Lüdinghausen: Ilka Meschke stellt aus

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Lüdinghausen – Die Burg Lüdinghausen ist eine gute Adresse für Künstler: Hier werden regelmäßig beeindruckende Ausstellungen präsentiert. Ab dem 18. März werden unter dem Titel “… ins Blaue” neue Arbeiten der Malerin Ilka Meschke gezeigt.

“Dear Beast”: Gemälde von Ilka Meschke

„Bilder von Ilka Meschke, der Meisterschülerin von Markus Lüpertz, habe ich zum ersten Mal vor einigen Jahren in einer Galerie in Wiedenbrück gesehen. Sofort ist der Funke übergesprungen. Ihre ausdruckstarken Arbeiten haben mich in den Bann gezogen. In meiner Fantasie habe ich sie schon in den Räumen in der Burg Lüdinghausen hängen sehen,“ sagt Silvia Hesse-Böcker, die Ilka Meschke jetzt für eine große Einzelausstellung in der Burg Lüdinghausen gewinnen konnte. Ohne Zweifel verschafft die einzigartige, inspirierende Atmosphäre der Kunsträume in der Renaissanceburg Lüdinghausen der spannungsreichen, tiefgründigen Malerei von Ilka Meschke den passenden Rahmen.

Ilka Meschke wurde 1976 in Dresden geboren, dort ist sie auch aufgewachsen. Zunächst absolvierte sie eine Lehre als Schreinerin, danach folgte das Studium der Freien Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf, unter anderem als Meisterschülerin und Tutorin von Markus Lüpertz. Sie gilt als typische Vertreterin der international erfolgreichen Malerei seit der 90ger Jahre. Als freischaffende Künstlerin lebt und arbeitet sie in Düsseldorf.

In 2017 hatte Ilka Meschke eine außerordentlich fruchtbare Schaffensperiode. Viele Bilder sind neu dazugekommen, die jetzt in Lüdinghausen zum ersten Mal einem kunstinteressierten Publikum vorgestellt werden.

Meschkes lebendige Malerei entsteht mit vollem Körpereinsatz.  Manchmal liegen mehrere Bilder gleichzeitig zur Bearbeitung auf dem Boden, darüber gebeugt, mit Farbe und Pinsel, Ilka Meschke. Intensiv leuchtende Farben kommen zum Einsatz. Sie werden ohne Zirkel oder Lineal, übereinander und durcheinander mit wilden Pinselstrichen aufgetragen. Meschke mutet dem Betrachter schon einiges zu, bevor er sagt: „Mensch, das ist ja phantastisch!“ Aber hinter dem Wirrwarr steht durchaus eine Ordnung. Hinter dem Abstrakten ist  immer wieder das Figürliche, Gegenständliche erkennbar.

Die Akademieabsolventin malt vorwiegend mit Eitempera und Leimfarbe, die sie selbst anmischt. Ihr Malgrund ist in der Regel Nessel, Malwerkzeuge sind vornehmlich Pinsel und Spatel. Nach eigenen Angaben malt sie schnell, zügig aus dem Bauch heraus. Alles, was zu langsam im Kopf konstruiert wird, ist ihr verdächtig. Die Formen entwickeln sich während des Malens, damit steht der eigentliche Malprozess im Vordergrund.

Die neuen und neuesten Arbeiten von Ilka Meschke beschäftigen sich mit einer variantenreichen  Reise oder  Sehnsucht, die „…ins Blaue“ führt, so auch der Titel der Ausstellung. Aber sind die Bilder einfach nur schön und sehnsuchtsvoll? Natürlich nicht. Immer stört etwas, sie wollen verwirren, verunsichern. Das ist deutlich zu erkennen an ihrem Bild „Dear Beast“ von 2017, das als Motiv für die Einladungskarte gewählt wurde. Eine wunderschöne, langstielige Rose, ein Liebespfand, mit überraschendem Zettel, locker an den Stil gebunden: Dear Beast.

Ein ungewöhnlicher Adressat! Oder nur ein etwas anderer Kosename?

Vieles ist zu entdecken in den neuen Bildern von Ilka Meschke. Ob die Handschrift von Altmeister Markus Lüpertz in den Arbeiten seiner Meisterschülerin zu erkennen ist, muss jeder Betrachter selbst entscheiden. Zur Entscheidungsfindung könnte ein Besuch der Lüpertz Ausstellung in der Burg Vischering beitragen.

Ilka Meschke : „…ins Blaue

18. März – 29. April 2018 – Sa/So und an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr

Der Eintritt ist frei

Burg Lüdinghausen / Amthaus 14 /  59348 Lüdinghausen

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