Mehr als eine Schule

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Moderne EDV-Ausstattung erleichtert das Lernen im Internat Solling; Foto: Roman Pawlowski für Internat Solling

Ein großer Park mit alten Bäumen, der Blick auf das Wesertal und Holzminden, historische Gebäude mit der Anmutung einer Schlossanlage. Das Internat Solling verbirgt modernste Technik und zeitgemäße Pädagogik. Glasfaser, schnelles Internet und High-End Beamertechnik in jedem Klassenraum erfüllen hohe Ansprüche bis zum Abitur.

Der erste Eindruck vermittelt Respekt! Das weitläufige, gepflegte Grün mit seinen repräsentativen Bauten weckt die Vermutung, hier sei eine Schule in ein Schloss eingezogen. Doch dieser Eindruck täuscht. Das „Landschulheim am Solling“, so der historische Name des Internats, wurde ab 1909 von vorneherein als Schule erbaut. Drei große Gebäude-Komplexe, unterteilt in Oberhaus, Mittelhaus und Unterhaus wurden in ihrer Planung auf den Bedarf eines Schul- und Internatbetriebes ausgelegt. Wohnbereiche für die Schülerinnen und Schüler, Klassenräume, Aula, Speisesäle und Bibliothek erfüllen bis heute die Standards des modernen Schulbetriebes eines Gymnasiums und offerieren den Jugendlichen zudem zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Denn selbstverständlich gibt es auch eine Schülerdisko, zahlreiche Sportanlagen und Aufenthaltsmöglichkeiten drinnen und draußen. 

Natur und Technik im Einklang 

Im Chemieunterricht wird garantiert, dass die Versuche auch funktionieren; Foto: Roman Pawlowski für Internat Solling

Direkt vor dem Unterhaus lässt ein großer Reitplatz Pferdefreunden das Herz höher schlagen. Seit der Gründung des Internats spielt das Reiten hier eine große Rolle. Auf dem 50 Hektar großen Areal werden derzeit 30 Pferde gehalten und demnächst sollen es sogar noch mehr sein. Stallungen und Ausläufe werden momentan erheblich erweitert. 

Mitten im Park deutet ein historisches Türmchen mit Kuppelbau auf ein ganz anderes, anspruchsvolles „Hobby“ hin. Die eigene Sternwarte des Internats wird seit Generationen von der Schüler-AG „Astronomie“ genutzt. Beste Voraussetzung für künftige Physiker und Astronauten, die eines Tages in die Fußstapfen von Alexander Gerst treten wollen. 

In der Tat ist das Studium an einer Technischen Universität (TU) ein Ziel, dass viele Schülerinnen und Schüler anvisieren. Schulleiterin Helga Volger macht im Interview mit Westfalium klar, dass viele Schüler hohe Ansprüche an sich selbst stellen, die Schule müsse somit die Möglichkeiten bieten, solche Ziele auch erreichen zu können. Die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft & Technik) erfahren spezielle Förderung. Das Internat Solling ist MINT-freundliche Schule in Kooperation mit der Wissensfabrik der Unternehmen in Deutschland und MINT-EC Mitgliedsschule beim nationalen Excellence Schulnetzwerk. Die Deutsche Telekom-Stiftung hat die Schule zudem im Netzwerk „Junior-Ingenieur-Akademie“ ausgezeichnet. 

Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts formulierten die Gründer des Landschulheim am Solling, die vier Lehrer Alfred Kramer, Theophil Lehmann, Gerhard Viehbrock und Gerhard Zimmermann pädagogische Statements, die bis heute wie ein Leitfaden das Handeln der Schulleitung bestimmen. Bildung für „Kopf, Hand und Herz“ ist das Motto des Internats. Lehrer sind gleichzeitig Betreuer von Wohngruppen von jeweils 8 bis 12 Jungen oder Mädchen, die üblicherweise zu Zweit in ihren Zimmern untergebracht sind. Angehende Abiturienten bekommen Einzelzimmer, um sich besser vorbereiten zu können. 

Vom Buch zu Skype und Wikipedia 

Die umfassend ausgestattete Bibliothek ermöglicht Schülerinnen und Schülern umfassende eigene Literaturstudien; Foto: Roman Pawlowski für Internat Solling

Die Schule bietet Interessenten ein hohes Maß an Transparenz. Während eines Rundganges mit Sandra Knecht, im Internat für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, wird auch für Westfalium so mancher Raum aufgeschlossen und es werden Blicke hinter die Kulissen gewährt. Mehrere Schüler gestatten den Besuch in ihren Zimmern, auch wenn sie „nicht aufgeräumt“ haben. Aber auch hier gehört eine gewisse, gestattete Unordnung des Pubertierenden zum Konzept. Und so unordentlich war es in den besichtigten Zimmern dann doch nicht. In der hervorragend ausgestatten Bibliothek stört unser Rundgang einige Abitur-Anwärter bei ihren Studien. Buch, Beamer, Smartphone, Wikipedia: hier gesellen sich klassische und technische Lernmethoden nebeneinander. In den Klassenräumen und Fach-Unterrichtsräumen ist ausnahmslos moderne Beamertechnik im High-End-Niveau vorhanden. Beamer-Kameras ermöglichen es zudem, einzelne Dokumente via Live-View für alle sichtbar am Projektionsboard zu zeigen. Tafel und Kreide sind im Internat Solling Geschichte. Trotzdem wird auch hier gemalt! Insbesondere die Bildende Kunst wird bei den Schülern gefördert, dasselbe gilt für den Sport. „Der Spannungsbogen zwischen Tradition und Innovation muss immer wieder neu definiert werden“, erklärt Schulleiterin Helga Volger. 

Große Unterstützung erhält das Internat Solling traditionell aus der Hansestadt Hamburg. Schon die Gründer konnten auf eine dort ansässige Elterninitiative bauen. Die gewachsenen Kontakte hanseatischer Kaufleute nach Südamerika sorgen bis heute dafür, dass Spanisch als zweite Fremdsprache am Gymnasium gelehrt wird und eine große Rolle spielt. Viele Schüler haben lateinamerikanische Wurzeln und machen ihr Abitur in Deutschland am Rande des Solling. Internationalität ist für die Karriere in einem anspruchsvollen Beruf heute unabdingbar. 

Fit für die Arbeit im Team 

Lehrer sind gleichzeitig Betreuer für kleine Gruppen von acht bis zwölf Jungen oder Mädchen; Foto: Roman Pawlowski für Internat Solling

Mancher Besucher hat beim ersten Besuch im Internat Solling einen „britischen Eindruck“, denkt vielleicht an die boarding schools in Kent oder Oxfordshire. „Die örtlichen Gegebenheiten geben den Kindern Schutz, Abläufe und Rituale im Internat geben Sicherheit und Halt. Einige Strukturen, wie zum Beispiel die tägliche Mittagsversammlung um 13:30 Uhr, sind seit Jahrzehnten fester Bestandteil unseres Zusammenlebens“, erläutert die Schulleiterin: „Hier kennt jeder der rund 250 Schüler jeden! Zweimal pro Woche treffen sich alle in der hohen Halle zu klassischer Musik, wissenschaftlichen Vorträgen und buntem Kulturprogramm.“ Erwachsene und Jugendliche begegnen sich nicht nur im Unterricht, sondern sind auch im alltäglichen Miteinander stets füreinander da. Das sich Einfügen in eine Gemeinschaft, in ein Team, ist heutzutage in vielen Betrieben Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere. In Holzminden können sich Schülerinnen und Schüler bestens darauf vorbereiten.

Internat Solling, Einbecker Straße 1, 37603 Holzminden Tel. 05531/712870, www.internatsolling.de 

Weitere spannende Informationen zum Thema Bildung und Karriere gibt es ab sofort in der aktuellen Sommerausgabe unseres Magazins Westfalium, erhältlich ab sofort im regionalen Zeitschriftenhandel oder direkt hier bestellbar als kostenloses Probeabo. 

 

 

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