Mitmachen möglich: Uniklinik untersucht Placebos

Bochum – Gesunde Personen sowie Fibromyalgie erkrankte Frauen können sich an einer Studie zu Placebos und chronischen Schmerzen beteiligen. Interessierte können Kontakt zur LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum aufnehmen und sich beim Studienleiter Benjamin Mosch mit dem Stichwort „Gesunder Proband Forschung“ oder „Patientin FMS-Forschung“ melden, um sich über die genauen Forschungsinhalte zu informieren.

Prof. Martin Diers leitet das Forschungsteam "Fibromyalgie-Syndrom"an der LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum. Er ist seit vielen Jahren spezialisiert auf die Erforschung chronischer Schmerzen - Foto LWL/Dietmar Wäsch

Prof. Martin Diers leitet das Forschungsteam “Fibromyalgie-Syndrom”an der LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum. Er ist seit vielen Jahren spezialisiert auf die Erforschung chronischer Schmerzen – Foto LWL/Dietmar Wäsch

Das Forschungsteam um Prof. Martin Diers ist seit vielen Jahren spezialisiert auf die Erforschung chronischer Schmerzen. Eine aktuelle Studie untersucht, wie die positive Wirkung von Placebos, das heißt Medikamenten ohne tatsächlichen Wirkstoff, zu erklären ist.

Psychisch und körperlich Gesunde sind eingeladen, so die Pressemitteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, sich als Kontrollpersonen für diese und eine Reihe anderer Untersuchungen der Arbeitsgruppe anzumelden. Die Einladung richtet sich ebenso an Patientinnen, die von einem Fibromyalgie-Syndrom betroffen sind. Interessierte sollten sich bereit fühlen, Fragebögen auszufüllen und, je nach Studie, bei verschiedenen Tests am Tablet, Computer oder im MRT mitzumachen. Den Teilnehmenden erhalten eine Aufwandsentschädigung, so die weitere LWL-Mitteilung.

Forschung zu chronischen Schmerzen

Zum Hintergrund der Studie erläutert der LWL: Placebos können im Allgemeinen sehr günstige Auswirkungen auf verschiedene Erkrankungen haben, u.a. bei chronischen Schmerzen. Erstaunlicherweise treten diese positiven Effekte auch dann auf, wenn die betroffene Person weiß, dass es sich beim eingesetzten Medikament um ein Placebo handelt, d.h. wenn eine sogenannte offene Placebo-Gabe oder auch Open-Label-Placebo-Behandlung (OLP) erfolgt. Prof. Diers und sein Forschungsteam möchten mit ihren Untersuchungen nun dazu beitragen, die Entstehung, Aufrechterhaltung und Therapie von chronischen Schmerzen am Beispiel des Fibromyalgie-Syndroms (FMS) besser zu verstehen. Untersuchungsverfahren der Hirnbildgebung (funktionelle Magnetresonanztomographie, fMRT) und der Verhaltensforschung machen es möglich, mehr über die Verarbeitung unangenehmer Sinneseindrücke, z.B. in Form eines dosierten Hitzeschmerzes, und den Einfluss einer Placebo-Behandlung zu erfahren.

 

Der Placebo-Effekt: auch Medikamente ohne Wirkstoff können Wirkung erzielen. Dazu hat die LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum eine Studie in Arbeit - Symbol-Foto Ewa Urban/Pixabay

Der Placebo Effekt: auch Medikamente ohne Wirkstoff können Wirkung erzielen. Dazu hat die LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum eine Studie in Arbeit – Symbol-Foto (Ausschnitt) Ewa Urban/Pixabay

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