Lügde: Lodernd rollendes Kulturerbe VIDEO

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Wer Osterfeuer mit Rasanz erleben will, wird im Lippischen Lügde fündig. Osterräderlauf heißt das Spektakel am Sonntagabend. Eine Jahrhunderte alte Tradition, auf das die UNESCO als „immaterielles Kulturerbe“ aufmerksam macht. Da heißt es: „Mit breiter Beteiligung aller Generationen wird der Frühlingsanfang gefeiert. Die Tradition erfordert das Beherrschen einer Vielzahl von spezifischen Techniken, die im Kreis der Brauchträger durch aktive Jugendarbeit weitergegeben werden.“

Lügde

Foto Wikimedia/Nifoto

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Was zu tun ist, bevor in Lügde flammende Räder den Osterberg hinunter rollen können, das zeigt in Bildern und Videos die Internetseite des Osterdechenvereins. Der kümmert sich mit seinen über 600 Mitgliedern um die Traditionspflege. Nicht nur zur Osterzeit gibt es etwas zu tun. Langhalmiger Roggen muss angebaut und mit historischen Maschinen geerntet werden. Das Langhalmroggenstroh kann erst in traditioneller Art eingeflochten werden, wenn die Räder im Fluss Emmer ein fünftägiges Bad hinter sich haben. Das sorgt dafür, dass die Räder selbst beim Osterräderlauf kein Feuer fangen. So ein Rad ist nicht irgendein Rad, sondern eines mit geregelten Anforderungen. 30 Zentimeter breit, aus vier Lagen Holz und 1,70 Meter hoch.

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Bei der Frage, seit wann solche Räder in Lügde den Osterberg runter rollen, können die örtlichen Brauchtumspfleger nicht ganz so exakte Daten liefern. Es könnte sein, dass Räder schon den Osterberg runter rollten, als es noch gar kein Ostern gab. Historische Belege für entsprechende vorchristliche Frühlingsbräuche vor Ort, so die Online-Info, hat der Brauchtumsverein bislang nicht gefunden. Dafür aber Filmdokumente aus dem letzten Jahrhundert. Die sind auf der Homepage zu sehen, inklusive rollender Räder und Osterfeuerwerk.

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