Fürstengruft ist noch dreimal geöffnet

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Siegen – Die Fürstengruft im Unteren Schloss in Siegen ist noch dreimal bis Mitte September jeden ersten und dritten Sonntag im Monat geöffnet. Besuchende können an diesen Tagen von 11 bis 17 Uhr kostenfrei die Grablege von Fürst Johann Moritz von Nassau-Siegen besichtigen. Führungen sind zudem auf Anfrage unter siegerlandmuseum@siegen-stadt.de oder 0271 404 1900 möglich.

Fürst Johann

Die Fürstengruft im Unteren Schloss in Siegen. – Foto Siegerlandmuseum

Die Fürstengruft im Unteren Schloss in Siegen ist im Besitz des Landes NRW. Seit 2020 ist sie aus organisatorischen Gründen in die Obhut der Stadt Siegen übergegangen und wird nun vom Siegerlandmuseum im Oberen Schloss betreut. 2020 bis 2021 wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt. Öffnungstage sind: 18. August, 1. September und 15. September.

Die Moritzstadt in Brasilien erbaut

Fürst Johann Moritz von Nassau-Siegen (1604-1679) gilt bis heute als bedeutende historische Persönlichkeit Siegens. 1604 in Dillenburg geboren, diente er in der niederländischen Armee, wo seine militärische Karriere vom Fähnrich steil bergauf zum Oberbefehlshaber des Heeres der Vereinigten Niederlande führte. Im Auftrag der Westindischen Handelskompanie wurde Johann Moritz Gouverneur der niederländischen Kolonie im Nordosten Brasiliens, wo er acht Jahre verbrachte. Nach seiner Rückkehr wurde er 1652 als erster Vertreter seines Hauses in den Reichsfürstenstand erhoben. Der Fürst liebte Architektur, Gartenbau und die Künste. In Den Haag erbaute er das berühmte Mauritshuis, in Brasilien eine ganze Stadt „Moritzstadt“, in Kleve sind seine städtebaulichen Maßnahmen bis heute deutlich sichtbar. Seiner Stadt Siegen schenkte er ihr Wahrzeichen, das „Krönchen“ auf dem Turm der Nikolaikirche, die Taufschale der Nikolaikirche, den Herren- und den Tiergarten sowie die Fürstengruft.

Fürstengruft wurde 1670 fertiggestellt

1663 begann Johann Moritz als Landesherr erste Verhandlungen mit den Vertretern der Stadt Siegen für eine fürstliche und repräsentative Begräbnisstätte zu führen. Die Fürstengruft wurde schließlich 1670 fertiggestellt. Seinem letzten Wunsch entsprechend wurde Fürst Johann Moritz hier beigesetzt. Neben ihm selbst sind hier auch seine Eltern, Johann VII. von Nassau-Siegen und Margarethe von Holstein-Sonderburg, die erste Ehefrau des Vaters, Margarethe von Waldeck-Wildungen, sowie zahlreiche seiner Geschwister bestattet.

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