Weltpremiere auf Burg Vischering

Weltpremiere in Lüdinghausen: Mit Lars Danielsson kommt am 25. Mai 2017 (Christi Himmelfahrt) auf Einladung des Kreises Coesfeld nicht nur ein Weltstar der internationalen Jazzszene mit seinem Quartett nach Lüdinghausen. Auf Burg Vischering präsentiert der Bassist und Cellist an diesem Abend ab 20:00 Uhr auch seine neue, mit Spannung erwartete CD „Liberetto III” erstmals im Konzert – in einer Weltpremiere also.

Weltpremiere

Die Lars Danielsson Group – Foto ACT, Roberto Cifarelli

„Kunstvoll und mit unübertrefflicher Leichtigkeit formen sich auf dem neuen Album farbenreiche Klänge zu fantasievollen, atmosphärisch dichten Kompositionen“, findet  Christine Sörries, Leiterin der Kulturabteilung des Kreises. Lars Danielsson, dem Meister des Wohlklangs an Bass und Cello, gehe es um Gefühl und Tiefe: „Er will nicht denken, sondern spüren und so den Hörer eindringlich empfinden lassen“, betont Sörries.

Für Lars Danielsson liegt die Kraft der Musik in der Melodie. Für diese Grundhaltung steht der Titel „Liberetto“ auch zum dritten Mal: Danielssons Wortschöpfung wird endgültig zum Synonym seiner Kunst: Steckt darin doch mit „Libretto“ der Verweis auf die abendländische Kunstmusik als Quelle für seine Kompositionen – und deren geradezu lyrischen, sanglichen Charakter. Dann verbirgt sich darin aber ebenfalls das lateinische Adjektiv „liber“ (frei), das für die Improvisation, für die individuelle Anpassung der Formen und Vorgaben, vor allem aber auch für das grenzenlose Musikverständnis von Danielsson steht.

Der Schwede Lars Danielsson (Jahrgang 1958) begeistert mit seinem unverwechselbaren Sound, der auch von einer klassischen Ausbildung geprägt ist. Danielsson zählt zu den weltweit gefragtesten Bassisten und spielte mit einer schier unendlichen Reihe internationaler Stars wie Michael und Randy Brecker, John Scofield oder Charles Lloyd. Seinen singenden, warmen, melodischen, hochkultivierten Ton erkennt man innerhalb von Sekunden. Sein Schaffen als Bandleader ist geprägt von seinem einzigartigen Faible für eingängige Melodien, von seinem Empfinden für Sounds und Arrangements, aber auch von seinem Gespür für besondere Besetzungen – mit Größen wie Leszek Mozdzer, Tigran, Magnus Öström, Arve Henriksen, Bugge Wesseltoft, Nils Petter Molvaer, Eivind Aarset, Jan Bang, Eric Harland und vielen anderen, die immer wieder auf Danielssons Alben mitwirken. Zu seinem Quartett gehören Grégory Privat (Klavier), John Parricelli (Gitarren) und Magnus Öström, der ehemalige Schlagzeuger des Esbjörn Svensson Trios.

Als Trutzburg durch den Bischof von Münster in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet, entwickelte sich die Burg Vischering zum Stammsitz der Familie Droste zu Vischering, deren Eigentum die Anlage heute noch ist. Bei einem Brand im Jahr 1521 wurde die Anlage weitgehend zerstört. Sie wurde bis 1580 wiederaufgebaut und gleichzeitig im Stil der Renaissance erweitert. Nachdem die Eigentümer ihren Wohnsitz 1690 nach Schloss Darfeld verlegt hatten, war Vischering lange Zeit ungenutzt und wurde nur von einem Rentmeister verwaltet. Nach Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg und anschließenden Wiederherstellungen pachtete der im Kreis Coesfeld aufgegangene Kreis Lüdinghausen die Burg, um sie als Kultur- und Bürgerzentrum zu nutzen. Dazu wurden von Beginn der 1970er Jahre bis in die Mitte der 1980er Jahre umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen an den Gebäuden durchgeführt.

Eintrittskarten für die Jazz-Weltpremiere auf der Wasserburg zum Preis von 25 Euro (20 Euro ermäßigt) sind noch im Vorverkauf auf Burg Vischering erhältlich.

PS: Zum 750. Geburtstag von Burg Vischering hat der Kreis Coesfeld für das Jahr 2022 ein interessantes Veranstaltungsprogramm organisiert.

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