Kiepenkerl Blog: Verhüterlis gegen das Bevölkerungswachstum

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Foto: Pixabay

In den ärmsten Ländern der Welt steigt die Bevölkerung rasant. Allein in Afrika wird sie von 1,0 Milliarden in 2010 auf 2,5 Milliarden im Jahr 2050 steigen. Ein unvorstellbarer Kampf um Lebensmittel, Land, Wasser und Arbeit ist vorprogrammiert. Bereits heute kommen von dort die meisten Migranten nach Europa. Problematisch ist, dass etwa 84 % der Armutsflüchtlinge nicht lesen und schreiben können. Im Hinblick auf eine erfolgreiche Integration kann man nur feststellen: „Wir schaffen das nicht!“

Nach Schätzungen der Uno ist Nigeria mit 400 Millionen Einwohnern in 40 Jahren das drittgrößte Land der Welt. Mit mehr als sieben Kindern pro Frau hat das Land weltweit die höchste Fruchtbarkeitsrate.

In China wurde das ursprüngliche Bevölkerungswachstum durch die Ein-Kind-Politik deutlich verlangsamt. Dagegen wird der Einwohnerrückgang in Europa zu einer Vergreisung führen.

In Deutschland werdenimmer mehr Kinder geboren. Laut Statistischem Bundesamt kamen 2016 über 792 000 Babys zur Welt. Das sind sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Damit stieg die Zahl der Neugeborenen das fünfte Jahr in Folge. Ob diese Trendwende allerdings anhält, ist fraglich. Im selben Zeitraum gab es zwar ca. 911 000 Sterbefälle. Trotzdem weist der Altersdurchschnitt eine steigende Tendenz auf. 2017 gab es in Deutschland 14 194 Hundertjährige, in 20 Jahren werden es wahrscheinlich 140 000 sein.

Gemessen am Bevölkerungszuwachs in Afrika ist die Entwicklungshilfe nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Was in den zahlreichen Hungerländern ankommt, reicht nicht einmal für die aktuelle Bevölkerung – geschweige denn für die explosionsartig steigende Zahl von Neugeborenen. Absehbar ist, dass ein Teil der Überbevölkerung nach Europa weiterziehen wird, um in Frieden und Wohlstand leben zu können.

Bereits Anfang der 1970er Jahre erkannte der Club of Rome die „Grenzen des Wachstums“ und warnte sinngemäß mit folgenden Worten vor den Konsequenzen: Stärker als je zuvor tendiert die Menschheit zu beschleunigtem Bevölkerungswachstum, intensiverer Nutzung der Böden, Steigerung der industriellen Produktion und zunehmendem Ausstoß von Schadstoffen. Es ist nicht anzunehmen, dass der begrenzte Lebensraum auf der Erde das zulässt. Auch Wissenschaft und Technik können keinen ausreichenden Beitrag leisten, um die potentiellen Folgen auszugleichen. Es fragt sich, bis zu welchem Punkt die Ausbeutung der endlichen Ressourcen unseres Planeten und den grundlegenden Bedürfnissen der menschlichen Gemeinschaft vereinbar ist.

Inzwischen sorgt der weltweite Klimawandel durch extreme Dürren, Überflutungen und Hurrikans dafür, dass die Ernteerträge sinken und die Sachschäden in ungeahnte Größenordnungen steigen. Donald Trump hat eine einfache Erklärung für die Ursachen: „Der Klimawandel ist ein Schwindel, den sich die Chinesen ausgedacht haben, um der amerikanischen Wirtschaft zu schaden.“

Ohne Geburtenkontrolle ist eine Lösung für die wachsende Bevölkerung in den Hungerländern nicht in Sicht. Die kostenlose Verteilung von Verhüterlis und Antibabypillen wäre die wirksamste Entwicklungshilfe. Dagegen kann die katholische Kirche noch so wettern, denn die Knaus-Ogino-Verhütungsmethode ist ohne Schulbildung kein taugliches Rezept.

Die Bevölkerung in den zum Teil muslimisch geprägten Ländern Afrikas wird eine Geburtenregelung oder die staatliche Festlegung der maximalen Kinderzahl kaum akzeptieren. Ein Grund ist, dass viele Kinder als beste Altersversorgung angesehen werden. Verstärkt wird das Problem durch die Vielehe, bei der Männer Frauen wie Briefmarken sammeln. Auch diese Unsitte hat einen religiösen Hintergrund, denn der Prophet Mohammed war inseinen späten Lebensjahren mit einer Vielzahl von Frauen gleichzeitig verheiratet. Daneben hatte er Sklavinnen als Konkubinen. So gebar ihm die koptische Christin Maria al-Qibtiyya einen Sohn, der allerdings im Kindesalter starb. Aus erster Ehe gab es nur Tochter Fatima. Diese überschaubare Kinderzahl deutet darauf hin, dass Mohammed einen sicheren Weg zur Empfängnisverhütung kannte. Schade, dass die prophetische Methode nicht überliefert wurde.

Trotzdem wettern Muslime gegen die Verhütung. Doch hinter der Hand werden die Adressen von „Engelmachern“ gehandelt. Fest steht, dass in Afrika drastische Maßnahmen zur Senkung der Geburtenzahl unumgänglich sind. Es muss flächendeckende Aufklärungskampagnen geben, in denen die Menschen der Länder mit hohem Bevölkerungszuwachs von der Notwendigkeit einer Geburtenkontrolle und Familienplanung überzeugt werden.

Äthiopien gilt als afrikanisches Wunderland. Dort ist die Geburtenzahl innerhalb von zwei Jahrzehnten von rund sieben Kindern auf vier Kinder pro Frau gesunken. Vielleicht liegt das an der rückläufigen Kindersterblichkeit, denn wenn mehr Kinder überleben, entscheiden sich die Menschen nach einer Weile, weniger Kinder zu bekommen. Da die Reformen von innen erfolgen müssen, könnte Äthiopien in Afrika Entwicklungshilfe zum Geburtenrückgang leisten.

Hilfreich wäre es vor allem, wenn die Industrieländer aufhören würden, die Ressourcen der Entwicklungsländer auszubeuten, damit ein bescheidener Wohlstand entstehen kann. Der müsste allerdings ohne Korruption und Vetternwirtschaft bei der Bevölkerung ankommen.

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