Holzschnitte geben Rätsel auf

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Ihre Holzschnitte fallen durch ihre besondere Leichtigkeit auf – sie tragen eine wiederkennbare Handschrift. Jetzt werden sie im Stadtmuseum in Beckum ausgestellt.

Holzschnitte geben Rätsel auf

Inessa Emmer: Holzschnitt auf Nessel aus dem Jahr 2021

Inessa Emmer bedient sich der altbekannten Technik des Holzschnittes. Allerdings kommt sie durch ihre frische, unbekümmerte Sicht zu ganz neuen künstlerischen Ausdrücken. Für ihre einzigartigen Drucke ist sie bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Das Stadtmuseum Beckum zeigt von 13. März bis zum 8. Mai 2022 unter dem Titel „Traumwelten – Rätselbilder“ Holzschnitte und Skulpturen von Inessa Emmer.

Großformatige rechteckige Holztafeln dienen ihr als Druckstöcke. Im ersten Arbeitsschritt erfolgt das Bedrucken der auf dem Atelierboden liegenden Nesselleinwand mit fast schon tänzerisch anmutenden Bewegungen. Ihr Körpergewicht ersetzt dabei die Druckwalze. Die Veränderungen im Druckbild ergeben sich durch Nuancen bei der Gewichtsverlagerung. Ein Druckelement reiht sich an das andere, bis sich die gesamte Fläche zum farbigen Bildhintergrund wandelt. Die Transparenz der verwendeten Farben formt die vermeintlichen Ungenauigkeiten zu lebendigen Gestaltungselementen.

In einem weiteren Druckvorgang nehmen diese farbigen Flächen die surreal wirkenden Motive und Figuren auf, wobei die „verlorenen Schnitte“ die Einzigartigkeit der Druckstöcke unterstreichen. Die Bildkompositionen sind frei und fantasievoll. Sie führen den Betrachter in die Welt der Träume und phantastischen Erzählungen. Florale Motive und sanfte Farbigkeit versöhnen mit verstörenden Elementen. Der Betrachter ist eingeladen, sich auf seine persönliche Reise zu begeben und sich seinen eigenen Empfindungen hinzugeben.

In der Dauerausstellung präsentiert das Stadtmuseum die Entwicklung Beckums von der fränkischen Siedlungsgeschichte (mit dem Fürstengrab von Beckum um 600 nach Christus) über die bedeutende Rolle als Hansestadt im Mittelalter bis zur Industriegeschichte im 19. Jahrhundert, die vor allem durch den Kalkabbau und die Zementproduktion geprägt ist.

Daneben zeigt das Museum vier bis sechs Mal im Jahr Sonderausstellungen mit zeitgenössischer, moderner Kunst.

Der originalgetreue Tante-Emma-Laden oder die alte Wohnküche entlocken so manchem Museumsgast ein „Weißt du noch?” Mit der Einrichtung des Karnevalszimmers ist es gelungen, auf kleinstem Raum 500 Jahre närrische Tradition aufzuzeigen.

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