Die Honigernte fällt in diesem Jahr in Nordrhein-Westfalen zufriedenstellend aus, teilt die Landwirtschaftskammer NRW mit.
Nach den Umfragen des Fachzentrums für Bienen und Imkerei in Mayen, an der sich rund 2.000 Freizeitimkerinnen und -imker aus NRW beteiligten, haben Bienen aus Früh- und Sommertracht rund 41,3 kg Honig je Volk eingetragen. Bundesweit waren es durchschnittlich 39,8 Kilogramm, die die Honigernte erbracht hat.
Am fleißigsten waren die Bienen im Regierungsbezirk Arnsberg mit 45,3 kg je Volk. In den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln wurden jeweils 40,1 kg je Volk geerntet. Im Regierungsbezirk Detmold lag der Ertrag bei insgesamt 41,6 kg Honig. Im Münsterland brachte die Honigernte durchschnittlich 39,1 kg Honig je Volk zusammen.
18.817 Imkerinnen und Imker bewirtschaften in Nordrhein-Westfalen rund 161.000 Bienenvölker, wobei der größte Teil der Imkerinnen und Imker zwischen sechs und zehn Bienenvölker hält.
Um zu ermessen, was hinter einer Honigernte steckt hier ein paar Fakten: Die Flugweite der Arbeiterin bei den Honigbienen beträgt ein bis zwei Kilometer. Eine Biene fliegt täglich sieben bis 15 mal aus. Abhängig von Ergiebigkeit und Entfernung beträgt die Ausflugsdauer jeweils 25 bis 45 Minuten. Der Zwischenaufenthalt im Stock dauert fünf Minuten.
Die Fluggeschwindigkeit beträgt 20 bis 25 km/h. Die Energie für den Flug entnimmt die Biene dem Honigzucker. Sie nimmt einen der Entfernung angemessenen Honigvorrat in der Honigblase mit. Auf einen Kilometer Flug verbraucht sie etwa 2 mg Zucker. Für die Füllung der Honigblase (50 bis 60 mm³) ist der Besuch von 15 bis 100 Blüten erforderlich.
Für die Erzeugung von einem Kilogramm Honig, also der Hinigernte sind etwa drei Kilogramm Nektar zu sammeln. Das entspricht 60.000 Honigblasenfüllungen und – bei einer mittleren Flugweite von 800 Metern – einer Flugstrecke von 40.000 Kilometer, was der Strecke einer Erdumkreisung entspricht.
Eine Arbeitsbiene wiegt 0,1 g. Eine heimkehrende Sammlerin wiegt um die Hälfte mehr durch Nektar oder um ein Drittel mehr durch Pollen. Eine Pollenladung ist das Ergebnis von ca. 100 Blütenbesuchen. Etwa 20 Pollenladungen sind für die Füllung einer Pollenzelle erforderlich.
40 000 Bienen eines großen Bienenstocks brauchen täglich etwa 40 g Wasser. 6.000 Brutzellen brauchen weitere 140 g Wasser. Für 180 g Wasser sind 18.000 Flüge zur Tränke erforderlich. Eine Wasserholerin führt 50 Ausflüge pro Tag durch. So müssen 360 Arbeiterinnen ganztägig Wasser heranschaffen.
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