Kirchgänger leben länger: Das ist jetzt auch wissenschaftlich belegt. Der amerikanische Psychiater David Larson hat nämlich 2.700 Personen über zehn Jahre wissenschaftlich begleitet. Dabei fand er heraus, dass gläubige Menschen ein niedrigeres Krankheitsrisiko und höhere Heilungschancen aufweisen als Nichtgläubige.
Leider wird über die Konfession der Beobachteten keine Aussage gemacht. Bleibt nur zu hoffen, dass der Wissenschaftler nicht nur Mormonen oder Quäker erwischt hat, denn die leben glaubensbedingt ohnehin gesünder.
Für Protestanten und Katholiken sind die Ergebnisse prinzipiell auch zutreffend, denn praktizierende Christen haben eine feste Orientierung und besitzen klare Wertmaßstäbe – bis auf katholische Pfarrer, die Kinder missbraucht haben.
Ob und welche Schlussfolgerungen Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach aus der Langzeitstudie ziehen wird, ist nicht bekannt. Jedenfalls wäre eine Koppelung des Krankenkassenbeitrages an die Kirchensteuer zwar ein richtiger Schritt, aber in die falsche Richtung. Da dürften Teilnahmekärtchen an Gottesdiensten von Konfis oder Bonushefte nach zahnärztlichem Muster zielführender sein.#
Für einen gesundheitlichen Massentest bietet sich auch das Abspecken an, denn es steht in einer langen christlich-medizinischen Tradition. Heilfasten, oder besser das Heilsfasten hatte schon immer einen festen Platz im klösterlichen Terminkalender.
Auch das gemeine Volk sammelte früher mehr oder weniger freiwillig Erfahrungen mit dem Fasten, denn die Lebensmittelversorgung war nicht so gut organisiert wie in Zeiten von Aldi, Lidl oder Tengelmann.
Wer alt werden will, sollte evangelische Theologie studieren. In unserem Kulturkreis haben nämlich protestantische Pfarrer die höchste Lebenserwartung. Aber auch Mönche, Nonnen und katholische Pfarrer erreichen oft ein biblisches Alter.
Dass reformierte Diener Gottes die katholischen Pfarrer bei der Lebensdauer übertreffen, liegt wohl daran, dass sie neben dem Glauben in der Regel noch eine treusorgende Ehefrau haben. Das lässt den Schluss zu, dass es wohl nicht der Glaube allein ist, der das Leben verlängert.
Wenn sich zölibatäre Pfarrer ersatzweise an Schutzbefohlenen sexuell vergehen, dürfte das ihre Lebenserwartung nicht positiv beeinflussen.
Medizinforscher in den USA versuchen immer wieder, Gottes positives Wirken auf die Gesundheit der Gläubigen naturwissenschaftlich zu beweisen. Dabei bestätigten mehr als 1.200 Studien in den vergangenen Jahren, dass Menschen, die an eine höhere Macht glauben, auch eine höhere Lebenserwartung haben.
Nachvollziehbar ist, dass regelmäßige Kirchgänger im Alter ein robusteres Immunsystem, einen niedrigeren Blutdruck und weniger Atembeschwerden haben.
Viele Studienergebnisse sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn oft werden sie von religiösen Instituten durchgeführt, die von der John Templeton Foundation mitfinanziert sind. Gründer der Stiftung war der gläubige Geschäftsmann Sir John Templeton, der in der Wissenschaft eine „Goldmine zur Wiederbelebung der Religion im 21. Jahrhundert“ sah.
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