Wewelsburg – Interessierte können sich am Samstag, den 17. August, von 14 bis 17 Uhr im neuen Wewelsburger GeDenkOrt der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945 informieren. Dabei geht es um unterschiedliche Formen der Zwangsmigration im 20. Jahrhundert am Beispiel des Dorfs Wewelsburg sowie um den Umgang mit den baulichen Überresten ehemaliger NS-Verbrechensorte. Jeweils um 14 Uhr und 15:30 Uhr werden historische Einführungen zur Baugeschichte des ehemaligen KZ-Gebäudes und zur neuen Ausstellung gegeben.
Der Wewelsburger GeDenkOrt befindet sich im Seitentrakt der ehemaligen Häftlingsküche des Konzentrationslagers Niederhagen. Die Dauerausstellung präsentiert die Geschichte des ehemaligen Lagergeländes und erzählt die Schicksale vieler Menschen, die mit dem Barackenlager in Verbindung standen. Sie wurden als KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter, Umsiedlerinnen und Umsiedler nach Wewelsburg deportiert. Nach dem Krieg wurden Flüchtlings- und Vertriebenenfamilien in dem Barackenlager untergebracht. Der neue GeDenkOrt informiert über Zwangsmigration im 20. Jahrhundert und fragt nach dem Umgang mit den baulichen Überresten ehemaliger NS-Verbrechensorte.
2016 unter Denkmalschutz gestellt
Der Wewelsburger GeDenkOrt wird zukünftig im Rahmen von Besucherrundgängen und Seminaren für Besuchergruppen zugänglich sein. Jeden 3. Samstag im Monat werden für Einzelbesuchende historische Einführungen zur Baugeschichte und zum Thema Zwangsmigration gegeben. Mit dem jetzt eröffneten GeDenkOrt erweitert das Kreismuseum seine Ausstellungsfläche der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945 um ein originales, historisches Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen KZ Niederhagen, das aufgrund seines Stellenwerts als historisches Bauwerk von nationaler Bedeutung 2016 unter Denkmalschutz gestellt wurde.
„Die Wewelsburg in Büren prägt als einzigartige Dreiecksburg seit der Renaissance das Bewusstsein von Heimat im Paderborner Land. Die Wewelsburg war aber auch ein Ort der Täter. Im ehemaligen Konzentrationslager Niederhagen-Wewelsburg verübten die Nationalsozialisten schrecklichste Verbrechen. Die Wewelsburg ist auch ein Ort der Opfer, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Immer weniger Menschen beschäftigen sich mit den dunklen Seiten unserer Geschichte und mit den dunklen Seiten unserer Heimat. So wird aus einem GeDenkOrt ein Denk-Ort: Gerade in der heutigen Zeit, in der unsere Demokratie durch radikale politische Strömungen bedroht wird, sind Orte wie dieser wichtiger denn je“, hatte Ministerin Ina Scharrenbach bei der offiziellen Eröffnung im Juni gesagt.
Die neue Dauerausstellung des GeDenkOrts ist dem Kreismuseum Wewelsburg angegliedert und befindet sich in der Ahornstraße 2, etwa 650 Meter von der Wewelsburg entfernt. Der Besuch ist ab 14 Jahren geeignet. Der Besuch des GeDenkOrts ist kostenfrei.
Speak Your Mind