Schlosskonzerte 2.0 in Nordkirchen vorgestellt: Es stehen insgesamt sechs Termine an – als Hommage an das Land Brandenburg und Johann Sebastian Bach.
Gleich zu Beginn der Programmvorstellung brachte es Detlef Schütt auf den Punkt: „Uns allen ist es das zentrale Anliegen überhaupt, Niveau, Qualität und Vielfalt der Schlosskonzerte Nordkirchen zu bewahren und langfristig zu sichern“, umriss der Kreis-Kulturdezernent die gemeinsame Motivation der Veranstaltergemeinschaft. Diese besteht aus der Gemeinde Nordkirchen, der Hochschule für Finanzen NRW, der Kammermusikvereinigung Schloss Nordkirchen e.V. sowie dem Kreis Coesfeld – und hatte am heutigen Freitag (9. Februar 2024) in den Jupitersaal des Hauptschlosses geladen, um die Veranstaltungsreihe für dieses Jahr medienwirksam zu präsentieren. Unter dem Titel „Schlosskonzerte 2.0“ stehen insgesamt sechs Termine an – als Hommage an das Land Brandenburg und Johann Sebastian Bach.
Stefan Göttker, Verwaltungsleiter der Finanzhochschule auf Schloss Nordkirchen, beschrieb den örtlichen Kontext: „Das Schloss ist ein wunderschön gelegener Studienstandort für jährlich rund 1.000 Studienanfänger und zugleich ein kulturelles Wahrzeichen Westfalens zum Innehalten in der schnelllebigen Moderne.“ Somit biete es einen authentischen Rahmen für das langjährige Kooperationsprojekt der Schlosskonzerte. Auch Nordkirchens Bürgermeister Dietmar Bergmann freute sich sehr auf die Reihe, die nach seiner Ansicht das kulturelle Angebot für alle Generationen in Nordkirchen bereichert. „Für uns als zertifizierte familiengerechte Kommune ist es dabei besonders schön, dass auch die Fidolino-Kinderreihe wieder stattfindet“, betonte er.
Die Moderatorin und Musikerin Claudia Runde ist den Familien im Nordkirchener Konzertpublikum wahrlich keine Unbekannte. Gemeinsam mit dem Ensemble „Les Joyeux“ gestaltet sie am 5. Mai 2024 (Sonntag) um 11:00 Uhr das Stück „Bachblüten“. Darin wird sowohl Bachs Leben und Werk als auch die Zeit, in der er lebte, in kindgerechter Form präsentiert. Dabei gibt es viel Musik von Bach und seinen Zeitgenossen auf Blockflöten, verschiedenen Gamben und Cembalo zu hören – und aktiv durch Mitmachaktionen zu erleben. Als Vorsitzender der Kammermusikvereinigung ergänzte Friedrich Schulte-Märter: „Bach hat Generationen von Freundinnen und Freunden der klassischen Musik begeistert, aber auch zahlreiche andere Komponisten verdanken ihm entscheidende Impulse.“ Und deshalb wird im Festsaal der Oranienburg insgesamt eine große Vielfalt an Werken unterschiedlicher Stilepochen präsentiert.
Technisch perfekt, charismatisch und vielseitig – Akkordeonist Bartosz Kolsut zeichnet sich durch Virtuosität und große künstlerische Sensibilität aus. 2014 und 2016 gastierte er in der Carnegie Hall in New York. 2022 gewann er den Folkwang Preis in der Sparte Musik. Derzeit studiert er an der Folkwang Universität der Künste in Essen – und ist in der Reihe „Schlosskonzert on tour“ am 21. März 2024 (Donnerstag) um 19:00 Uhr in der Marienkapelle Visbeck bei Dülmen zu hören.
Den Auftakt in der Oranienburg bereitet dann am 21. April 2024 (Sonntag) um 18:00 Uhr das Klavierquintett der Jungen Philharmonie Brandenburg. Intensiv, spielfreudig und zuweilen etwas übermütig schöpfen die fünf jungen Brandenburger das reiche Klangspektrum eines Klavierquintetts aus. Das Landesjugendsinfonieorchester brachte sie zusammen; heute studieren sie alle an der Hochschule für Musik “Franz Liszt” in Weimar und spielen seit 2021 regelmäßig zusammen.
Klaus-Peter Riemer, 1944 in Halle an der Saale geboren, ist ein wahrer Grandseigneur der Querflöte. Der Konzertvirtuose und langjährige Hochschuldozent trat in seiner langen Karriere in den großen Sälen Europas auf, unter anderem im Verdi-Saal der Mailänder Scala. Am Klavier begleitet ihn in der Oranienburg am 2. Juni 2024 (Sonntag) um 18:00 Uhr Miyuki Brummer (Jahrgang 1976), die unter anderem das Mozarteum in Salzburg absolvierte – beide widmen sich brandenburgischem Repertoire.
Das Barockorchester La Fonte präsentiert am 4. August 2024 (Sonntag) um 18:00 Uhr einmal mehr Bläsermusik des 18. Jahrhunderts – als Teil des Holzbläserfestivals „Summerwinds“. 2022 gab das Ensemble mit einem Konzert in Nordkirchen sogar sein Debüt – initiiert von Fabrizio Ventura, dem langjährigen Generalmusikdirektor der Stadt Münster. Mit bis zu zwölf Orchestermitgliedern geht er auf eine spannende Enddeckungsreise: Sie erkunden das reiche, international geprägte Musikleben im damaligen Westfalen; die „Berliner Symphonie“ von Carl Philipp Emanuel Bach stellt dabei den Bezug zu Brandenburg her.
Der preisgekrönte polnische Pianist Wojciech Waleczek (Jahrgang 1980), der als Professor an der Schlesischen Universität Katowice lehrt, gastiert am 22. September 2024 (Sonntag) um 18:00 Uhr erstmals in Nordkirchen – und spielt unter anderem einen Satz aus dem „Brandenburgischen Konzert Nr. 1“ von Bach, bearbeitet für Klavier. Zuweilen geht Wojciech Waleczek auch mit Coverversionen von Beatles-Klassikern fremd.
Karten für die Oranienburg-Konzerte kosten 23,76 Euro und 20,34 Euro(ermäßigt) und sind auf www.nordkirchen.de/tourismus (Rubrik „Ticket und Service“) buchbar; Schülerinnen, Schüler und Studierende zahlen 6,18 Euro.
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