“Operation Nadelbaum”: WWU-Studierende impfen

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Bei der “Operation Nadelbaum” impfen WWU-Studierende. An sechs Tagen werden bis zu 11.000 Impfwillige erwartet.

"Operation Nadelbaum": WWU-Studierende impfen

Ann-Kathrin Wenner (r.) bringt Ärztin Eva Rickers neue Spritzen in die Impfkabine – Foto WWU – Michael Moeller

Die intensive Vorbereitung und das Engagement zahlreicher Studierender und Beschäftigter hat sich ausgezahlt: Kurz vor den Weihnachtstagen startet die “Operation Nadelbaum.” Die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) Münster hat am Donnerstag (16.12.) eine große Impfaktion begonnen. Gleich am ersten Tag ließen sich rund 2.100 Personen im „Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten“ (IfAS) der WWU gegen Corona impfen beziehungsweise „boostern“ – bis zum Ende der Aktion am kommenden Dienstag (21. Dezember) können gut 11.000 Studierende, Beschäftigte, aber auch alle weitere Interessenten von diesem Angebot profitieren.

Koordiniert wird das Vorhaben von der Fachschaft der Medizin-Studierenden sowie der Medizinischen Fakultät. Der Fachschafts-Bitte um Unterstützung vor einigen Tagen folgte ein Hilfsangebot von rund 700 Studenten, von denen wiederum etwa 200 aufgrund ihrer (Impf-)Erfahrung für den Einsatz mit der Spritze ausgewählt wurden. „Wir alle sind begeistert von der großartigen Unterstützung aus der Studierendenschaft“, betonte Fachschaftsvertreter und Mitinitiator der „Operation Nadelbaum“, Maurice Dellin. An den sechs Impftagen, unterteilt in eine Vormittags- ab neun Uhr und eine Nachmittagsschicht bis 18 Uhr, engagieren sich insgesamt gut 400 Studierende und Beschäftigte der WWU: Ärzte, medizinisch-technische Assistenten sowie Mitarbeiter aus Technik und Verwaltung.

In nur wenigen Tagen bauten die Organisatoren um Studiendekan Prof. Dr. Bernd Marschall unter dem Stichwort “Operation Nadelbaum” ein Impfzentrum auf – bestehend aus vier Impfstraßen mit jeweils vier Kabinen, sodass 16 Impfungen gleichzeitig durchgeführt werden können. Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels zeigte sich beim Besuch des Impfzentrums beeindruckt. „Eine großartige Aktion“, unterstrich er, „von der nicht nur die Geimpften, sondern wir alle profitieren.“ Die Impfwilligen durchlaufen in den Impfstraßen vier Stationen: Registrierung, Impfung, Ausfüllen des Impfpasses und, falls gewünscht, die Ausstellung eines digitalen Impfzertifikats.

Damit ein reibungsloser, zügiger und gleichzeitig sicherer Ablauf gewährleistet ist, bereiten die angehenden Mediziner die Impfstoffe von „BioNTech“ und „Moderna“ in einem separaten Raum vor. Ein Student öffnet die kleinen Impfflaschen, ein weiterer Student zieht damit sechs bis sieben Spritzen auf, die wiederum ein anderer Helfer zu den Impfkabinen bringt. Schnell merkte man: Die Teams sind eingespielt, jeder Handgriff sitzt.

Das Rektorat der WWU hatte sich in der vergangenen Woche mit Unterstützung der nordrhein-westfälischen Landesregierung und der Bezirksregierung Münster erfolgreich für eine schnelle Lieferung der Impfstoffe eingesetzt. Für die WWU-Impfaktion unter dem Stichwort “Operation Nadelbaum” stehen nunmehr 10.000 „BioNTech“-Einheiten sowie 1.300 des Wirkstoffs von „Moderna“ zur Verfügung. „Wir haben ein großes Ziel vor Augen – die Wiederaufnahme des Präsenzbetriebs an der WWU nach den Weihnachtsferien“, erklärte Rektor Johannes Wessels. „Mit dieser Aktion kommen wir diesem Ziel definitiv einen Schritt näher.“

Stimmen zur “Operation Nadelbaum”:

Mateo Alava, 20 Jahre alt, Geographiestudent:
„Die Impfaktion von Studierenden für Studierende ist eine gute Idee. Ich fand auch den Namen ,Operation Nadelbaum‘
witzig.“

Eva Rickers, seit einem Monat Ärztin:
„Obwohl sich heute so viele bei uns impfen lassen, haben wir noch genug Zeit für jeden Einzelnen. Die Leute sind positiv gestimmt und sehr dankbar. Manche berichten, dass sie sonst erst im Januar einen Termin bekommen hätten.“

Ann-Kathrin Wenner, Medizinstudentin, 9. Semester – sie bereitet die Spritzen vor:
„Die Stimmung hinter den Kulissen ist ebenfalls gut. Alle sind sehr hilfsbereit. Wir bekommen viele positive Rückmeldungen.“

Hannes Schmidt, Medizinstudent, 12. Semester, verimpft das Präparat von „Moderna“:
„Gut, dass es vor Weihnachten noch klappt! So sind anschließend alle zwei Wochen in Ruhe zu Hause, dann kann der Impfstoff wirken.“

Claudia Erpenstein, Mitarbeiterin der Verwaltung, hilft in einer der drei Biontech-Impfstraßen bei der Registrierung:
„Wir sind sehr zufrieden, alles läuft wie am Schnürchen.“

Prof. Dr. Frank Ulrich Müller, Dekan der Medizinischen Fakultät:
„Der Fachbereich 5 hat schon einige Herausforderungen in dieser Pandemie in bewundernswerter Weise gelöst. Auch hier haben vor allem die Studierenden Hervorragendes geleistet.“

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