Skulpturenweg zur Stadtgeschichte in Attendorn

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Attendorn – Mit einem Skulpturenweg sollen die prägenden Traditionen der alten Hansestadt erlebbar gemacht werden. Dabei sollen das Karnevalstreiben, das einzigartige Osterbrauchtum und das Schützenwesen auf jeden fall thematisiert werden. Wie das geschehen soll und was noch zum Thema auf dem geplanten Skulpturenweg werden soll, können die Bürger der Stadt jetzt sagen.

Im Zuge der Realisierung dieses Themenweges ist angedacht, den drei Traditionen Karneval, Osterbrauchtum und Schützenbrauchtum jeweils einen Bereich in der Attendorner Innenstadt zu widmen, der sich in künstlerischer Gestalt mit dem Thema auseinandersetzt. Außerdem ist ein weiteres Kunstobjekt zum Thema „Stadtgeschichte“ angedacht. So wird ein spannender und informativer Rundgang zu den Themen Brauchtum und Stadtgeschichte in Attendorn entstehen.

Skulpturenweg

Das Semmelsegnen ist Teil des einzigartigen Osterbrauchtums in Attendorn und vereint mit dem Karnevalstreiben und dem Schützenwesen in der Hansestadt drei prägende Traditionen, die zukünftig mit einem Skulpturenweg in der Attendorner Innenstadt erlebbar gemacht werden sollen – Foto Christopher Finke

Die Geschichte der Stadt geht zurück bis zu Karl dem Großen – damals entstand eine Urpfarrei. Unter dem Boden der St.-Johannes-Kirche sind die Fundamente einer Missionskirche vorhanden. 1072 stiftete der Erzbischof Anno von Köln das Kloster Grafschaft und stattete es unter anderem mit Rechten an einem Hof in Attendorn aus. Die Stiftungsurkunde des Klosters Grafschaft stellt die erste urkundliche Erwähnung von Attendorn dar.

Im Jahre 1222 wurden unter dem Kölner Erzbischof Engelbert II. von Berg der Stadt durch Verleihung des Soester Rechts die Stadtrechte zugesprochen. Die um 1200 errichtete Burg Schnellenberg und der Erwerb der Waldenburg im Jahre 1248 dienten der Sicherung der Interessen des Erzbistums Köln in der Region.

Attendorn verdankt seine Bedeutung neben den neun Zünften hauptsächlich den Woll- und Leinewebern. Weiterhin brachte die politische und kirchliche Stellung der Stadt als Grenzfeste des zum Erzbistum Köln gehörenden Herzogtums Westfalen gegen die Grafschaft Mark und als Sitz einer Dekanate im alten Erzbistum Köln Reichtum und Wohlstand in die Stadt. Als einzige Stadt des Sauerlandes trat Attendorn 1255 dem Rheinischen Städtebund bei. Attendorn war mittelbares Mitglied der deutschen Hanse und wurde deshalb auf den großen Hansetagen durch die Stadt Soest vertreten. Um 1200 war Attendorn bereits erzbischöfliche Münzstätte. Mittelalterliche Münzen aus Attendorn lassen sich von Brüssel bis Lubnice in Polen und zur Insel Gotland nachweisen. Zeitweilig war die Stadt so wohlhabend, dass sie selbst dem Kölner Erzbischof Kredite gewähren konnte. Darüber hinaus erhielt der Bischof Unterstützung während seiner Auseinandersetzung mit der Stadt Soest Unterstützung aus Attendorn. 1444-1445 half die Stadt in der sogenannten Soester Fehde bei der Eroberung der Burg und des Landes Bilstein.

1464, 1597, 1598 und 1613 kam viermal die Pest über die Stadt. 1613, 1623, 1656, 1710, 1732, 1742 und 1783 wüteten Großfeuer in der Stadt. 1656 wurde dabei die halbe Stadt vernichtet. Auch litt die Stadt unter Kriegen, Schatzungen und Einquartierungen, beispielsweise im Limburger Erbfolge-Krieg 1280, in der Soester Fehde 1444–1449, bei den Truchsessischen Wirren 1583-1584 und im Dreißigjährigen Krieg 1618-1648. Zur Zeit Napoleons erreichte Attendorn seinen tiefsten wirtschaftlichen Stand. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte die Stadt sich davon wieder erholt. Heute ist die Stadt Mitglied im neuen Hansebund.

Für die Hansestadt Attendorn besteht bei diesem Projekt die Möglichkeit, über die LEADER-Region „BiggeLand – Echt.Zukunft.“ Mittel aus dem EU-Förderprogramm zu beziehen.

Die Stadtverwaltung ruft nun zur Teilnahme am künstlerischen Umsetzungswettbewerb „Brauchtum und Stadtgeschichte in Attendorn“ auf. Bis zum 31. März 2020 können Künstlerinnen und Künstler, Autodidakten und alle weiteren Interessierten Ideenkonzepte für die einzelnen Themenbereiche oder für den gesamten Skulpturenweg bei der Hansestadt Attendorn einreichen. Bürgermeister Christian Pospischil: „Ich freue mich auf kreative Ideen, die unsere einzigartigen Brauchtümer das ganze Jahr über im Stadtbild sichtbar machen. Das wird die Identifikation der Attendorner mit ihrer Stadt weiter stärken.“

Die vollständigen Wettbewerbsunterlagen können auf der Homepage der Hansestadt Attendorn im News-Bereich sowie unter www.attendorn.de/bekanntmachungen heruntergeladen werden. Für weitere Informationen und Rückfragen steht Ronja Wockel vom Stadtteilmanagement gerne zur Verfügung, Telefon: 02722/64-207, E-Mail: r.wockel@attendorn.org.

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