Sylt hat viele Gesichter, findet der Kiepenkerl

Sylt hat viele Gesichter, findet der Kiepenkerl: Der Sylt-Aufkleber ist dem Känguru nachempfunden und dem Urlauber gewidmet, der nach den großen Sprüngen auf der Top-Ferieninsel mit leerem Beutel nach Hause kommt.

Sylt hat viele Gesichter, findet der Kiepenkerl

Markante Postkartenansicht der Ferieninsel Syt – Foto Pixabay

Sylt ist die beliebteste Nordseeinsel der Deutschen. Im Jahr 2023 wurden dort rund 4,8 Millionen touristische Übernachtungen getätigt. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von Besucherinnen und Besuchern lag bei 6,1 Tagen.

Ein fester Termin im Sylter Kulturkalender ist das Orgelkonzert am Mittwochabend um 20.15 Uhr in der Kirche St. Severin am Rand von Keitum. Früher war die Inselkirche ein Orientierungsmerkmal für Seefahrer. Heute ist die Mühleisen-Orgel aus dem Jahr 1999 mit ihren 3145 Pfeifen in 46 Registern wegen ihres besonders schönen Klangbildes ein kultureller Anziehungspunkt.

Kaum eine Insel verbindet einen so mondänen Lebensstil mit rauer Natur, luxuriöse Sternegastronomie mit bodenständigen Fischbuden, und sportliche Aktivitäten mit tiefer Entspannung. Die wenigen Bäume und die zahlreichen Familienurlauber spenden wenig Kurschatten. Auf Sylt führt man schließlich kein Schattendasein.

Sylt hat viele Gesichter, findet der Kiepenkerl

Ferienwohnung in einer der wundervollen Ferienhäuser – Foto Pixabay

Was Sylt so besonders macht, ist die Mischung aus Naturgewalt und Lebensart. Die Insel bietet sowohl Rückzug als auch Gesellschaft, Sturm, Sonne und Wattwanderung. Ob man im Wind am Ellenbogen steht, mit dem Rad durch die Dünen fährt oder in Kampen beim Sonnenuntergang Austern genießt – Sylt bleibt für viele Deutsche die liebste Nordseeinsel.

Sylt begeistert mit seiner einzigartigen Natur: Der Weststrand mit der starken Brandung der Nordsee lädt zum Spazieren und Surfen ein, während die ruhigeren Wattseiten zu ausgedehnten Wanderungen und Vogelbeobachtungen eignen. Dazwischen liegen urige Dörfer mit Reetdachhäusern, Dünenlandschaften und Leuchttürmen. Die Idylle, mit uralten Fischerhäusern, die aus der Wahlfangzeit stammen, ist typisch norddeutsch.

Sylt hat viele Gesichter, findet der Kiepenkerl

Trotz vieler Touristen findet man immer auch Ruhe und Entspannung am Meer – Foto Pixabay

Ein kulinarisches Highlight auf Sylt ist die große Bandbreite der Gastronomie. Wer es einfach und authentisch mag, wird an den zahlreichen Fischbuden fündig – wie zum Beispiel bei Gosch in List, wo fangfrischer Fisch auf dem Pappteller serviert wird, oft mit Blick auf das Wasser. Daneben hat sich Sylt in den letzten Jahren auch zu einem Hotspot der Sternegastronomie entwickelt. Namen wie Johannes King, Alexandro Pape oder Jan-Philipp Berner sind weit über die Insel hinaus bekannt. Insgesamt zählt Sylt zu den deutschen Orten mit der höchsten Dichte an Sterne-Restaurants – ein wahres Schlaraffenland für Genießer.

Golfspieler kommen auf Sylt voll auf ihre Kosten. Fünf hochklassige Golfplätze auf der Insel, darunter der Golfclub Budersand oder der Marine-Golf-Club in Tinnum, bieten Abschläge mit Panoramablick auf die Nordsee. Der Wind stellt hier nicht nur Golfer, sondern auch ihr Equipment auf die Probe – und genau das macht den Reiz aus.

Der Deichgraf war ein Wahladeliger, der die Lochfreiheit der Deiche zu gewährleisten hatte. Spätestens sei Kurt Tucholsky kennen wir seine Bedeutung. Denn manches wird durch ein Löchlein entwertet. Weil an eine Stelle etwas nicht ist, wird das ganze Übrige nichts mehr. Allerdings fielen Tucholsky nur so profane Beispiele wie Jungfrau, Fahrschein oder Luftballon ein.

Sylt ist mit dem Festland ausschließlich über einen Eisenbahndamm verbunden. Fahrzeuge fahren mit Autozügen „huckepack“ vom Verladeterminal in Niebüll auf die Insel und vom Verladeterminal in Westerland zurück zum Festland.

Die Fahrt übers Meer, vorbei an Wattflächen und Salzgraswiesen, ist für viele Gäste ein erster Höhepunkt ihres Sylt-Aufenthalts.

Die Eisenbahnverbindung wurde nach der Jungfernfahrt am 1. Juni 1927 vom Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn auf den Namen „Hindenburgdamm“ getauft. Der Damm ist ein Beweis dafür, dass das, was lange dauert, endlich gut wird. 50 Jahre wurde geplant, vier Jahre gebaut – und heute dauert die Überfahrt 10 Minuten.

Paul von Hindenburg, der populäre Sieger der Schlacht von Tannenberg, wurde im Jahre 1925 von den Rechten und die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NDSAP) im Reichstag zum Reichspräsidenten gewählt.

Die Wahl Hindenburgs markierte den politischen Rechtsrutsch in der Weimarer Republik und die Sehnsucht weiter Teile der Bevölkerung nach der „guten alten Zeit“. Obwohl Hindenburg der Monarchie verhaftet blieb, leistete er den Eid auf die demokratische Weimarer Verfassung und verhielt sich in seiner ersten Amtsperiode ihr gegenüber loyal.

Die Umbenennung von Straßen, Plätzen etc., die mit dem Dritten Reich in Verbindung stehen, ist ein Thema, das in Deutschland immer wieder diskutiert wird. Dabei geht es nicht nur um die Entfernung von Straßen, die nach NSDAP-Funktionären benannt sind, sondern auch um die kritische Auseinandersetzung mit den Straßennamen, die während der NS-Zeit vergeben wurden. Diese Diskussion ist dem Hindenburgdamm bisher erspart geblieben.

Speak Your Mind

*