Drei Welten in Münster: Am Sonntag, 20. November feiert das Stück „IchglaubeaneineneinzigenGott.Hass“ von Stefano Massini um 19.00 Uhr seine Premiere im U2 vom Theater Münster. Regie führt Moritz Peters. In allen drei Frauenrollen ist Claudia Hübschmann zu sehen.
Eine Schauspielerin für drei Frauenportraits. Drei Geschichten, drei Religionen, drei Welten. Aber alle erleben das gleiche Schicksal. Denn sie befinden sich an ein und demselben Ort. Eden Golan, eine liberal denkende jüdische Geschichtsdozentin, Shirin Akhras, eine palästinensische Studentin, und Mina Wilkinson, eine amerikanische Soldatin.
Der Zufall wird alle drei zu einem furchtbaren Ereignis in Tel Aviv zusammenführen: ein geplantes Attentat im Herzen der Stadt. Durch die Entscheidungen, die jede einzelne trifft, wird ein Zusammenstoß unaufhaltsam, das Geflecht immer enger, die Katastrophe immer wahrscheinlicher. Die drei Lebenswege könnten unterschiedlicher nicht sein, die Empfindungen der Frauen nicht verschiedener und doch ihre Verbundenheit nicht deutlicher.
Stefano Massini, geboren 1975, gehört zu den wichtigsten zeitgenössischen Autoren des italienischen Theaters. „Lehmann Brothers. Aufstieg und Fall einer Dynastie“ wurde als bestes neues italienisches Stück ausgezeichnet.
Die Theatertradition in Münster wurde im 18. Jahrhundert durch Franz Freiherr von Fürstenberg begründet. Der Kurfürst ließ 1774 im ehemaligen Schlachthaus am Roggenmarkt nach Plänen des Architekten Wilhelm Ferdinand Lipper das so genannte Komödienhaus errichten, Münsters ersten Theaterbau. Die Münsteraner kamen nun in den Genuss von Singspielen und Opern. Prominenter Akteur an dieser Spielstätte war Albert Lortzing, der zwischen 1826 und 1833 als Schauspieler und Sänger in Münster tätig war. Nach dem Abbruch des Hauses 1890 entstand mit dem wenige Jahre später eröffneten Lortzing-Theater im ehemaligen Adelshof der Familie von Romberg an der Neubrückenstraße ein eleganter Theaterbau. Im Jahr 1900 wurde das Theater um den Westerholtschen Hof, in dem schon Beethoven Konzerte gegeben hatte, in Richtung der Voßgasse erweitert.
Im zweiten Weltkrieg wurde der Theaterbau komplett zerstört, 1950 begannen die Planungen für einen Neubau. Am 4. Februar 1956 hob sich erstmals der Vorhang im neu erbauten – auf den Ruinen des Vorgängerbaus errichteten – Stadttheater an der Neubrückenstraße. Der von den Architekten Harald Deilmann, Max von Hausen, Ortwin Rave und Werner Ruhnau entworfene Bau zählt zu den eindrucksvollsten Zeugnissen der Nachkriegsmoderne in Westfalen.
Die Premiere von „IchglaubeaneineneinzigenGott.Hass“ ist ausverkauft. Karten für die zweite Vorstellung am Dienstag, 22. November, 19.30 Uhr sind an der Theaterkasse (Tel. 5909-100) erhältlich.
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