Sylvester Stallone im Osthaus Museum

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Sylvester Stallone ist bald in Hagen zu sehen – allerdings nicht als Schauspieler. Das Osthaus Museum zeigt anlässlich des 75. Geburtstags von Sylvester Stallone vom 4. Dezember 2021 bis 20. Februar 2022 eine Retrospektive des malenden Künstlers. Beleuchtet wird das Gesamtwerk von den späten sechziger Jahren bis heute sowie die verschiedenen künstlerischen Phasen. Zu sehen sind mehr als 50 Bilder, darunter Selbstporträts und noch nie zuvor gezeigte frühe Arbeiten, so die Mitteilung des Museums. Stallone wird anlässlich der Ausstellung auch zu Gast in Hagen sein.

Sylvester Stallone als Maler, das ist im Hagener Osthaus Museum zu sehen – Foto Copyright courtesy Galerie Gmurzynska / art work Sylvester Stallone

Hagens Bedeutung für zeitgenössischer Kunst

Es ist Stallones dritte Ausstellung in Europa. Nach 2013 im State Russian Museum St. Petersburg und 2015 im Museé d’Art et d’Art Contemporain Nizza, kommen seine Werke jetzt ins Hagener Osthaus Museum. Das hat natürlich auch mit Hagens  besonderer Bedeutung für zeitgenössische Kunst zu tun. 1902 öffnete hier das Folkwang Museum seine Pforten als weltweit erstes Museum für zeitgenössische Kunst. Karl Ernst Osthaus machte es möglich.

Dr. Tayfun Belgin, Direktor Osthaus Museum Hagen: „Das Osthaus Museum existiert, um anhand seiner ganz besonderen Geschichte sowie seiner heutigen Ausstellungspraxis zu zeigen, dass leidenschaftliches Engagement für Kunst und Kultur Freude bereitet, Lebensqualität erzeugt und Menschen zusammenbringt. Unser Museum bietet dynamische Erlebnisse, die die Kraft und dauerhafte Bedeutung von Kunst in der heutigen globalen Gesellschaft beleuchten.“

“Der reinste Übersetzer des Unterbewusstseins”

Ab Dezember bietet es den Blick auf einen Künstler, der als Actiondarsteller weltweit bekannt wurde. Ein Star auf der Film-Leinwand, ein Wahrheitsliebender im künstlerischen Umgang mit der Leinwand. Sylvester Stallone: “Das ist es, was ich an der Malerei liebe, sie ist die einzig wahre Kommunikation, die man haben kann. Schreiben kann man manipulieren, Malen ist der schnellste und reinste Übersetzer des Unterbewusstseins. Wenn etwas in einem vorgeht und man auf die Leinwand trifft, ist es schwer, es zu fälschen. Der Künstler auf der Leinwand ist für mich die Nummer eins, wenn es darum geht, seine Gefühle zu vermitteln.”

Stallones Bilder sind einerseits „action-geladen“ und ausdrucksstark wie seine Filme, so die weitere Information des Osthaus-Museums, andererseits feinnervig und vielschichtig in ihren Aussagen. Der kunstaffine Hollywoodstar nutzt kenntnisreich verschiedene Kunstformen wie Surrealismus, Expressionismus und Abstraktion als Ausdrucksformen. Die Malerei ist seit 55 Jahren ein enger und konstanter Bestandteil der kreativen Ausdrucksformen von Sylvester Stallone, wobei sein künstlerisches Schaffen sein filmisches Schaffen befruchtet und umgekehrt.

Stallones berühmteste Filmfigur Rocky entstand lange vor dem Film Script zuerst auf der Leinwand und ist als “Finding Rocky“ von 1975 in der Ausstellung zu sehen. Bereits in jungen Jahren entdeckte Stallone die Liebe zur Malerei. Seine frühen Werke, die er mit Mike Stallone signierte, waren sehr experimentell. Aus finanziellen Gründen arbeitete er jedoch als Autor und begann seine Schauspielkarriere.

Sylvester Stallone beschäftigte sich als Sammler und als Maler intensiv mit zeitgenössischer Kunst. Ende der 1980er Jahre interessierte ihn vor allem die Kunst von Picasso, Gerhard Richter oder Anselm Kiefer. Er setzte sich ebenfalls mit den abstrakten Werken von Mark Rothko auseinander und entwickelte seinen eigenen Stil. So entstanden zahlreiche expressionistisch-anmutende Werke, teils als verfremdete Selbst-Porträts, teils auch mit Sprache spielend.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher zweisprachiger Katalog, mit Interviews sowie Texten von Dr. Tayfun Belgin, Dr. Evgenia Petrova, wissenschaftliche Leiterin des Russischen Museums, St. Petersburg, und Dr Jerome Neutres, ehemaliger Chefkurator des Centre Pompidou und Präsident der Réunion des Musées nationaux-Grand Palais und Museums du Luxemburg.

Organisatorische Hinsweise

Für Ausstellungseröffnungen gilt die „3-G-Regel“, ein Immunisierungs- oder Testnachweis und amtliches Ausweispapier sind erforderlich. Wir bitten alle Besucherinnen und Besucher um Beachtung der Corona-bedingten Abstands- und Hygieneregeln sowie das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung (FFP2 oder KN95) im Museumsgebäude.

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