Warten auf den Schnee zu Weihnachten

Sauerland – Alle Jahre wieder: Das Warten auf den Schnee. Schnee soll liegen, während im Wohnzimmer die Familie am geschmückten Baum sitzt. Doch außer im Skigebiet Ruhrquelle dreht sich in der Wintersport-Arena Sauerland kein einziger Lift. Dass jedoch weiße Weihnachten in den deutschen Mittelgebirgen schon immer die Ausnahme waren und einige weitere, verbreitete Annahmen ebenfalls ins Reich der Legenden gehören, belegen langjährige und teils aktuell aufgearbeitete Statistiken.

Warten auf den Schnee

Leider keine weiße Weihnachten in den Wintersportgebieten des Sauerlandes – aber der Winter und der Schnee kommen bestimmt – Foto Skigebiet Ruhrquelle

Vorweg: Wetterexperten wissen, dass in den deutschen Mittelgebirgen im Schnitt nur jede fünfte Weihnachtszeit mit Schnee gesegnet ist. Ausnahmen bilden lediglich erhöht liegende Orte wie der Kahle Asten. Zwischen 1981 und 2010 waren 27 „Heilige Abende“ weiß. In den dreißig Jahren davor waren es übrigens 23! Gibt es demnach heute häufiger Schnee als früher? Zumindest an Heiligabend und zumindest auf dem Kahlen Asten. Der Wetterdienst www.kachelmannwetter.de hat dazu langjährige Messreihen des Deutschen Wetterdienstes ausgewertet.

Mal abgesehen von Weihnachten, gab es denn früher nicht mehr Schnee als heute? „Klar“, werden die meisten Menschen sagen – auf der Grundlage von Erinnerungen und befeuert von der Diskussion um den Klimawandel. Genauer hingeschaut, stellt sich die Situation allerdings anders dar. Die Statistik zeigt deutliche Wellenbewegungen in der Aufzeichnung der Schneehöhen auf dem Kahlen Asten. Wenn man den zehnjährigen Mittelwert annimmt, so liegt die durchschnittliche Schneehöhe der achtziger Jahre in etwa gleichauf mit der ersten Dekade des neuen Jahrtausends. Dazwischen die schneearmen Neunziger. Die Aufzeichnung existiert erst seit 1955. Auf den gesamten Zeitraum gesehen, ist die Schneemenge allerdings konstant geblieben. Das Warten auf den Schnee an Weihnachten ist also nichts neues.

Warten auf den Schnee

Ob weiße Weihnachten oder nicht – die Aussichten auf den Winter sind für die Skigebiete in der Region nach wie vor gut – Foto Ferienwelt Winterberg

Meteorologe Jörg Kachelmann hat aktuell Zahlen zu einer Statistik zusammengetragen, die selbst versierte Wetterbeobachter verblüffen. Der Dienst www.kachelmannwetter.de hat jeweils den Zeitraum von Oktober bis April eines jeden Winters ausgewertet, und das seit 1911. Das Ergebnis: Zwar gab „früher“ ein paar Schneetage mehr, aber so gravierend wie die meisten Menschen vermuten, ist das gar nicht. Die meisten Wetterstationen hatten eine vergleichsweise geringe Differenz. So auch der Kahle Asten, der zwischen 1951 und 1980 um die 132 und in den Jahren von 1981 bis 2010 rund 120 Schneetage meldete.

Spektakulär wird die Kachelmann-Statistik wenn man noch weiter in die Vergangenheit schaut. Zwar existierten in der Vorkriegszeit nur wenige Wetterstationen und der Kahle Asten gehört nicht dazu, deren Ergebnisse jedoch verblüffen: in den Jahren zwischen 1911 bis 1940 ist demnach sogar weniger Schnee gefallen als in der heutigen Zeit! Es kommt also darauf an, wie breit oder wie kleinteilig der Statistiker den Auswertungszeitraum setzt, um das Warten auf den Schnee im Lauf der Zeit beurteilen zu können.

Zum Klimawandel: Eine Erhöhung der Jahresdurchschnittstemperatur haben die Statistiker in der Wintersport-Arena Sauerland zwischen Winterberg, Willingen, Schmallenberg und Bad Berleburg tatsächlich registriert. Allerdings nur in den Sommermonaten, in dieser Zeit allerdings sehr deutlich. Seit den siebziger Jahren ist die durchschnittliche Temperatur in der grünen Jahreszeit um 1,5 Grad gestiegen. Die Winter sind jedoch konstant kalt geblieben. Das stellen übrigens auch die Kollegen in den Alpen fest.

Ob weiße Weihnachten oder nicht – die Aussichten auf den Winter sind für die Skigebiete in der Region nach wie vor gut. Das zeigt auch ein Blick in die Statistik. Im zurückliegenden Winter begann der Skibetrieb erst am zweiten Weihnachtstag – und leitete eine sehr gute Saison ein. Auch die Winter 1983/84, 1984/85, 1987/88, 1994/95 und 2003/04 hatten im Dezember keine oder nur sehr weniger Schneetage. Dennoch folgte eine gute Saison.

Event-Highlights

4. bis So, 6. Dezember: BMW IBSF Bob & Skeleton WELTCUP
31.12. Silvester Nachtskilauf, Skidorf Neuastenberg
22. bis 23. Januar: IBSF Junioren WELTMEISTERSCHAFTEN Bob & Skeleton
8. bis 10. Januar: Weltcup-Skispringen in Willingen
16. und 17. Januar: FIS Continental Cup in Willingen
17.  Januar: FIS world snow day, Neuastenberg
23 bis 24 Januar Snowboard-Contest: POSTWIESEN TORERO, Neuastenberg
6. bis 7. Februar: FIL Junioren WELTMEISTERSCHAFTEN Rennrodeln
14. Februar Deutsche Junioren Meisterschaften Skeleton
20. bis 21. Februar: Viessmann Rennrodel-WELTCUP
27. bis 28. Februar: Deutsche Meisterschaften Rennrodeln Jugend B
6. März: Snowboard Weltcup

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