Münster – Über diesen Rekord können sich die Veranstalter wahrlich freuen: Über 6.000 Besucher sind am vergangenen Wochenende zum traditionellen Polopicknick an den Hugerlandshof in Münster gekommen. Das Wetter hätte kaum besser sein können. Auch für die Sponsoren ging damit die Rechnung auf. Bei sommerlichen Temperaturen stand das Schaulaufen ganz offensichtlich im Vordergrund. In schicke Kleider gewandet hieß die Devise der Besucher: Sehen und Gesehenwerden. Die Besucher erlebten ein buntes, ausgelassenes Picknick. Das rasante Poloturnier war für viele freilich nur eine nette Kulisse.
Feinstes Wetter, begeisterte Zuschauer, spannende Polo-Matches, 150 faszinierend schnelle, wendige Poloponys, strahlende Sieger und die Liebe der Veranstalter zum Detail: Das war in knappen Worten das Polopicknick 2019.
Die weiße Zeltstadt – dekoriert mit Palmen, Liegestühlen, Sitzsäcken und Bänken – versprühte den Flair eines Beachclubs. Dazu trugen vor allem die vielen Picknicker bei sowie die chillige Musik des DJs „Khetama“ und der Sängerin Vanessa van de Forst.
In so entspannter Atmosphäre hochklassigen Polosport zu erleben – das gibt es nur in Münster. Die unglaublich wendigen und pfeilschnellen Pferdchen und die kampfbereiten Reiter gaben ihr Bestes. Bei rasanten Aktionen riss es – dank eines engagierten Moderators – immer wieder viele der Zuschauer von den Decken und Bänken. Der Moderator wusste den Blick der Zuschauer für Momente auf spektakuläre, zirkusreife Aktionen zu lenken.
Das Polopicknick, das in diesem Jahr bereits zum 16. Mal stattfand, ist inzwischen fest verankert im Terminkalender von Picknickern, Sportbegeisterten, Unternehmungslustigen, Polofans und Familien. Und das aus gutem Grund: Jeder kommt bei Polopicknick voll auf seine Kosten. Für die Kleinsten standen zwei Hüpfburgen und ein Pool für Wasserspaß parat; Shoppingstände offerierten tolle Angebote und kulinarische Leckerbissen sorgten für das leibliche Wohl der über 6.000 Zuschauer. Auch die Sponsoren der Veranstaltung wurden leidlich oft genannt. Das Polopicknick ist neben dem gesellschaftlichen Ereignis vor allem eine Werbeveranstaltung. Initiator Sebastian Schneberger ist daher mit den herausragenden Besucherzahlen in diesem Jahr sehr zufrieden. Das Poloturnier hat sich im Veranstaltungskalender der Stadt fest etabliert.
Besucher des Polopicknicks standen schon lange vor dem Einlass um 12 Uhr Schlange, um sich den besten Platz am Spielfeldrand sichern zu können. Schnell waren die Plätze mit der besten Sicht belegt. Die Wiese vor dem Turnierplatz sah so aus als blickte man auf den einen Strand auf Mallorca. Decke an Decke waren die Claims abgesteckt. Die bereit stehenden Tische wurden von ganzen Gruppen und Familienverbänden blitzschnell in Beschlag genommen, die das Turnier zum Anlass genommen hatten, einmal wieder zusammenzukommen und zu feiern. Im Gepäck hatten die allermeisten viele Köstlichkeiten dabei. Einige waren mit reich bestückten klassischen Picknickkoffern bewaffnet, so dass niemand mit Plastikbechern oder Plastikbesteck vorlieb nehmen musste. Vom Sektkübel für eisgekühlte Getränke bis hin zu ganzen Menüs – die Kreativität kannte keine Grenzen. Wer über das gut besuchte Picknickgelände schlenderte, dem konnte das Wasser im Mund zusammen laufen.
„Das Polopicknick 2019 war einfach grandios. Die zufriedenen Gesichter der Zuschauer sind das schönste Kompliment“, so Rhea Gutperle, die als Veranstalterin seit zehn Jahren für die perfekte Organisation und die Detailliebe sorgt. „Das Polopicknick gehört zu Münster. Wir haben es geschafft, Polo in der Stadt zu etablieren.“ Das sehen auch die Spieler so, die aus aller Welt nach Münster reisen, um hier spielen zu dürfen. „Wir haben das große Glück, dass wir so viele Anmeldungen bekommen. Leider können wir nicht alle Spieler, die teilnehmen wollen, auch annehmen“, ergänzt Polopicknick-Initiator Sebastian Schneberger.
Neben den ganzen Annehmlichkeiten und Attraktionen, die beim Polopicknick geboten wurden, stand natürlich der Sport im Fokus. Das große Finale des Polopicknicks brachte alles mit, was es für einen guten Krimi braucht: Spannung bis zum Schluss, großartige Zweikämpfe, den Killerinstinkt der Ladies und ein Publikum, das es kaum auf den Plätzen hielt. Das Beste aber: Es endete mit einer Sensation. Frauenpower pur. Denn noch nie zuvor siegte ein Team, das aus drei Ladies und einem Herren bestand.
Mit Clarissa Marggraf, Steffi von Pock, Eva Brühl und dem Spanier Manuel Elizalde setze sich die Mannschaft des Sponsors Oeding-Erdel 20 Sekunden vor Ende des letzten Chukkas mit 5:4 gegen das Team Knubel, besetzt mit Matthias Normann, Peter Kienast, dem Argentinier Micky Dugan und Lukas Sdrenka, durch.
„Eva Brühl ist die beste deutsche Polospielerin und das zeigte sie heute eindrucksvoll!“, kommentierte Sebastian Schneberger das Turnierergebnis. Und er behielt Recht: Eva Brühl wurde auch zum besten Spieler des Turniers gewählt. „Sie ist einfach eine perfekte Technikerin und scheut sich vor keinem Zweikampf. Rough, cool und sexy – das ist Eva, die Polo at its best verkörpert“, freut sich Schneberger über die Leistung der Sportlerin. Gebührend gefeiert wurde der Sieg mit einer Polotypischen Champagnerdusche.
Für Initiator und Los Nocheros-Teamkapitän Sebastian Schneberger war der schönste Moment, überhaupt mitspielen zu können. Denn nur wenige Tage vor dem Turnier stand für ihn noch nicht fest, ob er in den Sattel würde steigen können. „Ich hatte mir den Mittelfußknochen gebrochen und durfte den Fuß wirklich gar nicht belasten. Fortuna stand mir aber bei, die Heilung lief wider Erwarten gut – zum Glück für mich“, so der einzige Münsteraner Polospieler überhaupt, der das Polopicknick vor 16 Jahren ins Leben rief.
Für das Team Los Nocheros lief es allerdings nicht nach Maß. Im Finale des Wooden Cup mussten sie sich dem Team Homann Immobilien mit 5:7 geschlagen geben. „So ist es eben beim Sport– wir haben zwar im Wooden Cup-Finale noch einmal Gas gegeben und es spannend gemacht, aber die anderen waren eben das entscheidende Quäntchen besser. Und leider mussten wir ja den Ausfall von unserem Top-Spieler Valentin Novillo Astrada verschmerzen, der von einem Poloball am Ellenbogen getroffen wurde. Ich hoffe, Valentin geht es schnell besser“, erklärt Sebastian Schneberger.
Valentin Novillo Astrada ist nicht nur amtierender Polo-Weltmeister, sondern auch ein guter Freund von Sebastian Schneberger. Das Team Homann Immobilien, in dessen Reihen mit Patrick Maleitzke der Deutsche Polomeister mitspielte, freute sich über den Sieg im Wooden Cup, dem sogenannten Kleinen Finale, in dem in der Tat mit Holz- anstatt mit Kunststoffbällen gespielt wird.
Die 17. Auflage des Polopicknick Münster findet am 25. und 26. Juli im kommenden Jahr statt.
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