Über Gebote und Verbote sinniert der Kiepenkerl

Print Friendly, PDF & Email

Über Gebote und Verbote sinniert der Kiepenkerl: Mit Einführung des Judentums, des Christentums und des Islams galten eine Menge neuer Regeln, Gebote und Verbote.

Über Gebote und Verbote sinniert der Kiepenkerl

Entgegen einer inzwischen vorherrschenden Meinung gibt es für Frauen im Islam keinen Zwang, ein Kopftuch zu tragen – Foto Pixabay

Ein Gebot ist eine verbindliche Anweisung, die als positives Gebot oder als negatives Gebot/Verbot, formuliert sein kann. Gebote sind in der Regel keine bindenden Gesetze, denn nicht jedes Gebot hat auch Gesetzeskraft.

Die jüdische Religion ist die älteste der monotheistischen, abrahamitischen Religionen. Sie hat eine Geschichte von mehr als 3000 Jahren, in denen sie sich entwickelt hat. Die jüdische Eingottlehre wird als ethischer Monotheismus bezeichnet: „Gott ist im Judentum Inbegriff des ethischen Wollens.“ Hinzu kam, dass in vielen Gegenden zahlreiche Menschen sesshaft geworden waren und sich diszipliniert unterordnen mussten.

Gebote und Verbote im Islam: Die fünf Säulen des Islams sind die wichtigsten Regeln für gläubige Moslems. Dazu gehören das öffentliche Glaubensbekenntnis, die fünf täglichen rituellen Gebete, die sozialen Spenden, das Fasten während des Ramadan und die Wallfahrt nach Mekka.

Über Gebote und Verbote sinniert der Kiepenkerl

Die jüdische Religion ist die älteste der monotheistischen, abrahamitischen Religionen – Foto Pixabay

Nach dem Koran besitzen Frauen und Männer die gleichen religiösen Rechte. Entgegen einer inzwischen vorherrschenden Meinung gibt es für Frauen im Islam keinen Zwang, ein Kopftuch zu tragen. Allerdings verlangt der Islam, dass Männer und Frauen getrennt beten. Dazu gibt es Räume, die nur für Männer und nur für Frauen reserviert sind.

Die Einsetzung der fünf Pflichtgebete erfolgte nach einer islamischen Überlieferung bei der Himmelfahrt Mohammeds. Ihnen wird eine sündentilgende Wirkung zugeschrieben.

Muslime beten auf dem Boden. Deshalb sind Moscheen in der Regel mit Teppichen ausgelegt. Da diese sauber bleiben sollen, zieht jeder Besucher am Eingang seine Schuhe aus und stellt sie in ein Schuhregal.

Gebote und Verbote: Gläubige Muslime essen und trinken nur Lebensmittel, die nach den islamischen Speisegeboten „halal“ (erlaubt) sind. Dazu zählen alle pflanzlichen Lebensmittel und Fleisch von religiös geschlachteten Tieren. Absolut verboten (haram) sind Alkohol und Schweinefleisch. In den heiligen Schriften des Islams, dem Koran und der Sunna wird das genau festgelegt.

So sind in der koscheren Küche nur Säugetiere erlaubt, die wiederkäuen, vier Füße und gespaltene Hufe haben. Das sind weder Schweine noch Pferde, Kamele, Kaninchen oder Hasen.

Das Fleisch von Rindern, Schafen, Ziegen und Hühnern ist nur koscher, wenn ein professioneller Schächter ihnen mit einem einzigen Schnitt Nerven, Luft- und Speiseröhre sowie die Drosselvene durchtrennt hat. Das gekaufte koschere Fleischstück muss in der häuslichen Küche durch Wässern und Salzen von letzten Blutresten befreit werden. Erst dann ist das Fleisch koscher, d.h. zum Verzehr geeignet. Koscher sind auch Rehe und Hirsche, sofern sie geschächtet und nicht geschossen wurden. Vögel – abgesehen von Raubvögeln – dürfen ebenfalls gegessen werden.

Fische müssen Schuppen und Flossen haben, sonst sind sie nicht koscher. Nicht koscher sind also Steinbutt, Wels, Hai, Aal oder Stör (und deshalb auch Kaviar). Andere Tiere, die im Wasser leben, wie Krebse, Krabben oder andere Schalentiere sowie Muscheln gelten als nicht essbar.

Selbst die geringsten Rückstände oder der Geschmack von nicht koscheren Substanzen macht eine Speise unkoscher. Deshalb reicht es nicht, koschere Speisen einzukaufen. Auch die Küche selbst muss „koscher“ sein. Das bedeutet, dass alle Küchengeräte und Arbeitsplatten ausschließlich für koschere Speisen benutzt werden dürfen. Deshalb müssen Öfen, Töpfe, Besteck, Geschirr, Arbeitsplatten oder Tischdecken getrennt für fleischige oder milchige Speisen benutzt werden.

Als Regel gilt, dass heiße und kalte Speisen verboten sind, die mit nicht koscheren Gegenständen in Berührung kamen. Wurden jedoch vor dem Kochen alle Gerätschaften „gekaschert“, sind diese damit hergestellten Speisen koscher.

Der Ramadan gehört zu den fünf wichtigsten Regeln im Islam. Der Fastenmonat ist der neunte Monat des Islamischen Jahres. Abhängig vom islamischen Kalender kann das Fastentag zwischen 8 und 19 Stunden dauern. Im Jahr 2024 begann der Ramadan und endete am 10. März. In dieser Zeit essen und trinken gläubige Muslime und Musliminnen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts. Fasten im Ramadan bedeutet Verzicht auf Essen und Trinken. Aber auch geredet werden sollte nur das Nötigste, kein Parfum benutzen, nicht rauchen und auf jeden Luxus verzichten – auch auf Sex.

Die Hadsch-Wallfahrt gehört zu den Grundpflichten des Islams. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, sollte einmal im Leben nach Mekka pilgern. Die Pilgerfahrt ist der religiöse Höhepunkt im Leben eines Muslims.

Die religiöse Spende ist eine Pflichtabgabe ist für erwachsene und vermögende Muslime. Der Moment des Abgebens und Teilens reinigt sowohl die Gebenden als auch ihr Vermögen. Zu einer der wichtigsten obligatorischen Spenden zählt die Zakat – eine zeitgebundene Spende, die Muslime jährlich nach einem gewissen Vermögenswert an Bedürftige spenden.

Auch der Schutz des Lebens ist eines der religiösen Hauptziele. Deshalb wird die Spende von Organen und Geweben als Akt der Nächstenliebe verstanden.

Speak Your Mind

*