ist es still um Tebartz van Elst geworden.

Tebartz van Elst interessiert den Kiepenkerl

Als Protz-Bischof von Limburg hat Tebartz van Elst Geschichte geschrieben – Foto Pixabay

Nun ist der ehemalige Bischof von Limburg bei einem seltenen öffentlichen Auftritt im Vatikan erschienen. Braungebrannt und mit Vollbart stellte er in Rom ein neues „Direktorium für die Katechese“ vor, also ein Regelwerk für den Unterricht im Glauben. Nach einem Skandal um seinen um über 31 Millionen Euro teuren Dienst- und Wohnsitz in Limburg war er zurückgetreten und hatte als „Protz-Bischof“ Schlagzeilen gemacht.

Aktuell kümmert er sich um die Verkündigung des Evangeliums in Ländern, in denen der Glaube zwar stark verwurzelt ist, aber die Unterstützung für die Kirche schwindet.

In Rom sprach Tebartz van Elst auch über die negativen Seiten der Digitalisierung. „Wir können manches sehr schnell über Videokonferenzen klären, aber das Medium ersetzt nicht die persönliche Kommunikation.“ Das habe auch die Corona-Krise gezeigt. Er reise auch hin und wieder noch nach Deutschland, sagte der 60-Jährige. „Ich werde dort meine Sommerferien verbringen.“

Tebartz van Elst war im März 2014 als Bischof von Limburg zurückgetreten. Vorangegangen war der Skandal um die Verschleierung der Kosten für seinen über 31 Millionen Euro teuren Dienst- und Wohnsitz.

Einziehen konnte van Elst in den Protz-Bau aber nicht mehr, denn im März 2015 wurde der Bischof vom Papst abberufen und ist jetzt im Vatikan im Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung tätig.

Tebartz van Elst bezieht aus dem Bistum Limburg noch eine Pension und zudem einen Lohn vom Vatikan. Die Pension orientiere sich am hessischen Beamtengesetz, erklärte ein Sprecher des Bistums. Wie hoch sie genau ist, sagte er nicht.

Für den Umbau waren ursprünglich 5,5 Millionen Euro veranlagten. Jochen Riebel, Mitglied des Vermögensverwaltungsrats, sagte dazu: „Wir hatten eine Kirchenfinanzierung von 15,7 Mio. Euro genehmigt.“ Zudem verfüge das Bistum über weitere finanzielle Reserven. Die explodierenden Kosten seien zuerst nicht aufgefallen, weil Tebartz-van Elst seine Mitarbeiter angewiesen habe „das Maul zu halten“.

In Zeiten der Fürstbischöfe hätte der Protz-Bau allenfalls für Bewunderung gesorgt.

Inzwischen sind der Wohnbereich und die Kapelle des skandalträchtigen Baus über das benachbarte Diözesanmuseums für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Wohnbereich erstreckt sich über zwei Etagen und umfasst insgesamt 283 Quadratmeter. Das Untergeschoss der Wohnung, in dem sich das schlagzeilenträchtige Badezimmer befindet, wird als nicht öffentlicher Lagerraum genutzt.

Der Umbau mit der Erneuerung der Sicherheitstechnik, der Überdachung des Außenbereichs und einem Geländer kostete 225.000 Euro.

Seit 2016 ist Georg Bätzing der Bischof von Limburg und seit 2020 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.

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