Westfalen – „Wieder öffnete sich das Tor der St.-Clemens-Kirche. Und die Menschen schwärmten wie die Bienen heraus. Dann kamen die Messdienerinnen und Messdiener und Würdenträger. Schließlich das Gnadenbild, über dem der Baldachin platziert war. Dann war die Prozession komplett aufgestellt. Wieder sah Simone Tränen auf dem Gesicht von Thomas. „Du weinst ja!“ „Nein, das ist nur der Schweiß“, leugnete Thomas.
Diese Szene stammt aus der Erzählung „Der Treffer in Telgte“, die dem neuen Buch von Jan Michaelis ihren Titel gibt. Michaelis erklärt: „Telgte ist sehr inspirierend und über eine Liebesgeschichte hinaus, habe ich mich in diesen Ort literarisch verliebt.“ Der Schriftsteller recherchierte die Erzählungen an der Ems während der NRW-Literaturtage des Verband deutscher Schriftsteller (VS) NRW, die Ende April in dem Pilgerort durchgeführt wurden waren. Jetzt liegt der Erzählband vor.
„Der Treffer in Telgte“ und zwei andere Telgte-Erzählungen bilden den nachdenklichen, romantischen und schwungvollen Stoff für dieses Buch. Es ist ein schmales Büchlein von nur 33 Seiten, zu einem moderaten Preis von 4,90 Euro und mit dem sonderpunkt Verlag, Münster, wo es im Herbstprogramm 2013 erschien, konnte Michaelis einen Verlag aus der Region gewinnen.
Die Erzählungen greifen typisches von Telgte auf. Neben dem Lokalkolorit werden auch wichtige Themen lokal verortet. In „Telgte telquel“ schildert der Autor wie der Selbsthilfeaktivist Matze Selbst auf den Spuren des Kardinal von Galen pilgert. Die Erzählung „Die Flammen des Flashmobs“ schließlich greift die NRW-Literaturtage im Bürgerhaus auf.
Die Liebesgeschichte von Ursula und Fred hatte die Jury der NRW-Literaturtage überzeugt und schaffte es in das Abendprogramm der Veranstaltung unter dem Titel: „Alles Liebe – oder was?“. Michaelis las diesen Text also bereits in Telgte, die anderen zwei Erzählungen entstanden nach den Literaturtagen und liegen jetzt erstmals gedruckt vor.
ISBN 978-3-95407-030-5 Überall im Buchhandel
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