Hans Thuar – Im Garten der Kunst

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Holzwickede – Haus Opherdicke zeigt vom 10. März bis zum 16. Juni mehr als 80 eindrucksvollen Arbeiten des rheinischexpressiven Künstlers Hans Thuar (1887 bis 1945). Die Bilder der zusammen mit dem August Macke Haus in Bonn organisierten Ausstellung stammen überwiegend aus Privatbesitz.

Beeinflusst von der intensiven Freundschaft zu August Macke, den er bereits 1897 kennenlernte, wandte sich Thuar schon früh der Malerei zu. Nachdem der elfjährige Junge am 12. Mai 1899 durch einen schrecklichen Unfall mit der Pferdebahn beide Beine verlor, war es August Macke, der Hans Thuar zu ersten Malversuchen ermutigte und ihm neuen Lebensmut gab.

Hans Thuar

Bilder des Malers Hans Thuar auf Haus Opherdicke – Foto: Gralke Media/Radreiseguru

1903 nahm Thuar Malunterricht bei Professor Hermann Wegelin in Köln und besuchte von 1907 bis 1908 die Kunstakademie Düsseldorf. Viel stärker jedoch prägte ihn die Auseinandersetzung mit der Avantgardekunst seiner Zeit, deren Impulse ihn zu seiner eigenen farbenkräftigen und ausdrucks starken Bildsprache führten, vor allem in den Landschaftsmotiven. 1911 war Hans Thuar mit drei Arbeiten auf der “Cölner Secession” vertreten. Weitere Gruppenausstellungen sollten folgen, darunter 1912 die “Sonderbundausstellung” in Köln, 1913 die Ausstellung “Rheinischer Expressionisten” in Bonn und der “Erste Deutsche Herbstsalon” in Berlin. Als zu Beginn des Ersten Weltkrieges August Macke 1914 in Perthes-lès-Hurlus/Champagne fiel, löste der Tod seines Freundes eine tiefe Depression und Zäsur im künstlerischen Schaffen Thuars aus. Sechs Jahre lang entstand kein einziges Bild mehr.

Erst 1920 fand der Künstler zu seiner Malerei zurück, die er aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten aber immer wieder unterbrechen musste. Die Hochzeit seiner Tochter Gisela mit Wolfgang Macke, dem Sohn August Mackes, im Jahr 1937 vereinte die Familie Macke-Thuar auf be sondere Weise. Diese enge Bindung mochte neben seiner Liebe zur Kunst und zur Natur ein Trost für Hans Thuar gewesen sein. 1944 wurde sein Haus in Ramersdorf durch einen Bombenangriff zerstört und der Maler nach Schwarza bei Rudolstadt evakuiert. Darauf folgte ein Aufenthalt bei seiner Tochter in Langensalza (Thüringen), wo Thuar 1945 kurz nach Kriegsende verstarb. Selten waren zwei Künstlerleben so miteinander verwoben wie das von Hans Thuar und August Macke. Diese schicksalshafte Freundschaft war nicht nur Auslöser und Wegbereiter für das künstlerische Schaffen Hans Thuars, sondern zugleich eine der wichtigsten Triebkräfte seines Lebens. Karfreitag bis einschließlich Ostermontag von 10.30 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet.

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