Prophezeiung und ihre Deutung sind das Thema in der Osterausstellung des Bibelmuseums Münster in diesem Jahr.

Dr. Jan Graefe, Kustos des Bibelmuseums, zeigt auf eine Bibel von 1716 mit einem handschriftlichen Eintrag zum Kaufpreis von 3 Gulden und 3 Groschen aus dem Jahr 1719 – Foto Bibelmuseum Münster
Die Auferstehung Jesu aus dem Grab an Ostern wird von Christen als Teil eines göttlichen Plans gesehen, der bereits im Alten Testament angelegt ist. Dort finden sich in der Prophezeiung zahlreiche Hinweise auf die Überwindung des Todes und die Hoffnung auf ein jenseitiges Leben. Deshalb beleuchtet die Osterausstellung „Von den Schriften bis zum Kreuz: Prophezeiung und ihre Deutung an Ostern“ im Bibelmuseum der Universität Münster (Pferdegasse 1) die Kontinuitäten zwischen Altem und Neuem Testament. Die Ausstellung ist vom 20. März bis 7. Juni dienstags bis sonntags von 10 Uhr bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist kostenlos.
Erstmals zu bewundern sind zwei Neuzugänge, die das Bibelmuseum erst vor kurzem erhalten hat. Ein sogenanntes „Antiphonar“, eine Notensammlung von liturgischen Gesängen, bietet auf großen Blättern genug Platz für kunstvolle Initialen, darunter eine Darstellung der „Sieben Schmerzen Marias“.

Das „Chrismatorium“, in dem die heiligen Öle und Zubehör für das Abendmahl wie Hostien aufbewahrt werden konnten, verbirgt sich in einem aufwändig verzierten Bucheinband – Foto Bibelmuseum Münster
Ebenfalls katholischen Ursprungs ist ein „Chrismatorium“, ein Gefäß, in dem die heiligen Öle und Zubehör für das Abendmahl wie Hostien aufbewahrt werden konnten. Das Exemplar in der Ausstellung ist aufwändig vergoldet und versilbert – und in einem Bucheinband verborgen. Ergänzt wird es von einem zweibändigen „Missale“, das unter anderem die Liturgie der Heiligen Messe enthält.
Zu den Exponaten zählen Manuskripte auf Pergament und Papyrus in hebräischer, griechischer und lateinischer Sprache, arabische und äthiopische Handschriften sowie ein Überblick über die Entwicklung des Neuen Testaments anhand von ausgewählten Einzelstücken wie einer Lutherbibel und katholischen Gegenbibeln. Eine vergoldete Kreuzikone aus dem 15. Jahrhundert, eine Pieta aus dem 16. Jahrhundert und eine silberne Kreuzreliquie, die im 18. Jahrhundert ihre heutige Form erhielt, lassen den Schmerz, der dem Ostergeschehen vorausging, erfahrbar werden.
Ferienworkshop für Kinder
Am 16. April bietet das Museumsteam von 10 bis 13 Uhr einen Workshop für Kinder ab fünf Jahren an, bei dem Osterkörbe gebastelt und Eier bemalt werden. Die Materialkosten betragen pro Kind fünf Euro. Eine Anmeldung für den Ferienworkshop ist bis zum 15. April unter bibelmuseum@uni-muenster.de erforderlich.
Speak Your Mind