Demenz ist eine schlimme Krankheit erklärt der Kiepenkerl

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Demenz ist eine echte Geißel und man kennt die Krankheit sch0n sehr lange. Im alten Griechenland glaubte man, wer Wasser vom Unterweltfluss Lethe trinkt, verliert seine Erinnerung vor dem Eingang ins Totenreich. Nach einer anderen Überlieferung mussten die Seelen aus dem Fluss trinken, damit sie sich nicht mehr an ihr vergangenes Leben erinnern, um wiedergeboren zu werden.

Demenz ist eine schlimme Krankheit erklärt der Kiepenkerl

Bei der Demenz nimmt das Gedächtnis immer weiter ab – Foto Pixabay

Bekannt war auch der Unterweltfluss Mnemosyne. Wer aus ihm trank, erinnerte sich an alles und war danach mit der Gabe der Allwissenheit ausgestattet.

Die Wissenschaft hat die Mythen der Antike entzaubert. Heute spricht man bei der Vergesslichkeit von Amnesie oder Demenz. Bei Amnesie handelt es sich um den Ausfall des Erinnerungsvermögens nach einem Unfall oder einem Hirnschlag.

Kennzeichnend für die Demenz ist dagegen eine fortschreitende Beeinträchtigung der Gedächtnisleistung, des Denkens und/oder anderer Hirnleistungen. Die Ursache für die primäre und die sekundär Demenz sind unterschiedlich.

Demenz ist eine schlimme Krankheit erklärt der Kiepenkerl

Alzheimer-Patienten werden nach und nach apathisch – Foto Pixabay

Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit. Die Krankheit ist nach dem Arzt Alois Alzheimer benannt, der sie im Jahr 1906 erstmals beschrieb, nachdem er im Gehirn einer verstorbenen Patientin charakteristische Veränderungen festgestellt hatte. Hauptsächlich betroffen sind Menschen über 65 Jahre. Die meisten Demenz-Erkrankte sind Frauen, denn sie werden im Schnitt älter werden als Männer.

Bei Alzheimer, der primären Demenz, sterben nach und nach Nervenzellen im Gehirn ab. Der genaue Grund dafür ist unbekannt. Die primäre Demenz ist nicht heilbar. Bei richtiger Behandlung kann der Verlauf aber verzögert werden.

In der Früh- und Mittelphase sind bei den meisten Patienten Defizite beim der Merkfähigkeit und dem Lernen zu erkennen. Im Langzeitgedächtnis sind allerdings gewohnte Tätigkeitsabläufe und emotionale Erlebnisse meist noch präsent.

Das Sprachvermögen der Betroffenen ist insgesamt reduziert, was sich im Sprachfluss und durch ein vermindertes Vokabular äußert. Grundsätzlich sind sie aber in der Lage, ihre Gedanken und Ideen anderen Personen in verständlicher Weise mitzuteilen.

Auch die Feinmotorik zeigt gewisse Unsicherheiten, die bei Tätigkeiten wie Schreiben, Malen oder Ankleiden erkennbar sind. Im fortgeschrittenen Stadium verlernen die Patienten altbekannte Fertigkeiten und erkennen nahestehende Personen und alltägliche Gegenstände nicht mehr.

Auch bei Patienten, die vor der Erkrankung ein friedfertiges Wesen besaßen, kann es für Außenstehende zu scheinbar unbegründeten Wut- und Gewaltausbrüchen kommen. Schuldgefühle und eine innere Selbstreflexion nehmen im weiteren Verlauf immer mehr ab.

Bei Alzheimer baut die Muskulatur kontinuierlich ab, was zu abnehmender Mobilität bis hin zur Bettlägerigkeit führt. Ohne Unterstützung können die Betroffenen ihren Alltag nicht mehr meistern und brauchen Hilfe bei einfachen Tätigkeiten. Die Krankheit schreitet bis zum Tod voran. Stark geschwächte Patienten sterben oft durch eine Lungenentzündung.

Sekundäre Demenzen sind häufig die Folge von Alkoholsucht, Stoffwechselstörungen, Entzündungen oder Medikamenteneinahmen. Sekundäre Demenzen lassen sich heilen, wenn die Ursache frühzeitig erkannt und behandelt wird.

Die vaskuläre Demenz (Gefäße betreffend) ist eine geistige Funktionsstörung, die auf die Zerstörung von Hirngewebe durch eine verringerte oder blockierte Blutversorgung zurückzuführen ist. Ursache sind meist einige große oder viele kleine Schlaganfälle.

 

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