Das Unrecht bleibt unvergessen

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Büren – Die Spuren, die das Unrecht des Nationalsozialismus hinterlassen hat, sind nicht wirklich verwischt. Die Schicksale nicht vergessen. In einer Sonderausstellung mit dem Titel “Verwischte Spuren” erinnert das Museum in der Wewelsburg an das nationalsozialistische Unrecht in Westfalen.

Das Unrecht

Das Unrecht des Nationalsozialismus: Ausstellung auf der Wewelsburg – Foto Kreismuseum Wewelsburg

Der 16-jährige Günther Ransenberg aus Meschede-Wennemen wurde zum Tode verurteilt, weil er in seiner Frühstückspause ein paar vorbei gehende Mädchen mit Schneebällen beworfen hatte. Noch am gleichen Tag des “Vorfalls” im März 1942 verhaftete die Gestapo den jungen Mann auf seiner Arbeitsstelle in der Nähe von Bestwig im Sauerland. Der gelbe Davidstern an seiner Kleidung hatte ihn als Juden gekennzeichnet. Wenig später wurde Günther Ransenberg auf Anordnung des Reichsführers in Wewelsburg erhängt. Seine Familie erhielt erst nach seiner “Hinrichtung” wegen “Rassenschande” eine kurze Benachrichtigung. Seine Mutter starb 14 Tage später an “Herzversagen”, heißt es auf der Todesurkunde.

Gedenkstätten und Museen arbeiten daran, dass erschütternde Geschichten wie diese nicht in Vergessenheit geraten. Und das in einer Phase, wo immer mehr Zeitzeugen versterben und damit verstummen. Günther Ransenbergs Schicksal ist eine von 16 Biographien aus Westfalen, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in der Wanderausstellung “Verwischte Spuren. Erinnerung und Gedenken an nationalsozialistisches Unrecht in Westfalen – eine biografische Suche” nachzeichnet.

Bis zum 15. April ist die Sonderausstellung in der Wewelsburg zu sehen. Die Festungsanlage aus der Renaissance ist ein besonders passender Rahmen für die Schau, denn in der NS-Zeit diente sie der SS als sogenannte Ordensburg – der in dieser Zeit eingerichtete Gruppenführer-Saal im Bergfried macht das eindringlich erlebbar. Für den geplanten Ausbau der Burg hatte die SS in unmittelbarer Nähe der Burg ein KZ eingerichtet.

Kreismuseum Wewelsburg

Burgwall 19
33142 Büren-Wewelsburg
Tel.: 02955 / 7622-0
Fax: 02955 / 7622-22

Dienstag bis Freitag: 10–17 Uhr

Samstag, Sonntag, Feiertage: 10–18 Uhr

So. 18. März startet um 15 Uhr eine öffentliche Führung durch die Ausstellung.

Führungsgebühr:

Erwachsene 3,00 Euro, erm. Karte 1,50 Euro, Familienkarte 6,00 Euro

www.wewelsburg.de

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