Klangreise in Hörstel mit Schweizer Jazztrio

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Hörstel – 2013 war Christoph Steiner bereits mit der Formation ‘Hildegard lernt fliegen’ auf Klangreise beim Münsterland Festival. Nun kehrt er mit dem Trio “Escape Argot” zurück und spielt im Kunsthaus Kloster Gravenhorst bei Hörstel.

Klangreise

Jazzige Klangreise im Kunsthaus Kloster Gravenhorst – Foto Roland Junker Fotografie

Das Kloster Gravenhorst ist eine ehemalige Zisterzienserinnenabtei in der Hörsteler Bauerschaft Gravenhorst in der westfälischen Region Tecklenburger Land (Kreis Steinfurt). Neben Leeden und Schale war es eines von drei Klöstern der Zisterzienserinnen, die im 13. Jahrhundert im Tecklenburger Land entstanden.

Der tecklenburgische Ritter Konrad von Brochterbeck gründete das Kloster 1256 zusammen mit seiner Frau Amalgarde von Budde und stattete es durch die Schenkung eines Landgutes samt Fischteich sowie Wäldern und Wiesen mit Grundbesitz aus. Erste Äbtissin wurde seine einzige Tochter Oda, die es in der Folgezeit verstand, den Klosterbesitz zu mehren und dafür zu sorgen, dass ihr Orden zwar nicht offiziell anerkannt, aber dennoch geduldet wurde. In den folgenden 50 Jahren nach Gründung konnte Gravenhorst überwiegend Güter der Tecklenburger Grafen und ihrer Ministerialen erwerben. Bei den Besitzverhältnissen ist auffällig, dass viele der Vorbesitzer zum engeren Gefolge der Grafen gehörten. Der klösterliche Besitzschwerpunkt lag dabei im südwestlichen Tecklenburger Land.

Im Jahre 1764 gründeten die Ordensschwestern eine Schule für höhere Töchter beider Konfessionen und untermauerten so ihre Stellung als notwendige Institution zum Wohl der umliegenden Siedlungen. Teile der damaligen Unterrichtsmaterialien befinden sich heute noch in der wertvollen Gravenhorster Klosterbibliothek, die auch mehrere Handschriften aus dem 12. und 13. Jahrhundert beinhaltet.

Nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurde das Kloster zunächst noch fünf Jahre unter weltlicher Leitung weitergeführt, 1808 dann aber endgültig aufgelöst. 1811 verließen die letzten Zisterzienserinnen die Abtei.

Es folgten zahlreiche Besitzerwechsel und unterschiedliche Nutzungen der Klostergebäude. Zuletzt war dort eine Champignonzucht untergebracht, ehe der Trägerverein Kloster Gravenhorst e.V. die Anlage 1986 kaufte. Ende der 1990er Jahre übernahm der Kreis Steinfurt das Kloster Gravenhorst als erbbauberechtigter Projektträger und bemühte sich in den Folgejahren um eine neue Nutzung des sanierungsbedürftigen Gebäudeensembles. Ein kulturelles Nutzungskonzept wurde im Rahmen des Strukturförderprogramms „Regionale 2004 links und rechts der Ems“ des Landes NRW erstellt, das die notwendigen Gelder für die Instandsetzung in Aussicht stellte, sodass dort im Mai 2004 das DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst seine Pforten öffnen konnte. Das Kunsthaus hat sich der kulturellen Bildung verschrieben und veranstaltet dort wechselnde Ausstellungen, Workshops, Konzerte sowie Weiterbildungsprogramme zu Kunst und Geschichte.

Um die ehemalige Klostermühle sowie um Belange in den Außenanlagen des Klosters kümmert sich der Förderverein Kloster Gravenhorst e.V., der 2014 sein 25-jähriges Jubiläum feiern konnte.

Bei dem Konzert im Kunsthaus Kloster Gravenhorst geht Christoph Steiner zusammen mit Christoph Grab und Florian Favre auf Klangreise in seiner ganz eigenen musikalischen Sprache und mit unkonventioneller Spielhaltung. In dem Trio versammeln sich drei enorm umtriebige Exponenten der Schweizer Jazzszene, die den Freiraum in dieser Musik zu nutzen wissen. Manche Passagen locken mit lyrischen Melodien und subtiler Schönheit, andere durch anschwellende Dynamik, überraschende Wendungen und herausfordernde Energieschübe. Die gewitzte Musik fängt ihre Zuhörerinnen und Zuhörer sofort ein und pendelt zwischen zugänglichen und komplexeren Passagen.

Escape Argot
Freitag, 25. Oktober
Einlass 18:30 Uhr | Beginn 19:00 Uhr
DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst |

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