Westfalen – Bereits seit fünfzehn Jahren bieten die historischen Klostermauern mit der Westfälischen Galerie ein besonderes Ambiente für die Kunst aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Alleine diese ist schon einen Besuch wert. Parallel finden im Kloster weitere sehenswerte Ausstellungen statt.
Aus den Beständen des LWL-Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte Münster wird hier Westfalens Beitrag zur Moderne dokumentiert– von der Freilichtmalerei zum Expressionismus, von der neuen Sachlichkeit zur Abstraktion.
Westfalens Beitrag zur Moderne ist vielgestaltig. Der Westfale Otto Modersohn gehörte zu den Begründern der Künstlerkolonie Worpswede, die gegen die akademische Ausbildung opponierten und sich fernab aller Kunstzentren auf die Darstellung ländlicher Motive konzentrierten. Aus Westfalen stammt auch August Macke, einer der bekanntesten deutschen Expressionisten, dessen Werke in reinen, leuchtenden Farben Harmonie und Heiterkeit vermitteln. Großen Einfluss übte Josef Albers aus, der aus Westfalen zunächst ans Bauhaus ging und 1933 nach Amerika emigrieren musste. Er wurde Lehrer einer neuen Künstlergeneration, die die Entwicklung nach 1945 prägte.
Werkgruppen von Otto Modersohn, August Macke und Josef Albers werden in der Westfälischen Galerie ebenso präsentiert wie Gemälde der seit dem frühen 20. Jahrhundert in Westfalen ansässigen Künstler, zu denen Wilhelm Morgner, Christian Rohlfs, Hermann Stenner, Emil Schumacher oder Fritz Winter gehören. Ihre Bilder – innovativ, ja teils revolutionär zu ihrer Entstehungszeit – haben bis heute nichts von ihrer Ausdruckskraft verloren.
Neben der Landschaftsmalerei bildet die Gattung Porträt einen weiteren Schwerpunkt. Hier werden auch plastische Arbeiten einbezogen. Die Abstraktion erhält u. a. mit Werken von Josef Albers und Fritz Levedag größeres Gewicht.
Kloster Bentlage / Bentlager Weg 130 / 48432 Rheine www.kloster-bentlage.de
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