Eigenheimfinanzierung in Westfalen: Realistische Einschätzung wichtig

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Der Kauf eines Eigenheims ist eine langfristige Entscheidung mit Blick in die Zukunft. Ob als Geldanlage oder für den Eigenbedarf: Eine eigene Immobilie bietet gegenüber einer Mietwohnung viele Vorteile. Doch nicht immer ist sie die bessere Wahl. Hohe Nebenkosten, ungenügend Eigenkapital oder unsichere Arbeitsverhältnisse sind häufige Hinderungsgründe für einen Immobilienkauf. Die steigende Grunderwerbsteuer ist eine zusätzliche Belastung für Immobilienkäufer in Westfalen.

Freudenberg bei Siegen: Westfälische Familien müssen bei der Eigentumsfinanzierung hohe Nebenkosten berücksichtigen – Foto: Flickr Freudenberg, Alter Flecken Heribert Pohl > 3 million Views, Thanks CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Mit dem Erwerb eines Eigenheims über einen Kredit gehen Käufer Verbindlichkeiten für die Dauer von bis zu mehreren Jahrzehnten ein. Dieser Verantwortung sollten sich Kreditnehmer bewusst sein. Der Vorteil eines Eigenheims gegenüber einer Mietwohnung liegt auf der Hand: Mit den aktuell historisch niedrigen Zinsen kann die Höhe der monatlichen Zahlungen für einen Kredit sogar der Höhe der Monatsmiete entsprechen und macht den Immobilienkauf umso sinnvoller.

Die monatlichen Gesamtausgaben für die Immobilie sollten, inklusive aller Nebenkosten, maximal 40 Prozent des Einkommens betragen. Dazu gehört neben der Maklercourtage, dem Hausgeld und Versicherungen auch die Grundsteuer. Nordrhein-Westfalen gehört mit 6,5 Prozent zusammen mit dem Saarland, Schleswig-Holstein und Brandenburg zu den Bundesländern mit der höchsten Grunderwerbsteuer. Die besonders hohe steuerliche Belastung der Immobilienkäufer in der Region erschwert vielen Familien die Finanzierung eines Eigenheims und behindert damit die Altersvorsorge. Doch der Wunsch nach einer eigenen Immobilie ist bei vielen dennoch sehr groß und die niedrigen Zinsen können die hohe Grunderwerbssteuer teilweise kompensieren.

Eine realistische Einschätzung der Lage kann Familien vor einer finanziellen Überforderung schützen. Deshalb ist eine intensive eingehende Beratung unentbehrlich. Vorab lässt sich mit Baufinanzierungsrechnern, die man beispielsweise auf der Seite der IngDiBa findet, berechnen, welche Finanzierung die richtige wäre und welche Darlehen sich Kreditnehmer mit dem eingebrachten Eigenkapital und bezahlbaren monatlichen Raten leisten können.

Genügend Eigenkapital ist eine wichtige Voraussetzung für den Immobilienkauf. Mindestens 25 Prozent sollten Kreditnehmer mitbringen, wenn sie sich für den Kauf einer teuren Immobilie entscheiden. Wer so viel nicht aufbringen kann, riskiert viel zu hohe Tilgungsraten, die kaum zu stemmen sind oder eine Verschuldung, die bis zum Lebensende nicht beglichen werden kann. Auch wenn ein Kreditinstitut das Darlehen verweigert, sollte das als Warnzeichen betrachtet werden, empfehlen Verbraucherschützer. Generell gilt: Je niedriger die Raten und länger die Laufzeit, desto langsamer wird die Restschuld beglichen. Um eine überraschend hohe Anschlussfinanzierung zu vermeiden, sollte eine möglichst lange Laufzeit und hohe Tilgung gewählt werden. Alternativ können Sondertilgungen die Restschuld reduzieren.

 

 

 

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