MUSICA SACRA – Festival in Münster

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MUSICA SACRA in Münster – Das Sinfonieorchester Münster lädt 2014 über die Karwoche bis zum Ostermontag also vom 12. bis zum 21. April zum zweiten Mal für das Festival MUSICA SACRA herausragende Solisten und Ensembles aus aller Welt ein. Sie werden geistliche Musik aus unterschiedlichen Zeiten und Traditionen präsentieren. Chöre und Solisten der Stadt bereichern das Programm auf vielfältige Weise. Aufführungsorte sind neben dem Theater Münster zahlreiche Kirchen der Stadt wie auch das Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde an der Synagoge.

Musica Sacra

Dirigent Fabrizio Ventura

Samstag, 12. April, 19.30 Uhr. St. Paulus-Dom (Eintritt frei)

Johannes Brahms: Ein deutsches Requiem – Johannes Brahms’ “Deutsches Requiem” ist ein musikalisches Totengedenken, das nicht den Worten der lateinischen Totenmesse folgt, sondern auf Texten aus dem Alten und Neuen Testament in deutscher Übersetzung beruht. Mit Christiane Oelze und Roman Trekel kommen zwei großartige, international gefragte Solisten zum Eröffnungskonzert von MUSICA SACRA.

Solisten: Christiane Oelze, Sopran
Roman Trekel, Bariton
Konzertchor und Philharmonischer Chor Münster
Sinfonieorchester Münster
Dirigent: Fabrizio Ventura

 

Musica Sacra

Christiane Oelze, Sopran

Palmsonntag, 13. April, 16.00 Uhr. Kirche St. Lamberti

Franz Liszt: VIA CRUCIS. Eine improvisatorische Erweiterung – Franz Liszt verwendet in seiner VIA CRUCIS die Gregorianik, das deutsche Kirchenlied sowie alte und moderne Stilmittel gleichermaßen. Gesangssolisten mit Orgelbegleitung präsentieren das Werk, wobei das musikalische Material der einzelnen Stationen von Tomasz Adam Nowak unter Verwendung des Lisztschen Vokabulars an der Orgel improvisatorisch weiterentwickelt wird.

Ana Kirova, Sopran, Barbara Bräckelmann, Mezzosopran
Jaean Koo, Tenor, Michael Nonhoff, Bass
Tomasz Adam Nowak – Orgelimprovisationen
Alexander Toepper – Chororgel

Palmsonntag, 13. April, 20.30 Uhr. Petrikirche

Paul Hindemith: DAS MARIENLEBEN -Paul Hindemith vertonte 1923/24 den Gedichtzyklus DAS MARIENLEBEN von Rainer Maria Rilke und fand damit zu einem ersten Höhepunkt seines Schaffens. 1948 gab er das Werk in stark revidierter Fassung heraus. In ihr wird das Werk in diesem Konzert erklingen, interpretiert von Star-Sopranistin Christiane Oelze und ihrem langjährigen Lied-Partner, dem Pianisten Eric Schneider.

Christiane Oelze, Sopran
Eric Schneider, Klavier

Montag, 14. April, 19.00 Uhr (Eintritt frei). St. Paulus-Dom

Dom Orgelkonzert zur Passion

Franz Liszt: Variationen über den Basso continuo des ersten Satzes der Kantate WEINEN; KLAGEN  und des CRUCIFIXUS der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach – Franz Liszt setzte sich in seinem Orgelschaffen vielfach mit Johann Sebastian Bach auseinander, so auch in seinen Variationen über den Basso continuo des Kantatensatzes WEINEN, KLAGEN, Nach diesem Lisztschen Werk interpretiert Domorganist Thomas Schmitz mit der Choralpartita  über SEI GEGRÜßET die umfangreichste und bedeutendste von Johann Sebastian Bachs Partiten.

Johann Sebastian Bach: Partita SEI GEGRÜßET, JESU GÜTIG  BWV 768

Thomas Schmitz, Orgel
Musica Sacra

Thomas Schmitz

Montag, 14. April, 20.30 Uhr. Martinikirche (Jugendkirche effata!)

Shakuachi-Flötenmusik – Tadashi Tajima zählt zu Japans bedeutendsten Shakuhachi-, also Bambusflötenspielern. Er trat bereits bei vielen europäischen Festivals auf, unter anderem bei den Salzburger Festspielen und der Ruhrtriennale. In der Musikgeschichte Japans war die Shakuhachi über Jahrhunderte ein nahezu exklusiv religiöses Instrument. Die von Tadashi Tajima meisterhaft dargebotene Musik wurzelt in einer Praxis zen-buddhistischer Tradition des 18. und 19. Jahrhunderts, die das Instrument zu einem Hilfsmittel der Meditation machte.

Tadashi Tajima, Shakuhachi

Dienstag, 15. April und Mittwoch, 16.  April, jeweils 19.30 h. Theater Münster, Großes Haus

7. Sinfoniekonzert

Benjamin Britten: SINFONIA DA REQUIEM
Bernd Alois Zimmermann: NOBODY KNOWS DE TROUBLE I SEE
Felix Mendelssohn Bartholdy: Sinfonie Nr. 5 D-Dur, REFORMATION

Für sein Trompetenkonzert griff Bernd Alois Zimmermann auf spirituelle afroamerikanische Musik zurück, namentlich das berühmte Lied NOBODY KNOWS DE TROUBLE I SEE. Der exzeptionelle Trompeter Reinhold Friedrich, der 2013 mit dem ECHO-Klassik-Preis ausgezeichnet wurde, übernimmt den Solopart. Benjamin Brittens frühe, die Zerstörung des Kriegs reflektierende SINFONIA DA REQUIEM und Felix Mendelssohn Bartholdys Sinfonie zum Gedenken an die Reformation, sind die weiteren Werke dieses Sinfoniekonzerts. Christof Prick, der als Generalmusikdirektor u.a. am Staatstheater Nürnberg und dem Charlotte Symphony Orchestra tätig war, dirigiert das Sinfonieorchester Münster.

Reinhold Friedrich, Trompete
sonic.art Saxophonquartett
Sinfonieorchester Münster
Dirigent: Christof Prick
 
Tajima

Tadashi Tajima

Mittwoch, 16. April, 17.00 Uhr. St. Ludgeri-Kirche

Saxophon-Konzert

Geistliche Musik von William Byrd, Josquin des Préz, Anton Bruckner, Arvo Pärt u. a.

sonic.art Saxophonquartett – Das sonic.art Saxophonquartett wurde im Jahr 2005 von Absolventen beider Berliner Musikhochschulen sowie der Musikhochschulen Köln und Basel gegründet. Die vier jungen Saxophonisten stammen aus Deutschland, Australien und Weißrussland, leben und arbeiten in Berlin und sehen ihren Wirkungsschwerpunkt in der Interpretation der Originalliteratur für klassisches Saxophonquartett bis zur Moderne.

Gründonnerstag, 17. April, 16.00 Uhr. Clemenskirche (Eintritt frei)

Giovanni Battista Pergolesi: StABAT MATER

Henrike Jacob, Lisa Wedekind (Gesang)

Mitglieder des Sinfonieorchesters Münster:

Midori Goto, Violine, Uta Heidemann-Diedrich, Violine
Magdalena Steiner, Viola, Monika Krack, Violoncello,
Renate Fischer, Kontrabass, Elda Laro, Cembalo
Fabrizio Ventura, Orgel und musikalische Leitung

Giovanni Battista Pergolesi, der 1736 mit nur 26 Jahren in einem Franziskanerkloster in der Nähe von Neapel starb, avancierte nach seinem Tod zu einem geradezu kultisch verehrten Komponisten. Sein STABAT MATER, das Requiem der Mutter Gottes für ihren gekreuzigten Sohn, wurde aufgrund der unvergleichlichen emotionalen Dichte zu seinem berühmtesten Werk. Im Konzert wird die originale Fassung für zwei Solostimmen, Streicher und Basso-Continuo zu hören sein. Mit Henrike Jacob und Lisa Wedekind übernehmen zwei gefeierte Ensemblemitglieder des Theaters Münster die Solopartien.

Gründonnerstag, 17. April , 20.00 Uhr. Apostelkirche

Heinrich Ignaz Biber: Rosenkranzsonaten

Giuliano Carmignola, Violine
Riccardo Doni, Cembalo

Durch seine Zusammenarbeit mit den Sonatori de la Gioiosa Marca und dem Venice Baroque Orchestra wurde Giuliano Carmignola zu einer Art Leitfigur des barocken Violinstils, vor allem der italienischen Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Als Solist ist er in ganz Europa mit den größten Orchestern unter der Leitung von Dirigenten wie Claudio Abbado und Giuseppe Sinopoli aufgetreten. Mit dem Cembalisten Riccardo Doni spielt er aus den berühmten 16 Mysterien- oder auch Rosenkranzsonaten, die Heinrich Ignaz Biber 1676 in Salzburg beendete.

Musica Sacra

Carmignola

Karfreitag, 18. April, 17.00 h. Apostelkirche (Eintritt frei)

Orgel- und Chorkonzert

Werke von Johann Sebastian Bach, Christoph Demantius, Johann Pachelbel, Johann Kuhnau, Samuel Scheidt, Kurt Thomas, Charles Marie Widor, Albert Becker und Heinrich Bach

Klaus Vetter, Orgel
Kammerchor der Universität Münster, Leitung: Ellen Beinert

Seit über vier Jahrzehnten singt der Kammerchor der Universität Münster an der Evangelischen Universitätskirche. In wechselnden Besetzungen erarbeiten 30 bis 35 Studenten und Absolventen aller Fachbereiche der Universität A-cappella-Kompositionen verschiedenster Epochen. Mit Interpretationen geistlicher Musik hat der Chor sich auf seinen Konzertreisen auch weit über die Grenzen der Stadt einen Namen gemacht. Neben der spirituellen Tiefe der Aufführungen gibt das Ensemble dem MUSICA SACRA-Programm jugendlichen Chorklang, lebendige Ausstrahlung und große Emotionalität. Seit 1997 wird der Chor von Ellen Beinert geleitet.

Karfreitag, 18. April, 20.00 Uhr. Überwasserkirche

François Couperin: LEÇONS DE TÉNÈBRES

Monica Piccinini, Sopran, Anna Simboli, Sopran
Leitung: Rinaldo Alessandrini

Seit seinem Debüt 1984 hat das Ensemble Concerto Italiano um Rinaldo Alessandrini für Furore gesorgt. Seine lebendigen, an der historischen Aufführungspraxis geschulten Interpretationen bekannter ebenso wie in Vergessenheit geratener Werke der Musikliteratur setzen Maßstäbe. Am Karfreitag führt Concerto Italiano François Couperins LEÇONS DE TÉNÈBRES aus dem Jahr 1714 auf, die zur Liturgie der Karwoche gehören und die die Prophezeiungen des Jeremias zur Textgrundlage haben.

Concerto Italiano

Concerto Italiano

Karsamstag, 19. April, 20.00 Uhr. Überwasserkirche

LAMENTATIONES

A-cappella-Werke von Robert White, Orlando di Lasso, Giovanni Pierluigi da Palestrina, Tomas Luis de Victoria, Dominique Phinot, Duarte Lobo, William Byrd

The Tallis-Scholars
Leitung: Peter Phillips

Die Tallis Scholars haben sich seit ihrer Gründung durch Peter Phillips 1973 einen exzeptionellen Ruf im Bereich der geistlichen Renaissance-Musik erworben. Besonders ihr homogener Klang macht die Einzigartigkeit unter den Vokalensembles aus. Sie präsentieren ein Programm mit LAMENTATIONES-Gesängen unter anderem von Robert White, Orlando di Lasso, Giovanni Pierluigi da Palestrina und Tomas Luis de Victoria. Eine schöne Farbe des MUSICA SACRA-Programms.

Musica sacra

Tallis Scholars

Ostersonntag, 20. April, 16.00 Uhr. Gemeindezentrum der jüdischen Gemeinde an der Synagoge, Klosterstraße

Jüdische KAMMERMUSIK

Werke von  Arthur Honegger, Ernest Bloch, Henry Pool, Riccardo Joshua Moretti, Alexander Weprik, Max Bruch und Maurice Ravel

Lisa Wedekind, Mezzosopran
Ensemble Compania:
Mihai Ionescu, Violine, Svenja Ciliberto, Viola
Lutz Wagner, Violoncello, Werner Raabe, Klarinette
Thorsten Schmid-Kapfenburg, Klavier
 

Ostersonntag, 20. April, 20.00 Uhr. St. Lamberti

ORGELKONZERT

Werke von Léonce de Saint-Martin, César Franck, Franz Liszt, Percy Whitlock, Sir Hubert Parry, Henri Duparc und Joseph Jongen

Jane Parker-Smith, Orgel

Jane Parker-Smith, weltweit gefeierte englische Konzertorganistin, ist besonders durch ihr feines Gespür für Klangfarben sowie ihren elektrisierenden Darstellungsstil bekannt. Höhepunkte ihrer Konzerttätigkeit sind Auftritte bei wichtigen nationalen und internationalen Festivals.

Jane Parker Smith

Jane Parker Smith

Ostermontag, 21. April, 16.00 Uhr. Observantenkirche (Evangelische Universitätskirche)

OrgelKonzert

Werke von Georg Friedrich Händel, Heinrich von Herzogenberg, Guy Bovet, Theo Wegmann, Léon Boellmann, Joseph Callaerts, Mons Leidvin Takle
Ellen Beinert, Orgel
 

Ostermontag, 21. April., 18.00 Uhr. Überwasserkirche

ABSCHLUSSKONZERT

Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 9 d-Moll WAB 109

Sinfonieorchester Münster
Dirigent: Fabrizio Ventura
 

Noch bevor er den vierten Satz seiner neunten Sinfonie vollenden konnte, starb Anton Bruckner. Das letzte unvollendete Werk wurde zu seinem Testament. Es lebt von seiner gewaltigen Architektur, die den Zuhörer – wie den Komponisten selbst – an gotische Dome denken lässt. Der Philosoph Ernst Bloch meinte, Bruckners Kunst folge „einer Mathematik des göttlichen Waltens“. Nach Bruckners eigenen Worten ist seine neunte Sinfonie der „Majestät aller Majestäten, dem lieben Gott“ gewidmet. Mit diesem einzigartigen Werk schließt das Programm von MUSICA SACRA 2014.

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