Bauhaus wurde von Peter Behrens inspiriert

Das Bauhaus hat verschiedene Wurzeln: So wurden die bekannten Vertreter im Bauhaus von Peter Behrens auf den Weg gebracht. Es ist kaum bekannt, dass der am 14. April 1868 in Hamburg geborene Autodidakt Behrens die Architekten Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe, Le Corbusier und Henry van de Velde in hohem Maße inspiriert hat.

Bauhaus wurde von Peter Behrens inspiriert

Das Bauhaus ist stilbildend bis heute – Foto Pixabay

Die Idee von Peter Behrens war es, Architektur, Kunst und Handwerk miteinander zu vereinen. Die Produkte sollten in die industrielle Serienfertigung gehen, um den Alltag zu revolutionieren und eine neue, bessere Welt zu gestalten. Das war eine der wichtigsten Ansätze im Bauhaus.

Behrens studierte Malerei und angewandte Kunst an den Kunstakademien in Karlsruhe, Düsseldorf und München. Ab 1891 arbeitete er als freischaffender Maler und Kunstgewerbler. Mit Max Liebermann, Lovis Corinth und anderen zählte er 1892 zu den Gründern der Münchner Sezession.

Noch während der 1890er Jahre bereiste Behrens Italien, wo er die flächige Ornamentik der Protorenaissance kennenlernte, was sich später in der streng kubischen Architektur des Krematoriums in Hagen niederschlug (1905 bis 1908). Er fand von der Ölmalerei und dem Holzschnitt zur buchkünstlerischen und kunstgewerblichen Arbeit. Als Mitbegründer der Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk 1897 setzte er sich für die Neugestaltung des Alltags ein. Er entwarf Möbel, Porzellan, Gläser in ästhetisch vollendeter Zweckform. Auf Einladung des Großherzogs von Hessen nach Darmstadt, wo auf der Mathildenhöhe eine Künstlerkolonie entstehen sollte, baute er als Autodidakt sein erstes Gebäude (1901). Das Haus ist ein viel beachtetes Gesamtkunstwerk, in dem von der Außenhülle bis zum Interieur jedes Detail von Behrens entworfen wurde.

Bauhaus wurde von Peter Behrens inspiriert

Die zeitgenössische Architektur ist ohne den Einfluß des Bauhauses nicht vorstellbar – Foto Pixabay

Sein hohes Ansehen als Erneuerer brachte ihn an die Kunstgewerbeschule in Düsseldorf, die unter seiner Leitung ihre Blütezeit erlebte (1903 bis 1907). Zur gleichen Zeit führte Behrens erste größere Bauaufträge für Karl Ernst Osthaus in Hagen aus. Beim Aufbau der Künstlerkolonie in der Gartenstadt Hohenhagen arbeitete er auch zusammen mit Henry van de Velde.

Mit der Ernennung zum künstlerischen Berater des AEG-Elektrokonzerns (1907 bis 1914) verlegte Behrens seinen Lebensmittelpunkt nach Berlin. Dort entwarf er Haushaltsgeräte in sachlichen Formen, prägte zugleich das Erscheinungsbild des Unternehmens in der Eigendarstellung und setzte zudem mit der AEG-Turbinenhalle (1908/1909) einen Meilenstein auf dem Weg zum modernen Industriebau. Seitdem gilt Behrens als „Vater der Moderne“.

Bauhaus wurde von Peter Behrens inspiriert

Große und kleinere Bauten stehen bis heute unter dem Einfluß des Bauhauses – Foto Pixabay

Seine Verwaltungsbauten sind neuklassizistisch inspiriert und repräsentativ, wie etwa das Düsseldorfer Mannesmann-Haus (1911/1912), das dennoch aufgrund seiner revolutionären inneren Disposition zu den modernsten Bürohäusern Europas zählt.

1907 gründete Peter Behrens in Berlin ein großes Büro für Architektur und Design. Dort arbeiteten auch Walter Gropius (1908 bis 1911), Ludwig Mies van der Rohe und Le Corbusier (1910 bis 1911). Das produktive Büro realisierte zahlreiche Bauaufträge, wie zum Beispiel die deutsche Botschaft in St. Petersburg (1911 bis 1912) und das vom Expressionismus beeinflusste Bürogebäude für die IG Farben Höchst in Frankfurt (1920 bis 1925).

1926 entwarf Peter Behrens das Wohnhaus „New Ways” in Northampton, das als frühes Beispiel des Internationalen Stils gilt. Peter Behres, Henry van de Velde und Walter Gropius hatten in Hagen beim Aufbau der Gartenstadt eng zusammengearbeitet.

Der belgische Maler, Architekt und Designer Henry van de Velde gilt als Impulsgeber der Moderne. Er verband Architektur mit Design und Kunst, gründete in Weimar das Bauhaus. Er sorgte dafür, dass Walter Gropius 1919 zum Leiter dieses Instituts werden konnte. Mehr als 100 Jahre Bauhaus fußen also auch auf dem Schaffen eines Belgiers.

Auch Walter Gropius verfolgte den Traum, eine neue Baukunst zu erschaffen: Kunst und Handwerk sollen vereint werden. Er war ein deutscher Architekt und Mitbegründer des Bauhauses. Er gilt als der Pionier der internationalen modernistischen Architektur.

Bauhaus wurde von Peter Behrens inspiriert

Le Corbusier ist bis heute wegen seiner politischen Ansichten aber auch wegen seiner Bauten umstritten – Foto Pixabay

Beim Bauhaus in Weimar (1919) handelte es sich weniger um einen konkreten Kunststil, sondern mehr um das Zusammenkommen von Künstlern verschiedener Stile, die ein gemeinsames Ziel verfolgen. Diese Kunst nennt er „Bauhaus”, wie der Name seiner Schule „Das Bauhaus”.

Eng verbunden blieb Gropius aus der Zeit bei Peter Behrens mit Ludwig Mies van der Rohe und Le Corbusier.

Ludwig Mies van der Rohe war ein deutsch-amerikanischer Architekt. Er gilt als einer der bedeutendsten Architekten des Modernismus im 20. Jahrhundert. Die technische Zivilisation seiner Zeit wollte er mit ihren eigenen Mitteln architektonisch ordnen und repräsentieren.

Seine Baukunst gilt dem Ausdruck konstruktiver Logik und räumlicher Freiheit in klassischer Form. Dafür entwickelte er moderne Tragstrukturen aus Stahl, die eine hohe Variabilität der Nutzflächen und eine großflächige Verglasung der Fassaden ermöglichten. Dieses Konzept war so rational und universal, dass es auf viele zeitgenössische Architekten einen außerordentlich großen Einfluss ausübte (siehe auch International Style) und bis heute, den technischen Innovationen entsprechend, immer weiterentwickelt wurde.

Das Verhältnis von ProportionDetail und Material in seinem Werk sowie die einmaligen Raumschöpfungen der Jahre in Berlin hatten ebenfalls große Wirkung. Berühmt wurde er auch als Vertreter des Minimalismus in der Architektur, ausgedrückt durch die Formel „Weniger ist mehr“. Auch eine wichtige These und Vorgabe im Bauhaus.

Le Corbusier hieß eigentlich Charles-Édouard Jeanneret-Gris. Sein Pseudonym Le Corbusier nahm er in Anlehnung an den Namen seiner Urgroßmutter Lecorbésier und an corbeau (Rabe) erstmals 1920 in der Zeitschrift L’Esprit nouveau an.

Der schweizerisch-französische Architekt war auch Architekturtheoretiker, Stadtplaner, Zeichner und Möbel-Designer. Er war einer der einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts, dessen neue Ideen aber auch Kontroversen auslösten. Le Corbusier veröffentlichte über 50 Bücher und initiierte mit CIAM der eine modernistische  Städtebau– und Architekturbewegung. Seine Betongebäude begründeten den Architekturstil des Brutalismus.

Le Corbusier ist bis heute umstritten, besonders wegen seiner Sympathie und Verbindung zum Faschismus seit den 1920er Jahren. Seit 2016 gehören 17 seiner Bauten in sieben verschiedenen Ländern zum UNESCO-Welterbe.

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