Mischa Kuball: Lichtinstallation läuft wieder

Seit der Emscherkunst 2010 befindet sich die Gemeinschaftsarbeit »Catch as Catch can« von Mischa Kuball und Lawrence Weiner im BernePark in Bottrop.

Mischa Kuball: Lichtinstallation läuft wieder

Die ehemaligen Klärbecken leuchten wieder – Foto Daniel Sadrowski

Das Kunstwerk besteht aus zwei Teilen: dem Schriftzug ›Catch as catch can‹, den Lawrence Weiner auf dem Betriebspavillon der ausgedienten Kläranlage platzierte, und einer Lichtinstallation in den beiden Klärbecken, für die Mischa Kuball die Idee hatte. Ab dem heutigen Freitag, 17. Dezember 2021, leuchtet das Lichtkunstwerk wieder.

Der Licht- und Konzeptkünstler Mischa Kuball (*1959, lebt in Düsseldorf) akzentuierte die äußeren Ränder der beiden Klärbecken mit LED-Bändern. In einem moderaten Rhythmus bewegte sich das Licht als leuchtende Linie um die Klärbecken herum. Aus technischen Gründen war die Linstinstallation schon länger nicht mehr in Betrieb. Im Zuge der Begutachtung und Neubewertung der Kunstwerke des Emscherkunstwegs wurden bereits 2019 Gespräche mit Mischa Kuball für eine künstlerische Revision begonnen.

Weil für das Kunstwerk keine handelsüblichen Leuchten verbaut werden können, gestalteten sich die Instandsetzung und künstlerische Überarbeitung schwierig. Erst nachdem die passende Technik gefunden war, konnte die Hardware entwickelt werden: Jede der insgesamt 400 Leuchten ist vom Aluminiumprofil bis zum Plexiglasgehäuse in enger Abstimmung mit dem Künstler eigens produziert worden. Im Inneren einer jeden Einheit befinden sich jeweils 58 Einzel-LEDs, was insgesamt die beeindruckende Anzahl von 23.200 Leuchtdioden ergibt. Zudem sind alle in Deutschland produzierten Bauteile so konstruiert, dass sie jederzeit repariert werden können.

Mischa Kuball war bei der Neuprogrammierung vor Ort und hat neben der Laufrichtung, die Länge des sichtbaren Lichtstreifens, die Geschwindigkeit der Lichtbewegung und die Lichtfarbe bestimmt. So bewegt sich das neutralweiße Licht in beiden Becken als etwa 4 Meter langer Streifen synchron im Uhrzeigersinn entlang der Beckenränder. Mit der neuen Technik wird »Catch as Catch can« den BernePark ab Einbruch der Dämmerung für lange Zeit erleuchten. Wie schnell sich das Licht nun bewegt? Der Versuch, es zu fangen, wird es zeigen!

Die einstige Kläranlage Bernemündung in Bottrop (heute der BernePark) ist neben der ehemaligen Kläranlage in Herne und dem ehemaligen Klärwerk Läppkes-Mühlenbach in Oberhausen eine von drei stillgelegten Kläranlagen der Emschergenossenschaft zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal, die als öffentlich zugängliche Orte erhalten werden.

Im BernePark befinden sich insgesamt drei Kunstwerke des Emscherkunstwegs: Piet Oudolf hat in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekturbüro Gross.Max unter dem Titel »Theater der Pflanzen« das Innere der beiden Klärbecken gestaltet. Mischa Kuball und Lawrence Weiner steuern die Gemeinschaftsarbeit »Catch as Catch can« bei.

Andreas Strauss bietet die wohl ungewöhnlichste Übernachtungsmöglichkeit: »dasparkhotel« besteht aus fünf Schlafkabinen aus handelsüblichen Kanalrohrelementen. Der BernePark in Bottrop-Ebel ist täglich geöffnet.

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