Kunsthalle Gevelsberg zeigt Magische Tafel

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Die Kunsthalle in Gevelsberg zeigt die “Magische Tafel” mit Werken von Robert Seidel. Die Vernissage ist am Sonntag, 30. Oktober, um 15 Uhr. Die Einzelausstellung “Magische Tafel” mit über dreißig Werken von Robert Seidel markiert bereits die fünfte Einzelausstellung in der Kunsthalle Gevelsberg und ist bis zum 22. Januar 2023 zu sehen. Obwohl nicht als Retrospektive intendiert, blickt die Ausstellung auf die Diplomarbeiten des Künstlers zurück und zeigt das titelgebende Werk als tragendes Stück der Schau. Neben den aktuellen Porträt- und Landschaftsserien sind auch Arbeiten mit thematischem Bezug zum Gaming-Universum zu sehen.

Robert Seidels "Avalon", Eitempera auf leineand, ist noch bis Ende Januar in der Kunsthalle Gevelsberg zu sehen. Foto - Hense.art

Robert Seidels “Avalon”, Eitempera auf Leinwand, ist noch bis Ende Januar in der Kunsthalle Gevelsberg zu sehen. Foto – Hense.art

Seidels Bilder sind atmosphärische Ausflüge an reale und digitale Orte. Wie Tagebücher halten sie Erinnerungen an sonnenreiche Nachmittage auf den Reiserouten fest. Dabei sind exakte Lokalisierungsversuche nicht zwingend erforderlich. Das mystischen Avalon – ein Land der Frauen (so häufig in der Ausstellung vertreten) mit immerwährendem Frühling – muss nicht verortet werden. Und so ist der Bezug seiner Bilder zwar auch an Orte, aber insbesondere an Zeit gebunden. Seine Protagonisten sind eingefroren in einem Moment, in einem Lichtstrahl, einer Geste, ohne Vorher und Nachher. Eine Prophylaxe gegen das Vergessen. Auch die reduzierten Gaming-Arbeiten entkommen dem menschlichen Ich nicht und versuchen, die arrangierte, menschengemachte Üppigkeit zu strukturieren. Die surreale Vision der Videospiele und ihre vorgefasste Periodizität scheinen eine Weltsicht widerzuspiegeln, die von sequentiellen Ereignissen oder linearen Auswirkungen auf ein komplexes System ausgeht. Würden wir uns auch sicherer im Leben fühlen, wenn wir wüssten, was vor uns liegt? Oder ist die Unsicherheit der Funke des Lebens?

Auch dieses Motiv mit Z Hang Lin ist mit Eitempera entstanden. Foto - Hense.art

Auch dieses Motiv mit Z Hang Lin ist mit Eitempera entstanden. Foto – Hense.art

Seidels Malerei ist eine Nacherzählung, die teils und punktuell ohne Menschen auskommt, diese stets aber in den Mittelpunkt setzt. Sie zeigt das Hier und Jetzt in einer genau durchdachten Inszenierung, reduziert, aber nicht vereinfacht, pixelartig, flächig entschärft und auf das Nötigste zurückgeführt.

Robert Seidel (geb. 1983 in Grimma, Deutschland) studierte von 2003 bis 2008 Malerei an der HBG in Leipzig und schloss diese als Meisterschüler von Neo Rauch im September 2011 ab. Er lebt und arbeitet in Leipzig.

Die Ausstellung vereint Werke aus dem Bestand des Künstlers, aus der Sammlung Hildebrand, G2 Kunsthalle Leipzig, aus einer Privatsammlung und der sammlung hense. Sie entstand in Kooperation mit der Galerie ASPN, Leipzig & Galerie Gerhard Hofland, Amsterdam.

Eintritt: 5 €, ermäßigter Eintritt: 3 €

Info: Kunsthalle Gevelsberg, Schillerstr. 16, 58285 Gevelsberg, Tel. 02332/6641683, Öffnungszeiten: sonntags 14 bis 18 Uhr.

http://www.hense.art.de

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