Das Wesen des Lichts

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Das Wesen des Lichts. In der Ausstellung „Licht.Zeit.Farbe“ der Stiftung Konzeptionelle Kunst mit Werken der österreichischen Künstlerin Inge Dick im Museum Wilhelm Morgner in Soest ist der Besucher eingeladen, Licht anders wahrzunehmen.

Die österreichische Künstlerin Inge Dick feiert in diesem Jahr ihren 80. Geburtstag. Foto - Hermann Seidl

Die österreichische Künstlerin Inge Dick feiert in diesem Jahr ihren 80. Geburtstag. Foto – Hermann Seidl

Welche Farbe hat das Licht? Die Physik sagt, dass Licht von Natur aus keine Farbe hat. Erst wenn das Licht in unser Auge trifft und in unserem Gehirn verarbeitet wird, entsteht ein Farbeindruck. Die österreichische Künstlerin Inge Dick (*1941) entführt mit ihren Arbeiten im Raum Schroth im Museum Wilhelm Morgner in Soest in eine Welt von so noch nie gesehenen Lichtfarben. Mit experimenteller und gleichsam poetischer Fotografie spürt die Künstlerin dem Wesen des Lichts nach. Den fotografischen Arbeiten zugrunde liegen vier Digitalfilme, die Farbveränderungen des Tageslichts auf einer weißen Fläche sichtbar machen und im Atelier der Künstlerin am oberösterreichischen Mondsee im Zeitraum von August 2012 bis Januar 2015 aufgenommen wurden. Die Filme bilden die Basis für den nachfolgenden künstlerischen Auswahlprozess, aus dem die Fotoarbeiten entstanden sind. Die chromatische Vielfalt der Werke vergegenwärtigt die sich verändernden Farbstimmungen im Laufe eines Jahres, welche einzig durch den Rhythmus und Wechsel der Tageszeiten und den Einfluss der Natur bestimmt werden. Inge Dick ist es gelungen, den unglaublichen Farbreichtums des Lichts einzufangen und die sich verändernde Farbtemperatur eines Tages bildhaft zu machen.

Die Ausstellung wird kuratiert von Dr. Gerda Ridler, Direktorin der Landesgalerie Niederösterreich, und ist ein Kooperationsprojekt mit dem Lentos Kunstmuseum in Linz, dem Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt und der Stiftung Konzeptuelle Kunst in Soest. Anlässlich dieses gemeinschaftlichen Projektes zum 80. Geburtstag der Künstlerin ist im Hirmer Verlag eine umfangreiche Monographie zum Schaffen Inge Dicks erschienen.

Den fotografischen Arbeiten liegen Digitalfilme zugrunde, die Farbveränderungen des Tageslichts auf einer weißen Fläche sichtbar machen. Foto - Gero Sliwa

Den fotografischen Arbeiten liegen Digitalfilme zugrunde, die Farbveränderungen des Tageslichts auf einer weißen Fläche sichtbar machen. Foto – Gero Sliwa

 

Die Ausstellung wird am Sonntag, 18. Dezember, um 17 Uhr eröffnet und ist bis zum 12. März 2023 zu sehen. Zur Vernissage wird neben Bürgermeister Dr. Eckhard Ruthemeyer Dr. Gerda Ridler, Direktorin der Landesgalerie Niederösterreich, in Anwesenheit der Künstlerin eine Einführung geben.

Zum Museum Wilhelm Morgner: Wilhelm Morgner, Ausnahmetalent und herausragender Künstler des Expressionismus, gilt als Wegbereiter der Abstraktion und hat mit seiner Malerei die künstlerische Entwicklung des 20. Jahrhunderts entscheidend mit beeinflusst. Mit nur 26 Jahren hat er ein großes Œuvre hinterlassen, von dem die Stadt Soest 60 Gemälde und mehr als 400 grafische Arbeiten, Zeichnungen, Aquarelle, Druckgrafiken besitzt. Neben Einblicken in den Expressionismus wird die städtische Kunstsammlung mit Werken von Künstlern wie Christian Rohlfs, Emil Nolde, Otto Modersohn, Paula Modersohn-Becker, Josef Albers oder Emil Schumacher erweitert. 2016 wurde nach der Renovierung des Museums der Raum Schroth eröffnet. Getragen durch die Stiftung Konzeptuelle Kunst werden hier jährlich mehrere Ausstellungen der konkreten, konstruktiven und konzeptuellen Kunst präsentiert.

Info: Museum Wilhelm Morgner mit Raum Schroth, Thomästr. 1, 59494 Soest, Tel. 02921/1031131, Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 13:00-17:00 Uhr, Do 13:00-19:00 Uhr, Sa und So 11:00-17:00 Uhr, www.museum-wilhelm-morgner.de, www.skk-soest.de

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