Konzerthaus und Theater für Coesfeld: Vor genau fünf Jahren öffnete das konzert theater coesfeld nach nur 24-monatiger Bauphase erstmals seine Pforten für das erwartungsvolle Publikum. Bei dem zweitägigen Auftaktzeremoniell am 19. und 20. April 2007 waren der Pianist und Echo Klassik-Preisträger Matthias Kirschnereit zu Gast, gefolgt von dem Anhaltischen Theater Dessau mit Mozarts “Zauberflöte”.
Heute, nach fünf Jahren Bühnenbetrieb, blickt das Team hinter den Kulissen auf eine Zeit zurück, in der sich Coesfeld als Treffpunkt lokaler, nationaler und internationaler Künstler einen Namen gemacht hat. Das Fazit: knapp 164.000 Besucher in rund 300 Veranstaltungen, dazu Künstlergrößen wie Klaus Doldinger, Dominique Horwitz, Sol Gabetta oder Bobby McFerrin. Dr. Ulrike Hoppe-Oehl, als Geschäftsführerin der Ernsting Stiftung Alter Hof Herding verantwortlich für das Programm, freut sich über den guten Anlauf des Konzerthaus-Theaters: “Wir haben die Feuertaufe bestanden und haben uns und allen Skeptikern gezeigt, dass ein solches Konzert- und Theaterprogramm im Münsterland von Erfolg gekrönt sein kann – das zeigen uns die Besucher, die Künstler und die kontinuierliche Auslastung von 90 Prozent über alle Spielzeiten hinweg.”
Hinter dem privat finanzierten Theater stehen der im Dezember 2011 verstorbene Kurt Ernsting und seine Frau Lilly, Unternehmer und Gründer der Kulturförderstiftung Ernsting Stiftung Alter Hof Herding, die mit dem Bau ihre Vision des Theaters von morgen realisiert haben. “Wir wollen die Menschen im Münsterland für Kultur begeistern, sie berühren und zum Mitmachen anstiften. Und wir wollen ihnen und den Kulturschaffenden etwas bieten, das sie nur bei uns in Coesfeld finden: ein Theater, das sich verwandelt – vom Konzertsaal ins Schauspielhaus, von der Guckkastenbühne in eine Arena – und dabei stets erstklassigen Klang garantiert”, erläuterten 2007 Kurt und Lilly Ernsting ihre Motivation, ein Theater im Herzen Westfalens zu erbauen und zu betreiben. Neben dem besonderen Raumkonzept standen für das Ehepaar vor allem drei Aspekte im Vordergrund: dem Münsterland ein erstklassiges Kulturangebot mit namhaften Künstlern zu bieten, junge, aufstrebende Künstler zu fördern und Aktivitäten regionaler Vereine und Initiativen zu unterstützen. “Diese drei Säulen als Basis für jede Entscheidung zu nehmen, ist uns in allen Spielzeiten gelungen”, so Lilly Ernsting heute.
Dass das Konzept der drei Säulen aufgegangen ist, sieht Ulrike Hoppe-Oehl vor allem in der Besucherentwicklung: “Wir haben in den fünf Jahren ein Programm entwickelt, das alle Generationen, Interessen und Vorlieben bedient und das eine enorme künstlerische Bandbreite bietet. Dadurch haben wir ein treues Stammpublikum gewonnen, aber auch mit jeder Spielzeit Neugierige aus den verschiedensten Regionen angelockt. Das konzert theater coesfeld ist im Münsterland zu einer Marke geworden“. Dennoch ist die Aufgabe damit nicht getan, gibt die Stiftungs-Geschäftsführerin zu bedenken, denn: “Wir müssen unser Profil weiter schärfen und dürfen uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Wir sind auf einem guten Weg, aber noch lange nicht angekommen.”
Gefeiert wird im Jubiläumsjahr natürlich auch: Am 9. September findet von 13 bis 18 Uhr ein großes Fest auf dem Theaterplatz statt, bei dem neben Comedians wie “Juri, der hessische Hausmeister” und “Barto” auch lokale Größen wie die Stadtkapelle Coesfeld oder die Kindertanzgruppen der SG Coesfeld auftreten. Der Eintritt ist frei, für das leibliche Wohl sorgen David Siegl und sein Team vom Casino Coesfeld. Sich selbst hat das Theater zum Geburtstag auch etwas geschenkt: eine neue, benutzerfreundlichere Homepage, die bereits zum Vorverkaufsstart im Juni online gehen soll, sowie zwei weitere Konzertzimmer-Elemente zur Erweiterung der Bühne für große Orchester- und Chorwerke.
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