“Der Golem” in Lippstadt

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Der Film “Der Golem” wird im Kulturraum Synagoge in Lippstadt Zur Saisoneröffnung am Donnerstag, 25. August, um 20 Uhr gezeigt. Zum 409. Todestag von David Gans (* 1541 Lippstadt, † 25. August 1613 Prag) zeigt das Veranstalterteam den berühmten Stummfilm „Der Golem, wie er in die Welt kam“ (D 1920) von und mit Paul Wegener in einer restaurierten Fassung. Dazu erklingt mit Dirk Raulf in einem für den Abend zusammengestellten Ensemble eigens komponierte Live-Musik.

Der Stummfilm „Der Golem, wie er in die Welt kam“ aus dem Jahre 1920 wird am 25. September im Kulturraum Synagoge in Lippstadt gezeigt. Foto - Filmszene

Der Stummfilm „Der Golem, wie er in die Welt kam“ aus dem Jahre 1920 wird am 25. September im Kulturraum Synagoge in Lippstadt gezeigt. Foto – Filmszene

Die Veranstaltung im Kulturraum Synagoge ist gleichzeitig eine Uraufführung. Die musikalischen Kompositionen dazu stammen von Dirk Raulf, der diese stimmig zu den Filmszenen an Bassklarinette und Saxophon spielen wird. Er erhält Unterstützung durch Krisztian Palagyi am Akkordeon und Fritz Wittek am Schlagzeug. Der Abend beginnt mit einer Einführung und mündet in einen anschließenden Umtrunk im Garten der Synagoge.

„Der Golem, wie er in die Welt kam“ wurde 1920 gedreht und gilt als einer der künstlerisch wie geschäftlich größten Erfolge der deutschen Stummfilmzeit, dessen außergewöhnliche, von Jugendstil und Expressionismus bestimmte Bildgestaltung bis heute nichts von ihrer suggestiven Wirkung eingebüßt hat. Der Film von Paul Wegener und Carl Boese ist nach Der Golem (1915) und Der Golem und die Tänzerin (1917) Wegeners dritte Bearbeitung des Golem-Motivs.

Bemerkenswerte Jugendstil-Filmarchitektur

Der Film “Golem, wie er die Welt sah” wurde nach dem Sagenkreis um den Prager Rabbiner Judah Löw gedreht. Bemerkenswert ist die plastische Filmarchitektur von Hans Poelzig und Kurt Richter im Stil des Expressionismus. Sie trägt maßgeblich zum märchenhaft-romantischen Gesamteindruck des Filmes bei. Gedreht wurde 1920 im Ufa-Union-Atelier und auf dem Ufa-Freigelände in Berlin-Tempelhof. Die Uraufführung fand am 29. Oktober 1920 in Berlin im Ufa-Palast am Zoo statt.

Die Originalmusik für großes Orchester von Hans Landsberger von 1920 galt über Jahrzehnte als verschollen, bis Richard Siedhoff sie 2018 in Form einer Klavierdirektion mit fragmentarischen Stimmenmaterial wiederentdeckte und die Orchesterfassung rekonstruieren konnte.

Zur Handlung

Laut Wikipedia: Prag im 16. Jahrhundert: An der Stellung der Sterne erkennt Rabbi Löw, dass große Gefahr für das jüdische Ghetto droht. Er entschließt sich daraufhin, den Golem, einen künstlichen Menschen aus Lehm, zum Leben zu erwecken. Der Golem soll laut alten jüdischen Legenden Unheil abwenden. Und tatsächlich verkündet der Kaiser ein Dekret gegen die Juden. Diese sollen die Stadt verlassen. Die Urkunde wird von Junker Florian der jüdischen Gemeinde und Rabbi Löw übergeben. Bei dieser Gelegenheit verlieben sich der christliche Junker und die Tochter des Rabbi Löw mit Namen Mirjam. Rabbi Löw möchte den Kaiser umstimmen und schreibt ihm eine Nachricht, in der er auf seine Verdienste verweist und um eine Audienz bittet. Diese wird ihm während eines Festes gewährt. Der Rabbi nimmt den Golem mit, und als die Kaiserburg durch magische Kräfte einzustürzen droht, kann der Rabbi dies mit Hilfe des Golems verhindern. Zum Dank nimmt der Kaiser das Dekret gegen die Juden zurück.

Während der Rabbi sich in der Kaiserburg aufhält, schleicht Junker Florian unerkannt zu Mirjam ins Haus des Rabbi. Als der Rabbi in sein Haus zurückkehrt, nimmt er dem Golem den lebensgebenden Stern von der Brust, woraufhin dieser nach hinten umkippt und liegenbleibt. Dann wird der Rabbi zu einer Dankesfeier in den Tempel gerufen. Der Gehilfe des Rabbi bemerkt den christlichen Eindringling, erweckt aus Eifersucht den Golem wieder zum Leben und gibt ihm den Auftrag, den Junker zu vertreiben.

In einem Kampf wirft der Golem den Junker vom Dach des Hauses. Danach setzt er das Haus in Brand und schleift Mirjam fort. Der Golem bricht das Tor der Stadt auf und geht aufs freie Feld hinaus. Er hebt eines der Kinder, die auf den Wiesen spielen, zu sich hinauf. Das Mädchen ist von dem Stern auf der Brust des Golems fasziniert und nimmt ihn an sich. Daraufhin stürzt der Golem leblos zu Boden.

Der Eintritt kostet 15 Euro.

Karten gibt es bei der Kulturinformation Lippstadt im Rathaus, Lange Straße 14, 59555 Lippstadt

http://www.synagoge-lippstadt.de

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Golem,_wie_er_in_die_Welt_kam

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