Hinter Klostermauern – Designpreis für Dalheim

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Designqualität hinter Klostermauern: Das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur Stiftung Kloster Dalheim sammelt Auszeichnungen. Gerade wurde die Dauerausstellung „Eingetreten! 1700 Jahre Klosterkultur“ mit dem iF communication award geehrt.Das Kloster Dahlheim gehört mit zu den schönsten, erhaltenen Klosteranlagen in Westfalen. Inzwischen ist es Dank der Unterstützung durch den LWL fein herausgeputzt und ist jeden Besuch wert.

Hinter Klostermauern

Einst Ort der Stille, heute LWL-Landesmuseum: das Kloster Dalheim – Foto Andreas Lechtape

Der Preis für Kommunikationsdesign zeichnet die architektonische Gestaltung der Schau aus, die in verschiedenen Räumen rund um die historische Klosterklausur die Grundregeln klösterlichen Lebens widerspiegelt. Die Ehrung ist bereits die vierte Auszeichnung für das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). 2011 erhielt es den red dot design award und wurde später für den Stahl-Innovationspreis und den German Design Award nominiert.

Im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur bekommen die Besucher einen Einblick in die überaus vielfältige und reiche Kulturgeschichte der Klöster, können sich im Klostergarten ergehen, im Wirtshaus stärken, kräftiges Bier aus der eigenen Brauerei trinken und feine Mitbringsel aus dem Klostergarten mitnehmen. In Dahlheim kann man hinter Klostermauern ohne Probleme mehrere Stunden verbringen und sich inspirieren lassen.

Besonders sehenswert ist die Dauerausstellung und die über das Jahr verteilten Sonderausstellungen. Die Dauerausstellung „Eingetreten! 1.700 Jahre Klosterkultur“ rückt den wohl wichtigsten Schritt im Leben einer jeden Ordensfrau und eines jeden Ordensmannes in den Fokus. Denn: Wer in ein Kloster eintritt, der lässt seine bisherige Existenz hinter sich und beginnt in der klösterlichen Gemeinschaft ein ganz neues Leben. Auf diese Weise nimmt Klosterkultur seit mehr als 1.700 Jahren ihren Lauf.

Auf mehr als 3.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche spürt das bundesweit erste Landesmuseum für Klosterkultur in seiner Dauerausstellung den unterschiedlichsten Facetten der klösterlichen Kulturgeschichte nach.

Die Schau in den neu errichteten Ausstellungssälen des Süd- und Ostflügels stellt die geschichtliche Entwicklung der religiösen Orden in den Vordergrund. Von den spätantiken Wüstenvätern und die Entstehung des ersten Ordens über die Reformen des Mönchtums, die Auflösung vieler Klöster und ihrem Neubeginn im 19. Jahrhundert zeigt sie bis in die Gegenwart die Entwicklungen einer Kultur hinter Klostermauern, die durch ein regelhaftes Leben in Verzicht und Stille gekennzeichnet ist, zu der aber immer auch mehr gehört als das benediktinische „Ora et labora“ (lat.: „Bete und arbeite“).

Präsentiert werden über 200 Exponate aus mehr als zehn Jahrhunderten, darunter auch typische Objekte aus dem klösterlichen Alltag: vom Geschirr aus Grabungen über liturgisches Gerät und kostbare Messgewänder bis hin zu Altären und Tafelgemälden, Skulpturen, Bauplastik und Büchern. Aufwändige und detailgetreu gearbeitete Modelle bedeutender Klosteranlagen wie Cluny, Hirsau oder Melk verdeutlichen an herausragenden und prägenden Beispielen die Entwicklung der Ordensgemeinschaften in Europa.

Filmische Dokumentationen und Interviews zeigen das Ordensleben gestern und heute. Multimedia-Inszenierungen des renommierten und mehrfach preisgekrönten österreichischen Künstlers Peter Hans Felzmann erläutern den St. Galler Klosterplan oder führen mittels neuester Mediatechniken in das Leben und die Regel des Hl. Benedikt sowie die Schöpfungsgeschichte.

PS: Informationen zum Klostermarkt 2022 in Dalheim gibt es hier.

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