Zum Schauraum: Kunst aus dem Bauchladen

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Münster – Zum zweiten Mal öffnet die LVM Versicherung anlässlich des Schauraums einen Teil ihrer Kunstsammlung für Besucher, die zum Fest der Museen und Galerien am 7. September nach Münster kommen. Das Highlight in diesem Jahr: „Kunst aus dem Bauchladen, vom Künstler persönlich! Timm Ulrichs auf der Kulturfläche im Kristall“. Von 15 bis 17 Uhr findet die Performance statt. Gäste haben die Gelegenheit, beim renommierten Konzeptkünstler Kleinartikel zu erwerben, die Bezug auf von ihm realisierte Kunstprojekte nehmen. Um 18 Uhr gibt Timm Ulrichs in der LVM-Akademie im moderierten Gespräch Einblicke in sein Leben und Schaffen.

Timm Ulrichs bei der Ausstellungseröffnung “Bei Licht besehen” von 2015 – Foto: Hanna Neander

Besucher, die Teile der „Kunstsammlung LVM“ bereits kennen, dürfen sich ebenfalls auf Neuzugänge der vergangenen zwölf Monate, wie Fotokunst von Thomas Wrede, Jan Paul Evers oder Volker Döhne sowie skulpturale Arbeiten von Felix Schramm, Samuel Treindl und Yoana Tuzharova, freuen. Der LVM-Kristall am Kolde-Ring ist am Samstag, 7. September 2019, von 15 bis 24 Uhr durchgängig geöffnet. LVM-Vorstandsvorsitzender Dr. Mathias Kleuker wird die Veranstaltung eröffnen. Anschließend finden bis 17 Uhr sowie von 20 bis 23 Uhr halbstündlich Kurzführungen durch die Kunstsammlung statt. Ab 20 Uhr sorgen das Marimba Duo Milea Henning und Michael Wende für die musikalische Gestaltung des Abends.

Über Timm Ulrichs
Der Konzeptkünstler und emeritierte Professor Timm Ulrichs (geb. 1940 in Berlin) arbeitet hauptsächlich performativ und multimedial. Nach seinem Studium der Architektur in Hannover war Ulrichs von 1969 bis 1970 Gastprofessor an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und von 1972 bis 2005 Professor für Bildhauerei und Totalkunst an der Kunstakademie Münster. Bereits 1959 gründete Ulrichs die „Werbezentrale für Totalkunst, Banalismus und Extemporismus” in Hannover, die zur Verbreitung, Entwicklung und Produktion von Totalkunst dienen sollte und erklärte sich 1961 selbst zum „Ersten lebenden Kunstwerk”. Es folgten 1966 eine öffentliche „Selbstausstellung” in Frankfurt am Main, 1969 die Gründung einer „Kunstpraxis (Sprechstunden nach Vereinbarung)” und 1970 die erste Totalkunst-Retrospektive in Krefeld.

Vor allem die mit dem Begriff „Totalkunst“ bezeichnete radikale Ausweitung des Kunstbegriffs und der Bezug der Kunst auf seine Person macht Timm Ulrichs zu einer zentralen Person der Kunstgeschichte. So präsentierte sich der Künstler als „Erstes lebendes Kunstwerk” in einer Vitrine im Ausstellungsraum selbst, signierte seinen eigenen Körper mithilfe einer Tätowierung, setzte sich als lebendiger Blitzableiter der Wirklichkeit von Leben und Tod aus und lies sich „The End” auf sein Augenlid tätowieren. Ulrichs Körper wird so zugleich zum Subjekt und Objekt seiner Kunst. In seinen Genregrenzen überwindenden Arbeiten aus den Bereichen Objektkunst, Environment, Performance, Multimedia und konkrete Poesie widmet Ulrichs sich mit hintergründigem Witz sowohl banalen Alltagsgegenständen als auch sprachlich gefassten vermeintlichen Gewissheiten des Alltags und hinterfragt diese mit seinen pointierten Arbeiten so provokativ wie unterhaltsam.

Im Jahr 2015 richtete die LVM auf dem Campus am Kolde-Ring in Münster die Ausstellung „Bei Licht besehen” aus, die sich vor allem Ulrichs Arbeiten aus dem Bereich der Lichtkunst widmete. Neben den Arbeiten „No Time for Jim” und „torso” in der Kunstsammlung LVM befinden sich Ulrichs Werke in großen internationalen Sammlungen wie z.B. dem Museum of Modern Art, New Yorkoder der Neuen Nationalgalerie, Berlin.

Im Jahr 2020 wird Timm Ulrichs mit dem renommierten Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste (Berlin) ausgezeichnet. Ulrichs lebt und arbeitet in Hannover, Berlin und Münster.

Zur „Kunstsammlung LVM“
Die „Kunstsammlung LVM“ besteht bereits seit den 1950er Jahren und war zunächst auf regionale Kunst ausgerichtet. Seit Ende der 1990er Jahre wurde sie kontinuierlich durch Kunstwerke namhafter auch internationaler Gegenwartskünstler erweitert.

Für die Mitarbeiter ist die „Kunstsammlung LVM“ ein selbstverständlicher Teil des Arbeitsalltags und zentraler Bestandteil der gelebten Unternehmenskultur. Begegnungen mit anerkannter Kunst bieten en passant-Impulse für neue Ideen und Sichtweisen, die für innovative Entwicklungen eines Wirtschaftsunternehmens von Bedeutung sind. Die gemeinsam erlebten kulturellen Erfahrungen stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl untereinander sowie zum Arbeitgeber und fördern den Zugang zur Kunst.

Als großes erfolgreiches Unternehmen trägt die LVM Versicherung eine gesellschaftliche Verantwortung, wozu nachhaltiges Denken und Handeln ebenso gehören wie soziales Engagement und die Förderung von Bildung, Kultur und Sport am Standort Münster. Regelmäßig durchgeführte öffentliche Themenführungen durch die „Kunstsammlung LVM“ und zu spannenden Kulturinstitutionen der Region sowie Kunstvermittlungsprogramme für Kinder und Jugendliche in Bezug zur Sammlung tragen zur kulturellen Bildung bei.

LVM Versicherung  / Kolde-Ring 21  / 48126 Münster

www.lvm.de

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