Schöne Bescherung aus dem Morgenland: Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von Angela Merkel ausging, dass alle Welt in Deutschland Asyl erhalten würde. Und diese Zusage geschah zur der Zeit, als Bashar el-Assat Landtyrann in Syrien war. Und jedermann kam, dass er sich registrieren ließe, ein jeder aus einer bedrohten Stadt, denn Assad war dabei, einen Raum ohne Volk zu schaffen.
Da machte sich auch Ismael aus dem Kurdengebiet auf, aus der Stadt Kobane, auf dass er Zuflucht finde mit Aischa, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie in Deutschland registriert waren, kam die Zeit, da sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Wippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Turnhalle.Und es waren Hirten in Syrien auf dem Felde bei den Hürden (nächtlicher Schutzplatz für Herden), die hüteten nachts ihre Herde. Und siehe, der Engel Angela trat zu ihnen, und ihre Klarheit leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr vor der beschwerlichen Flucht. Und Angela versprach ihnen eine schöne Bescherung: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkünde euch große Freude, die allen Flüchtlingen in Deutschland widerfahren wird. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden eine großartige Willkommenskultur und unbegrenzte Aufnahmebereitschaft, denn ,Wir schaffen das!’“ Und alsbald war da die Menge der muslimischen Heerscharen, weil der Alevit Assad den Schiiten und Sunniten im Land den Dschihad erklärt hatte.
Und als Angela das geweissagt hatte, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Deutschland und die Geschichte sehen, die da bereitet ist, die uns Angela kundgetan hat. Als sie die freundliche Aufnahme sahen, lobten sie Angela und sprachen: Ehre sei Mohammed in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens (nach Lukas 2, 1.–14).
Im gelobten Deutschland entstanden eilig Hürden in leerstehenden Kasernen, Turnhallen und Zelten. Über eine Million Kriegs- und Armutsflüchtlinge mussten in Behelfsunterkünften untergebracht werden. Weil der Zustrom nicht endet, reicht der Platz nicht. Doch der CSU reicht es – sie schickt einen Brandbrief an die Bundesregierung. Und Rechtsradikale brüsten sich mit Brandstiftungen – schöne Bescherung.
Derweil fischt die deutsche Marine massenhaft Bootsflüchtlinge aus dem Mittelmeer und bringt sie nach Italien. Weil die Geretteten aus den Maghreb-Staaten aber keine Aussicht auf Asyl haben, sollten sie besser gleich in den nächsten lybischen Hafen zurückgebracht werden. Das wäre die beste Schleuserbekämpfung, denn den Retournierten fehlt das Geld für die nächste Überfahrt. Sie würden auch den auf eine Überfahrt Wartenden berichten, dass Mose seine Hand nicht ausstreckt, um Armutsflüchtlinge in seeuntüchtigen Booten wohlbehalten ins gelobte Europa zu geleiten.
Wegen der unabgestimmten Lockrufe von Angela lassen viele europäische Staaten Deutschland im Regen stehen. Sie lehnen sogar die Aufnahme eines bestimmten Kontingents von Kriegsflüchtlingen ab, obwohl sie nach der Genfer Flüchtlingskonvention dazu verpflichtet wären. Gegen die ungleiche Lastenverteilung der Flüchtlingskosten hilft nur eine „Bettensteuer“. Die würde von den Schlüsselzuweisungen der Verweigerer aus den EU-Töpfen einbehalten und an Staaten ausgezahlt, die unverhältnismäßig viele Flüchtlinge aufnehmen.
Politiker aller Parteien haben zwar keine umsetzbaren Konzepte zur Lösung der Flüchtlingskrise. Trotzdem wiederholen sie gebetsmühlenartig: „Wir schaffen das.“ Angesichts technisch nicht möglicher Grenzschließungen, nicht einhaltbarer Obergrenzen für Flüchtlinge, langfristig fehlenden Wohnraums, begrenzter Integrierungsfähigkeit sowie rechtlicher und praktischer Hürden für Abschiebungen wäre es ehrlicher festzustellen: „Wir schaffen das wohl doch nicht!“ Aber das Gegenteil zu behaupten, sorgt für bessere Stimmung.
Ein stärkerer Einfluss der liberaldemokratischen FDP in den Parlamenten wäre vielleicht die beste Alternative für Deutschland. Mit Politikern und Parteien, die nur mit einer Saite auf der Fiedel spielen und nie in einem „Orchester“ gearbeitet haben, hat Deutschland keine guten Erfahrungen gemacht.
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